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BERLIN. Die Gartenbauproduzenten sowie der gärtnerische Fachhandel, Baumärkte, Floristikfachgeschäfte und ihre Zulieferer haben die Öffnung ihrer Geschäfte begrüßt. Sie mahnen jedoch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Abstands- und Hygieneregeln an. Die Branchenvertreter, darunter der Zentralverband Gartenbau (ZVG), der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und der Verband Deutscher Garten-Center (VDG), erklärten heute in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass die nun anstehenden Öffnungen eine große Erleichterung für Produktionsbetriebe, Fachhandel und Zulieferer darstellten.
Fachhandel und Baumärkte können nach ihrer Überzeugung ein wichtiges Ventil für die Bevölkerung bilden, in der das Bedürfnis nach mehr Freizeitgestaltung nach wochenlangen strengen Einschränkungen nachvollziehbar wachse. Nicht zuletzt trage die Öffnung von Einzelhandelsgärtnereien, Gartencentern und Baumärkten außerdem zu einer Entzerrung des Einkaufsgeschehens bei. Daher wäre eine zügige bundesweite Öffnung in allen Bundesländern nur folgerichtig, so die Verbände und Organisationen.
Wie die Branchenvertreter weiter betonen, hat ihr Sektor im vergangenen Jahr gezeigt, dass er verantwortungsvoll mit der Situation umgeht und eigens entwickelte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen konsequent umgesetzt. Dazu zählten Verhaltensregeln im Verkaufsraum für Kunden und Mitarbeiter, für Mitarbeiter untereinander sowie für Außenflächen und bei Dienstleistungen. Die Gartenbau-Verbände rufen nun gemeinsam zur strikten Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln auf, um die erzielten Erfolge beim Pandemie-Management nicht zu gefährden. AgE
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MÜNCHEN. Die BayWa AG hat im von der Corona-Pandemie geprägten vergangenen Jahr gute Geschäfte machen können. Wie das Unternehmen heute berichtete, konnten die gesetzten Konzernziele größtenteils übertroffen werden. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg auf 215,3 Mio Euro, nach 188,4 Mio Euro im Vorjahr. Der Umsatz legte den Unternehmensangaben zufolge um 0,6 % auf rund 17,2 Mrd Euro zu. Der Vorstand will laut BayWa dem Aufsichtsrat vorschlagen, die Dividende um 5 Cent auf 1 Euro pro Aktie zu erhöhen.
Profitiert hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr von einer „anhaltend hohen Nachfrage in all ihren Segmenten“. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Klaus Josef Lutz haben sich die internationalen Geschäftsmodelle und die diversifizierte Aufstellung in der Corona-Pandemie als „sehr krisenfest“ erwiesen. Neben den operativen Zielen seien im Berichtszeitraum auch strategische Pläne erfolgreich umgesetzt worden, etwa der Einstieg eines Investors bei der BayWa r.e. renewable energy GmbH (BayWa r.e.) im Rahmen einer Kapitalerhöhung in Höhe von 530 Mio Euro. Das Closing dazu werde in den nächsten Tagen erwartet.
Die ausführlichen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr will die BayWa am 25. März mit der Bilanz veröffentlichen. AgE
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LONDON/PARIS. Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Prognose zur globalen Weizenernte 2020/21 heraufgesetzt. Die Londoner Experten gehen in ihrem Februar-Bericht von einer Gesamtmenge von 773,0 Mio t aus; Ende Januar war mit 5 Mio t Weizen weniger gerechnet worden. Die Korrektur ist das Ergebnis von Anpassungen in einzelnen Regionen, unter anderem für Kasachstan und Russland.
Für Kasachstan hoben die Londoner ihre Fachleute ihre Weizenernteschätzung um fast 2 Mio t auf 14,3 Mio t an. Sie reagierten damit auf die jüngste Aktualisierung der offiziellen Statistiken, die für Nord- und Zentralkasachstan eine deutlich höhere Weizenerzeugung 2020 als bisher ausweisen. Damit hätten die Kasachen die größte Weizenmenge seit drei Jahren vom Feld geholt. Hinzu kommt, dass der Weizen zu 80 % die Spezifikationen der Mehlmühlen erfüllt, während dies zur Ernte 2019 nur zu zwei Dritteln der Fall war. Auch in Russland ist die offizielle Schätzung nochmals heraufgesetzt worden, und zwar um 0,8 Mio t auf 85,3 Mio t. Diese Menge weist jetzt auch der Getreiderat aus.
Seine Schätzung für Australien hat der IGC ebenfalls nach oben geschraubt, weil in Westaustralien und New South Wales mehr Weizen als erwartet gedroschen wurde: In „Down Under“ sollen 2020/21 insgesamt gut 33 Mio t Weizen vom Halm geholt worden sein, nach nur 15,2 Mio t in der Kampagne davor. Ein Ausreißer nach unten ist hingegen Argentinien. In dem südamerikanischen Land soll mit 17,2 Mio t die kleinste Weizenmenge seit fünf Jahren eingefahren worden sein, wenngleich das Druschergebnis in der Provinz Buenos Aires aufgrund starker Flächenausdehnung bei gleichzeitig hohen Weizenerträgen gegen den Landestrend auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten gesprungen ist.
Der an der europäischen Leitbörse Matif gehandelte Terminweizen zeigte sich gestern aber nur kurz beeindruckt von der eigentlich „bärischen“ Produktionsschätzung aus London. Im Handelsverlauf verlor der vordere Märzkontrakt zwischenzeitlich 3 Euro/t, um dann doch einen Euro fester mit 245,75 Euro/t aus dem Handel zu gehen. Seit Jahresbeginn hat der aktuelle Frontmonat damit bereits 30 Euro/t zugelegt, im letzten halben Jahr sogar um mehr als ein Drittel. AgE
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BERLIN. Die Bundesregierung sieht sich bei der finanziellen Förderung des Insektenschutzes auf einem guten Weg. Der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Hans-Joachim Fuchtel, wies am Mittwoch im Bundestag darauf hin, dass der Sonderrahmenplan „Maßnahmen zum Insektenschutz in der Agrarlandschaft“ in der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) in diesem Jahr auf 85 Mio Euro aufgestockt worden sei. Zusammen mit einer 40prozentigen Kofinanzierung der Länder stünden 2021 bis zu 141 Mio Euro zusätzlich zur Verfügung, um die Landwirtschaft beim praktischen Insektenschutz zu unterstützen. Darüber hinaus werde ein Vorschlag der Bundesregierung zur Höhe der Umschichtung für das Antragsjahr 2022 derzeit innerhalb der Bundesregierung abgestimmt.
Unterdessen verteidigte Fuchtels Amtskollegin aus dem Umweltressort, Rita Schwarzelühr-Sutter, das vom Bundeskabinett beschlossene Insektenschutzpaket. Das Insektenschutzgesetz und die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung stelle „eine ausgewogene Mischung aus ordnungsrechtlichen und freiwilligen Maßnahmen“ sicher. Die SPD-Politikerin verwies in ihrer Antwort auf eine schriftliche Frage von Linken-Agrarsprecherin Dr. Kirsten Tackmann ebenfalls auf die GAK-Mittel für freiwillige Fördermaßnahmen. In Natura 2000-Gebieten könnten die Länder außerdem Kompensationszahlungen aufgrund besonderer ordnungsrechtlicher Vorgaben für solche Anforderungen leisten, die über die Standards zum guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand der Flächen (GLÖZ-Standards) hinausgehen.
Tackmann zeigte sich unzufrieden mit der Antwort. Sie lasse weitgehend offen, wie die Agrarbetriebe bei der Umsetzung des Insektenschutzes unterstützt werden. So bleibe fraglich, ob beispielsweise eine pestizidfreie Flächenbewirtschaftung, die bisher über Agrarumwelt- und -klimamaßnahmen (AUKM) förderfähig war, auch nach Verabschiedung des Insektenschutzgesetzes förderfähig bleibe. Immerhin werde klargestellt, dass die Länder in Natura-2000-Gebieten bestimmte Zahlungen leisten könnten. AgE
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BERLIN. Obwohl die in Russland erstmals nachgewiesene Übertragung des Geflügelgrippevirus vom Subtyp H5N8 auf den Menschen weitgehend glimpflich abgelaufen ist, zeigt sich die deutsche Politik alarmiert. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich deshalb mit ihren Amtskollegen aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, Barbara Otte-Kinast und Dr. Till Backhaus, darauf verständigt, bei Ausbrüchen der Geflügelpest in Deutschland vorsorglich ein Monitoring der Personen zu initiieren, die in Kontakt mit den infizierten Tieren kommen.
Konkret sollen das dem Bundesministerium zugehörige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sowie das Bundesinstitut für Tierseuchen gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) sowie der Universität Rostock eine entsprechende Studie konzipieren, um die Infektionsrisiken für den Menschen beurteilen zu können.
Ergänzend dazu werden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums die bereits bestehenden Vorsorgekonzepte aktualisiert und an das derzeitige Geschehen angepasst. Die aktuell noch ausstehenden Bewertungen der Weltgesundheitsorganisation (WTO) sowie des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zum Fall in Russland werden in diese Risikobewertung und in einen Maßnahmenplan einfließen. Parallel dazu wird das FLI die Feintypisierung der H5-Viren mit den russischen H5N8 Varianten abgleichen.
Klöckner, Otte-Kinast und Backhaus machten in diesem Zusammenhang deutlich, dass in Deutschland bisher keine Übertragung von H5N8 auf den Menschen nachgewiesen worden sei. Auch gebe es für eine Weitergabe des Geflügelpestvirus zwischen Menschen keine wissenschaftlichen Hinweise. Dennoch sei es wichtig, dass die zuständigen Stellen über eine belastbare Datengrundlage zur Risikobewertung verfügten. Das Monitoring sei hier ein wesentlicher Beitrag. AgE
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BERLIN. Zurückhaltung bei Notfallzulassungen von Neonikotinoiden mahnt die agrarpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, an. „Pflanzenschutzmittel aus der besonders bienengefährlichen Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide sind zu Recht verboten“, erklärte die Abgeordnete heute in Berlin. Notfallzulassungen müssten Ausnahmen bleiben. Alternativ sei eine finanzielle Kompensation von Ertragsverlusten zu prüfen, um unnötige Verluste an biologischer Vielfalt zu vermeiden.
„Eine flächenscharfe Information an direkt betroffene Imker ist zwingend zu sichern“, so Tackmann zur Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Uwe Feiler, auf ihre schriftliche Frage. So müsse die Zuckerindustrie dringend in die Pflicht genommen werden, eine „ordentliche Informationspolitik“ zu betreiben. Notfallzulassungen von in der EU verbotenen Mitteln seien aber generell mit größter Vorsicht zu genießen. Gegebenenfalls müssten stattdessen lieber finanzielle Unterstützung für einen Umbau der Bewirtschaftung von Rübenflächen geleistet und massiv die Forschung zu alternativen Schutzmechanismen unterstützt werden.
Nach Angaben von Feiler haben die betroffenen Bundesländer in ihren durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) genehmigten Anträgen auf Notfallzulassungen des Neonikotinoids Thiamethoxam für die Zuckerrübensaatgutbehandlung Starkbefallsregionen benannt, in denen Flächen mit mindestens 30 % Vergilbungsrate liegen. Dabei seien entweder Virusnachweise geführt oder Regionen genannt worden, in denen der zuständige Pflanzenschutzdienst für das Jahr 2021 mit einem Starkbefall rechne. In Abstimmung mit den Imkerverbänden informierten die jeweiligen Länder die Imker vor Ort, so dass eine zielgenaue Information gewährleistet sei. AgE
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LEVERKUSEN. Die Bayer AG hat im Geschäftsjahr 2020 wegen umfangreicher Rückstellungen im Agrargeschäft im Zuge der Beilegung der Glyphosatklagen in den USA einen Nettoverlust in Rekordhöhe hinnehmen müssen. Bayer-Vorstandschef Werner Baumann bezifferte das betreffende Ergebnis heute bei einer Telefonkonferenz auf minus 10,50 Mrd Euro. Damit sei allerdings gerechnet worden, so der Manager. Im Vorjahr hatte dder Konzern noch einen Gewinn von 4,09 Mrd Euro erzielt. Rund 90 000 Klagen wurden Baumann zufolge bereits verglichen oder entsprachen nicht den Anforderungen. Der Anteil letzterer habe im einstelligen Prozentbereich gelegen. Offen seien noch 35 000 Klagen, und mit weiteren werde gerechnet. Bislang seien etwas über 3 Mrd Euro an die Kläger ausgezahlt worden.
Im Agrargeschäft Crop Science verzeichnete Bayer 2020 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 18,63 Mrd Euro, nach einem Gewinn von 514 Mio Euro im Vorjahr. Darin enthalten sind laut Geschäftsbericht Sonderaufwendungen von 20,42 Mrd Euro, die vor allem mit den Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in Bezug auf Glyphosat und Dicamba begründet werden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen verringerte sich um 3,8 % auf 4,54 Mrd Euro. Auslöser für diesen Rückgang seien vor allem Währungseffekte gewesen.
Der Umsatz der Sparte Crop Science erhöhte sich Bayer zufolge im Berichtsjahr im Vergleich zu 2019 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 1,3 % auf 18,84 Mrd Euro. Hierzu hätten die Geschäfte in den Regionen Lateinamerika und Asien/Pazifik beigetragen. Rückgänge seien dagegen vor allem in Nordamerika verzeichnet worden. Besonders stark sei der Umsatz bei Fungiziden gestiegen, nämlich um 8,5 % auf 2,64 Mrd Euro. Auf die Geschäftseinheit Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften entfielen Erlöse in Höhe von 4,97 Mrd Euro, was einem Minus von 0,5 % entsprach. Auch im Herbizidgeschäft war der Umsatz rückläufig, nämlich um 1 % auf 4,74 Mrd Euro. Dagegen konnte Bayer mit Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften ein Erlöszuwachs von 2,3 % auf 1,97 Mrd Euro erzielen und bei den Insektiziden ein Plus von 3,9 % auf 1,37 Mrd Euro. Für die Sparte Environmental Sciences verzeichnete der Konzern sogar ein Plus von 11,5 % auf 1,07 Mrd Euro. Indes ging der Umsatz mit Gemüsesaatgut um 3,9 % auf 640 Mio Euro zurück. AgE
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BERLIN. Grünes Licht für den Landurlaub zu Ostern fordern die rund 10 000 Ferienbauernhöfe in Deutschland. Die Betriebe unterstützten die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie trotz massiver wirtschaftlicher Verluste, erklärte die Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland (UaB) heute in Berlin. Angesichts der fortschreitenden Impfkampagne und unter strengen Hygienemaßnahmen sei jedoch eine Öffnung der Ferienhöfe zu verantworten.
„Viele unserer landwirtschaftlichen Betriebe brauchen dieses zweite Standbein“, betonte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, Ute Mushardt. Ihr zufolge beläuft sich der Umsatzverlust der Anbieter durch Corona bis jetzt auf 325 Mio Euro. Rund 10 % des Umsatzes auf den Ferienhöfen entfallen Mushardt zufolge auf das Ostergeschäft. Mehr als die Hälfte der Ferienbetriebe kämen nach eigenen Angaben ohne das Ostergeschäft in Liquiditätsengpässe. Dies sei umso schwerwiegender, als die meisten Betriebe keinen Anspruch auf Corona-Hilfen hätten, gab die Vorsitzende zu bedenken.
In einer bundesweiten Video-Aktion wenden sich derzeit 100 Anbieter an die Politik. Landurlaub sei eine sichere Urlaubsform, so deren Botschaft. Den Teilnehmern zufolge versorgen sich die Gäste autark und verbringen ihren Urlaub nur mit dem eigenen Haushalt. Bereits im Sommer 2020 hätten die Ferienbetriebe mit ihren Hygienekonzepten einen maßgeblichen Beitrag zum sicheren Reisen geleistet. Der Bauernhofurlaub sei mit Abstand die sicherste Urlaubsform während der Pandemie und biete zugleich die nötige Erholung und Bewegung in der Natur. AgE
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BRÜSSEL. Das sowohl von der EU-Kommission als auch vom Rat und vom Europaparlament angepeilte Ziel, im Trilog zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) noch im Frühling zu einer Einigung zu gelangen, scheint immer schwieriger zu erreichen. Die Europaabgeordneten machten dafür gestern bei der Sitzung des Landwirtschaftsausschusses die „Unbeweglichkeit des Rates bei entscheidenden Aspekten der anstehenden Reform“ verantwortlich. Auf scharfe Kritik stößt bei den Parlamentariern auch das ihrer Ansicht nach „fehlende Engagement“ der portugiesischen Ratspräsidentschaft. Diese habe die Verhandlungen bis jetzt fast ausschließlich dem Ratssekretariat überlassen.
Der Berichterstatter des Europaparlaments für die GAP-Strategiepläne, Dr. Peter Jahr, forderte die Mitgliedstaaten auf, sich endlich zu bewegen; andernfalls werde man nicht rechtzeitig zum Erfolg kommen. Die Hauptknackpunkte sieht der CDU-Politiker unter anderem bei der Definition des „aktiven Landwirts“. Hier wollten die Parlamentarier eine verpflichtende Definition haben, während der Rat weiter auf Freiwilligkeit setze. Laut Jahr sehen es die Abgeordneten zudem kritisch, dass sich die Ratsvertreter weigern, endlich die interne Konvergenz der Beihilfen abzuschaffen. Fortschritte gebe es hingegen bei der Förderung für Junglandwirte, so Jahr. Allerdings müsse man sich noch auf die genaue Prozentzahl einigen.
Deutliche Kritik am Verhandlungsgebaren des Rates übte die Schattenberichterstatterin der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D), Maria Noichl. Zwar seien die Parlamentarier durchaus gewillt, Kompromisse mit den Mitgliedstaaten einzugehen. Das „respektlose Verhalten“, das der Rat teils an den Tag lege, sei allerdings kein Grund, von den eigenen Positionen abzurücken. Die einzig direkt gewählten Volksvertreter für die EU ließen sich in den Verhandlungen nicht zum Bittsteller degradieren, betonte Noichl. Ohne eine bessere Mitarbeit des Rates könne sie sich nicht vorstellen, im Sommer die GAP-Reform abzuschließen.
Der Schattenberichterstatter der Fraktion der Grünen/EFA, Martin Häusling, stellte klar, dass die Abgeordneten am Ende nicht allen Kompromissen zustimmen werden, nur um den Zeitplan nicht zu gefährden. Der langjährige EU-Agrarpolitiker forderte auch die EU-Kommission auf, in den Gesprächen endlich Verantwortung zu übernehmen. Die Brüsseler Behörde müsse Kompromisse erarbeiten und dürfe nicht nur Kommentare abgeben. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski glänze vor allem durch Passivität, monierte Häusling.
Bert-Jan Ruissen, Schattenberichterstatter für die Europäischen Konservativen und Reformer (EKR), appellierte an die Trilogteilnehmer, noch vor dem Sommer zu einer Einigung zu kommen. Die Mitgliedstaaten brauchten endlich Klarheit für die Erstellung ihrer Strategiepläne. AgE
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BERLIN. Unterschiedliche Schlüsse zieht die Politik aus der heute vorgestellten Waldzustandserhebung 2020. Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, sieht sich durch die Ergebnisse in seiner Einschätzung bestätigt, dass Waldeigentümer beim Waldumbau finanziell unterstützt werden müssen. „Der Bericht veranschaulicht, dass es dem Wald leider weiterhin schlecht geht“, so der CDU-Politiker. Dürre, Stürme und der Borkenkäfer hätten dem Wald zugesetzt. Daher sei es richtig gewesen, kurzfristig und unbürokratisch die 500 Mio Euro umfassende Nachhaltigkeitsprämie Wald auf den Weg zu bringen. Diese sei sehr gut angelaufen und solle die Waldeigentümer beim notwendigen Waldumbau unterstützen. „Um unsere nachhaltig bewirtschafteten Wälder langfristig zu unterstützen, muss darüber hinaus der Werkstoff Holz noch viel stärker genutzt werden, unter anderem durch das Bauen mit Holz“ betonte Stegemann.
Nach Beobachtung des waldpolitischen Sprechers der grünen Bundestagsfraktion, Harald Ebner, haben die Baumschäden als Folge der Klimakrise ein dramatisches Niveau erreicht. Jetzt räche es sich bitter, dass ein Umbau von anfälligen Nadelholzmonokulturen viel zu lange versäumt worden sei. Der forstpolitische Sprecher der liberalen Bundestagsfraktion, Karlheinz Busen, findet die Antworten der Bundesregierung auf den schlechten Zustand der Wälder „erschreckend untauglich“. Statt sich auf einer ineffektiven Flächenprämie auszuruhen, müsse Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner strukturelle Änderungen angehen. Die Waldbauern brauchten zielgerichtete Anreize zur Räumung des Schadholzes.
Die agrarpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, hat bei der Bundesregierung Sofortmaßnahmen sowie einen beschleunigten Waldumbau angemahnt. Aufgrund des Klimawandels und vielerorts historisch hoher Schalenwildbestände sei dieser Umbau noch schwieriger geworden ist. Deshalb werde mehr Forschung zur genetischen Vielfalt und Anpassungsfähigkeit von Bäumen und Waldökosystemen gebraucht. Grundlage müsse eine breite gesellschaftlich geführte Leitbilddebatte zur Honorierung von Ökosystemdienstleistungen des Waldes sein. AgE