Wer im Spätsommer abgeerntete Gemüsebeete neu bepflanzen möchte, sollte sich Tatsoi einmal näher anschauen. Der asiatische Kohl ist nicht nur pflegeleicht und daher auch bei uns einfach zu kultivieren, sondern überzeugt auch mit seinem besonderen Geschmack.
Exotisches Kohlgemüse für die Herbsternte
Tatsoi ist im Handel eher selten zu finden. Wer ihn schon mal probiert hat und zudem einen Garten besitzt, wird froh sein, dass der asiatische Kohl auch hierzulande einfach zu kultivieren ist.
Herkunft und Beschreibung des Tatsoi
Tatsoi stammt aus Asien und ist eng verwandt mit Pak Choi und Chinakohl. Wegen der rosettenartigen Anordnung der Blätter wird er unter anderem auch Rosetten-Pak-Choi genannt. Aufgrund seiner feinen Senfnote ist in Deutschland die Bezeichnung Blattsenf geläufig. Botanisch gehört Tatsoi zur Gattung Kohl und ist eine Unterart von Rübsen (Brassica rapa), von welchem neben Pak Choi und Chinakohl auch Mai- und Herbstrübe sowie Rübstiel und Stängelkohl abstammen. Tatsoi ist eine zweijährige krautige Pflanze, die eine Pfahlwurzel sowie eine etwa 20 Zentimeter hohe Rosette bildet, in der die dunkelgrünen, löffelförmigen Blätter dicht angeordnet sind.
Aussaat von Tatsoi
Tatsoi kann im Frühjahr zwischen Mitte April und Mitte Mai ausgesät werden. Alternativ können die Jungpflanzen ab März im Haus vorgezogen werden. In dieser Zeit sind in Gartencentern manchmal auch Jungpflanzen erhältlich. Viele Gartenfans schwören allerdings auf die Aussaat im Spätsommer. Denn der Asia-Kohl verträgt sogar zweistellige Minustemperaturen und kann auch unter Schnee geerntet werden. So bereichert er den herbstlichen Speiseplan. In der Zeit von Mitte August bis Mitte Oktober können die Samen in Furchen gelegt, mit Erde bedeckt und anschließend vorsichtig angegossen werden. Sind mehrere Reihen geplant, sollten diese einen Abstand von 30 Zentimetern haben. Der Standort sollte windgeschützt sein und einen lockeren und nährstoffreichen Boden bieten.
Die richtige Pflege für den Tatsoi
Schon innerhalb einer Woche beginnen die Tatsoi-Samen zu keimen. Sobald die Jungpflanzen etwa 10 Zentimeter hoch sind, sollten sie ausgedünnt werden. Die jungen Blätter müssen jedoch nicht auf dem Kompost landen, sondern eignen sich hervorragend für Salate. Die verbleibenden Pflanzen sollten nun einen Abstand von 10 bis 15 Zentimetern voneinander haben, um sich in den folgenden Wochen zu einer kompakten Rosette entwickeln zu können. Damit der Tatsoi bei warmen Temperaturen nicht schießt, sollte er regelmäßig gewässert werden. Dies sollte nur von unten geschehen, nicht über die Blätter. Denn wie andere Kreuzblütler ist Tatsoi anfällig für Mehltau. Zudem ist eine Mulchschicht empfehlenswert, um die Verdunstung von Feuchtigkeit und das Wachstum von Beikräutern zu reduzieren.
Tatsoi ernten und verarbeiten
Nach 40 bis 50 Tagen ist der Tatsoi reif für die Ernte. Dann werden die Rosetten knapp über dem Boden mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Bei einem Schnitt weiter oben darf bei milden Temperaturen mit einer zweiten Ernte gerechnet werden. Im Prinzip wird Tatsoi ähnlich zubereitet wie Pak Choi, Spinat oder Mangold. Während im Salat am besten nur die zarten Blätter verwendet werden, können in Gemüsepfannen, Eintöpfen und Co. auch die weißen Stiele zum Einsatz kommen. Da sich Tatsoi nicht gut zum Einfrieren eignet, muss er auf andere Weise haltbar gemacht werden. Eine Möglichkeit ist, den Kohl zu leckerem Pesto zu verarbeiten, das auf vielfältige Weise weiterverwendet werden kann. Alternativ kann Tatsoi fermentiert werden, entweder einfach in Salzlake milchsauer eingelegt oder mit einer pikanten Kimchi-Paste. Am besten verwendet man jedoch den frisch geernteten Tatsoi und genießt ihn gedünstet als Gemüsebeilage oder in Wok-Gerichten.
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