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Die Woche in Berlin  - ein Kommentar : Aller Anfang ist leicht
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Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
16.05.2025 - 19:35
Die Woche in Berlin  - ein Kommentar : Aller Anfang ist leicht

Aller Anfang ist leicht

BERLIN. Für Alois Rainer ist die alte Woche noch nicht zu Ende, da fängt die neue schon an. Bereits am Sonntagabend (18.5.) reist der Bundeslandwirtschaftsminister nach Paris, um am Montagmorgen seine französische Amtskollegin Annie Genevard zu treffen. Das Signal ist eindeutig, es gilt, die schon seit geraumer Zeit quietschende deutsch-französische Achse zu ölen, rechtzeitig bevor es ans Eingemachte geht, mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Man darf gespannt sein, wie groß die deutsch-französischen Schnittmengen sein werden zwischen nationalen Agrarinteressen und europäischer Gemeinsamkeit, zwischen Marktorientierung und Staatsvertrauen sowie bäuerlichen Anliegen und gesellschaftlichen Erwartungen. 

Rainer kann einigermaßen beruhigt seinen Ausflug ins Nachbarland antreten, hat er doch am vergangenen Donnerstag (15.5.) mit seiner ersten Ministerrede die Hoffnungen der Agrar- und Forstwirtschaft auf einen Politikwechsel zumindest verbal fürs Erste erfüllt. Fehlen nur noch die Taten über den Agrardiesel hinaus, die alsbald den Worten folgen müssen. Klar ist allerdings schon mal, mit einem erfahrenen Metzgermeister und einem bewährten Veterinär an der Ministeriumsspitze sind Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit ab sofort Chefsache. Keine gute Nachricht für Erreger von MKS, ASP, Blauzunge und Vogelgrippe sowie andere unangenehme Zeitgenossen. Für sie wird es künftig hierzulande noch ungemütlicher als ohnehin. Bleibt zu hoffen, dass Ähnliches auch für weitere Plagen gilt wie überbordende Bürokratie, fehlendes Vertrauen in Politik, verbreitete Investitionsunsicherheit, ausbleibende Planungssicherheit sowie ineffiziente und übergriffige staatliche Vorgaben.

Agrarpolitisches Neuland

Zumindest die parlamentarischen Weichen dafür sind gestellt, ist der neue Fraktionsvize der CDU/CSU, Albert Stegemann, doch nicht nur vom Fach, erfahren und überaus engagiert, sondern auch „ins Gelingen verliebt“. Fehlt bloß noch die Einsicht, dass ein abgestimmtes, fachlich fundiertes, breit akzeptiertes und von der Union in der Vergangenheit immer wieder angemahntes Tierhaltungskonzept wie das der Borchert-Kommission dafür bessere Chancen bietet als eine weitgehend unkonditionierte Investitionsförderung.

Bliebe noch die auch im Agrarbereich zum Regieren unverzichtbare SPD. Sie versteht die gemeinsam im Koalitionsvertrag gefundenen Formulierungen zur Tierhaltung und deren Förderung erstaunlicherweise ganz anders als Stegemann und Fraktion. Dass ausgerechnet die emsige SPD-Agrarpolitikerin Franziska Kersten ihre Unionskollegen daran erinnert, ihre Fraktion habe noch im Januar einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem sie die Umsetzung des Borchert-Konzepts anmahnt, ist agrarpolitisches Neuland. So viel scheint schon jetzt klar: Langweilig wird es mit Schwarz-Rot auch in der Agrarpolitik nicht. 

Erst fangen sie ganz langsam an

Auch die Abstimmungen im Bundesrat versprechen, in der neuen Konstellation spannend zu werden. Schwarz-Rot ist in der Länderkammer ein gehöriges Stück von der Mehrheit entfernt. Die Länder mit CDU/SPD-Koalitionen Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin kommen zusammen auf weniger als die Hälfte der benötigten 35 Stimmen. Selbst unter Einbeziehung des von CSU und Freien Wähler regierten Bayern, des SPD-Saarlandes und des Rot-Rot geführten Mecklenburg-Vorpommern reicht es nicht. Da wird man noch andere ins Boot holen müssen, um zustimmungspflichtige Gesetze durchzubringen. Dazu zählen beispielsweise Länder, in denen die Wundertüte BSW mitregiert.

Wandel durch Aushandeln - auch im Bundesrat werden die Stunden der „Teppichhändler“ schlagen, wenn es demnächst darum geht, Mehrheiten zu organisieren, überraschende Koppelgeschäfte eingeschlossen. Die noch unlängst aufkeimende Euphorie auf Unionsseite, mit neun Agrarministern in den Ländern, einem im Bund sowie einem dem Ländlichen zugetanen Kanzler werde durchregiert, dürfte sich als gelinde gesagt übertrieben erweisen. Auch in der Agrarpolitik herrscht die Kunst, zu Mehrheiten zu kommen. Noch nicht bei der Bundesratssitzung am kommenden Freitag (23.5.), aber dann ... AgE

Die Woche in Brüssel – ein Kommentar : Noch ist nichts sicher
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16.05.2025 - 19:34
Die Woche in Brüssel – ein Kommentar : Noch ist nichts sicher

Noch ist nichts sicher

BRÜSSEL. Die Jahresmitte rückt näher und damit auch der Wechsel von der polnischen zur dänischen EU-Ratspräsidentschaft. Polen, so viel kann man schon sagen, hat nach Meinung vieler Beobachter bisher gute Arbeit abgeliefert. So ist es unserem ostdeutschen Nachbarn immerhin gelungen, bei dem Dossier zu den Neuen Züchtungstechniken (NZT) eine gemeinsame Ratsposition zusammenzubekommen und damit in die Verhandlungen mit dem Europaparlament einzusteigen.

Nicht weniger ambitioniert zeigt sich der Nachfolger Dänemark. Deutlich vernehmbar sind unsere norddeutschen Nachbarn dabei, auch in der kommenden Woche ihre Präsidentschaft in vielen Hintergrundtreffen vorzubereiten. Eine Zusammenkunft zwischen dem dänischen Minister für nachhaltigen Übergang, Jeppe Bruus, und EU-Agrarkommissar Christophe Hansen hat erst kürzlich stattgefunden. Dass Kopenhagen sich, anders als die konservative Mehrheit im Agrarrat, generell für eine grünere EU-Agrarpolitik einsetzt, hat der dänische Agrarminister Jacob Jensen bereits mehrfach betont. Dass das Land sich trotzdem vor allem als neutraler Mittler einbringen wird, dürfte nicht bezweifelt werden.

Zumal diese Präsidentschaft vor besonders großen Aufgaben steht. Aktuell wird in Brüssel über den Termin zur Vorlage der Kommissionsvorschläge zur GAP nach 2027 diskutiert. Hochrangige Kommissionsbeamte der Generaldirektion für Landwirtschaft (DG AGRI) scheinen überzeugt, dass eine Vorlage der Vorschläge am 16. Juli, also noch vor der Sommerpause, denkbar ist. Das wäre zeitgleich mit dem Gesetzesvorschlag für den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) nach 2027. Derweil heißt es aus dem direkten Umfeld von Agrarkommissar Hansen: „Aktuell ist nichts sicher“. Ob es in der anstehenden Woche eine offizielle Klärung geben wird, ist unklar, aber nicht undenkbar.

Der EBAF trifft sich wieder

Dazu passend wird der EU-Agrarchef am Montag (19.5.) das zweite Treffen des neuen Beratergremiums zur EU-Agrarpolitik, den Europäischen Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung (EBAF), leiten. Die rund 30 teilnehmenden Verbände dürften dann auch ihre Forderungen und Sorgen zu den besagten GAP-Gesetzesvorschlägen kundtun. Wenig überraschend treibt die Agrarseite aber vor allem der nächste MFR und damit die Haushaltsstruktur und das für den Sektor verfügbare Geld um. Mindestens hier dürfte der Einfluss des Luxemburgers zu seinem eigenen Leidwesen begrenzt sein.

Bei zwei darauf folgenden Terminen von Hansen dürfte es dann vor allem um Geopolitik und Agrarhandel gehen. Am Dienstag (20.5.) wird der Kommissar die stellvertretende Regierungschefin der Republik Moldau, Doina Nistor, empfangen. Hier dürfte über das Fortschreiben der Handelsbeziehungen gesprochen werden. Bekanntermaßen laufen die autonomen Handelsmaßnahmen für das Land am 24. Juli aus. Moldau sorgt sich um seinen Zugang zum EU-Agrarmarkt.

Am Mittwoch (21.5.) trifft der Agrarkommissar dann seinen Amtskollegen in der Afrikanischen Union (AU), Moses Vilakati, in Brüssel. Ob der Luxemburger Hansen, dann wohl im Auftrag seiner Chefin EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, an die Afrikastrategie seines Landsmanns Jean-Claude Juncker anknüpfen wird, bleibt abzuwarten. Ursprünglich war mal 2018 eine Verschmelzung der zahlreichen Handelsabkommen zwischen Afrika und der Europäischen Union angeregt worden. Messbare Erfolge haben sich bisher allerdings nicht eingestellt.

Stickstoffzölle gegen Russland

Beim Brüsseler-Mini-Plenum – es entfällt also der für die meisten EU-Abgeordnete tageweise Umzug nach Straßburg – wollen die Volksvertreter in erster Lesung das Zollpaket der EU-Kommission gegen Agrarwaren aus Russland und Belarus absegnen. Besonders zielt der Kommissionsvorschlag auf die Importe von Stickstoffdüngern der beiden Drittstaaten. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) hoffen derweil auf klare Festlegungen für Sonderhilfen an die Bauern. Für den Fall, dass die Düngerpreise über Gebühr steigen sollten, hat die Kommission Hilfen in Aussicht gestellt. Mit ernsthaftem Widerstand der meisten Volksvertreter ist daher nicht zu rechnen. Abgesehen von „Putin-Jüngern“ in der AfD oder der ungarischen Fidesz. Erfahrungsgemäß würde man die Verordnung hier aber auch mit einem umfangreichen Agrarhilfspaket ablehnen. AgE

Maul- und Klauenseuche : Schutzmaßnahmen abgeschwächt
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16.05.2025 - 19:30
Maul- und Klauenseuche : Schutzmaßnahmen abgeschwächt

Schutzmaßnahmen abgeschwächt

BUDAPEST. Rund einen Monat nach dem letzten Nachweis der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei hat man mit dem Zurückfahren der Schutzmaßnahmen begonnen. In die Slowakei dürfen laut dem Landwirtschaftsministerium in Bratislava seit Montag (12.5.) wieder für MKS-empfängliche Tiere eingeführt werden, allerdings nicht in die weiterhin vorhandenen Sperrzonen. Daneben sind in nicht von der MKS betroffenen Gebieten wieder Tierausstellungen möglich. Tierhalter im ganzen Land sind weiter angehalten, Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen und ihre Tiere auf Krankheitssymptome zu kontrollieren.

Während man sich in Ungarn mit dem Zurückfahren der Schutzmaßnahmen offenbar Zeit lassen will, sind in den Nachbarstaaten rasch Erleichterungen geplant. So hob Slowenien die Einfuhrbeschränkungen unter anderem für Lebendvieh, Fleisch und Stroh am Montag auf. Tschechien plant die Aufhebung für den kommenden Sonntag, Österreich für den Dienstag darauf. Zudem wird in Österreich laut der Regierung die im unmittelbaren Grenzgebiet verhängte Überwachungszone am 17. Mai aufgehoben. Die grenzüberschreitend vereinbarte erweiterte Sperrzone in Niederösterreich und im Burgenland läuft zum 20. Mai aus. In der Slowakei wurden seit dem 4. April und in Ungarn seit dem 14. April keine weiteren MKS-Fälle mehr gemeldet. AgE

Autonome Handelsmaßnahmen für die Ukraine : Die Tage sind gezählt
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16.05.2025 - 18:45
Autonome Handelsmaßnahmen für die Ukraine : Die Tage sind gezählt

Die Tage sind gezählt

BRÜSSEL. Nach einigem Hin und Her scheint nun festzustehen, dass die autonomen Handelsmaßnahmen für Agrargüter aus der Ukraine am 5. Juni auslaufen. Dies hat Elisabetta Siracusa von der Generaldirektion Landwirtschaft (DG AGRI) der EU-Kommission bei einer Anhörung vor dem Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments am Mittwoch (14.5.) klargestellt. Allerdings soll es über eine Durchführungsverordnung Übergangsmaßnahmen geben.

Siracusa zufolge sollen diese ab dem 6. Juni bis Jahresende sieben Zwölftel der vor den seit 2022 jährlich fortgeschriebenen autonomen Handelsmaßnahmen gültigen Agrarquoten umfassen. Weitere Details wurden nicht genannt. Mit Nachdruck betonte die Beamtin, dass man aktuell zusammen mit der Ukraine mit Nachdruck an einer Erweiterung des bestehenden Freihandelsabkommens (DCFTA) arbeite. Neben der Festlegung des Marktzugangs und entsprechender Sicherheitsklauseln strebe man im Zuge des Beitrittsprozesses auch eine Angleichung der Produktionsstandards bei der Nahrungsmittelerzeugung an. AgE

Vereinigtes Königreich : Notfallpläne gegen Trockenheit
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16.05.2025 - 18:09
Vereinigtes Königreich : Notfallpläne gegen Trockenheit

Notfallpläne gegen Trockenheit

LONDON. Auch im Vereinigten Königreich macht sich die diesjährige Frühjahrstrockenheit in der Landwirtschaft bemerkbar. Die britische Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) hat am Freitag (16.5.) die Tierhalter aufgerufen, ihren diesjährigen Futtermittelbedarf zu berechnen und Notfallpläne zu erarbeiten.

Laut Angaben des britischen Wetterdienstes (Met Office) zählt das diesjährige Frühjahr in England zu den trockensten seit 1961. Dort sind insbesondere der Nordosten und der Nordwesten von den ausbleibenden Niederschlägen betroffen. Der National Drought Group zufolge mussten die Farmer früher als üblichen mit dem Bewässern der Kulturen beginnen. Die Pegelstände der Wasserspeicher in diesen beiden Regionen sind demnach auffallend oder außergewöhnlich niedrig. In diesen Teilen Englands war der trockenste Jahresbeginn seit 1929 zu verzeichnen.

Zuletzt wurde im Vereinigte Königreich 2022 offiziell eine Dürre ausgerufen. Seinerzeit waren im Frühjahr die Wasserspeicher zu rund 90% befüllt; in diesem Jahr sind es nur 80%. Hinsichtlich der Niederschläge fielen im Frühjahr 2022 etwa 78% der erwarteten Mengen, während es in diesem Jahr bislang nur 35% waren.

Geringere Silageerträge befürchtet

Der AHDB zufolge sind viele Rinder- und Schafhalter im Sommer auf die Weidehaltung angewiesen und produzieren gleichzeitig Silage für die Winterfuttervorräte. Daher müssten jetzt Pläne geschmiedet werden, um einer drohenden Futterknappheit im Winter entgegenzuwirken. Nach den Worten von Katie Evans von der AHDB ist mit einem erheblich verringerten Graswachstum in den aktuell trockensten Regionen zu rechnen, was  Silageerträge verringert und Weideflächen verknappt.

Darüber hinaus rief die AHDB die Farmer auf, betriebsindividuelle Konzepte für solche Extremereignisse zu erstellen. Dabei müssten der Standort, die Beschaffenheit der Anbauflächen und die Betriebsform berücksichtigt werden. „Da sich Extremereignisse häufen, muss das Thema jetzt für alle in den Mittelpunkt rücken“, betonte die AHDB-Leiterin für Umwelttechnik, Rachael Madeley-Davies. AgE

Umsetzung der EU-Naturwiederherstellungsverordnung : UMK will Öffentlichkeitsbeteiligung
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16.05.2025 - 18:01
Umsetzung der EU-Naturwiederherstellungsverordnung : UMK will Öffentlichkeitsbeteiligung

UMK will Öffentlichkeitsbeteiligung

ORSCHOLZ. Bei der nationalen Umsetzung der europäischen Naturwiederherstellungsverordnung hält es die UMK für unabdingbar, die Öffentlichkeit breit und frühzeitig zu beteiligen. Das gelte insbesondere für Landeigentümer und Kommunen, erklärten die Minister am Freitag (16.5.) auf ihrer Konferenz in Orscholz. Auf die von Landnutzern geforderte Beachtung von Eigentumsrechten und Bewirtschaftungsfreiheit ging die UMK indes nicht konkret ein.

Die UMK sieht sich bei der Umsetzung der Verordnung vor großen Herausforderungen, vor allem im Hinblick auf die Ressourcenausstattung und den Zeitplan. In diesem seien die Fristen zu knapp bemessen, zumal durch die EU-Kommission Verzögerungen eingetreten seien, die ausgeglichen werden müssten. In diesem Zusammenhang nahm die UMK zur Kenntnis, dass sich Bundesumweltminister Carsten Schneider bei der EU-Kommission für mehr Zeit bis zur Einreichung des Wiederherstellungsplans einsetzen will.

Unter anderem mit Blick auf die Umsetzung der Naturwiederherstellungsverordnung fordern die Bundesländer die kurzfristige Schaffung neuer Finanzierungsinstrumente für die Aufgaben des Klimaschutzes, der Klimaanpassung und des Naturschutzes. Die Gemeinschaftsaufgabe Naturschutz und Klimaanpassung, deren Errichtung laut dem Koalitionsauftrag geprüft werden soll, sowie die geplante Errichtung eines Sonderrahmenplans Klimaschutz und Naturschutz seien essenzielle und nicht verzichtbare Instrumente zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele. 

Der Sonderrahmenplan soll nach dem Willen der UMK zeitnah in der bestehenden Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) etabliert werden. Diese sei daher finanziell deutlich besser auszustatten. Zustimmung der UMK gab es für die von der neuen Bundesregierung vorgesehene Verstetigung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK). Allerdings komme dessen Umsetzung insbesondere bei den flächenbezogenen Maßnahmen zu langsam voran, unter anderem weil nur bei wenigen Fördermaßnahmen eine Umsetzung über die Länder ermöglicht worden sei. Es sei daher gut, dass der Bund das Förderprogramm weiterentwickeln wolle. AgE

Gesunde Ernährung : Zusammenarbeit der Staaten wichtig
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16.05.2025 - 17:58
Gesunde Ernährung : Zusammenarbeit der Staaten wichtig

Zusammenarbeit der Staaten wichtig

GÖTTINGEN. Globale Lücken in der nationalen Selbstversorgung mit Lebensmitteln haben Forschungsteams der Universitäten Göttingen und Edinburgh identifiziert. Die Bestrebungen vieler Länder, ihre Selbstversorgung zu stärken und deshalb Handelsbarrieren zu errichten, könnten weltweit die Fähigkeit der Menschen beeinträchtigen, sich gesund und nachhaltig zu ernähren, warnen die Wissenschaftler. In einer Studie haben sie untersucht, inwieweit 186 Länder ihre jeweilige Bevölkerung allein durch die einheimische Produktion ernähren können.

Die Forscher untersuchten sieben Lebensmittelgruppen, die Teil der „LiveWell“-Diät sind. Dies ist eine vom World Wide Fund for Nature (WWF) entwickelte Empfehlung für eine gesunde und emissionsarme Ernährung. Im Ergebnis zeigt sich, dass im Durchschnitt nur einem von sieben Ländern die Selbstversorgung mit fünf oder mehr wichtigen Lebensmittelgruppen gelingt. Die meisten dieser autarken Länder liegen in Europa und Südamerika. Ein Mangel an Selbstversorgung ist dagegen besonders in der Karibik, in Westafrika und in den Golfstaaten zu finden. Sechs Länder, vor allem im Nahen Osten, produzieren nicht von einer einzigen Lebensmittelgruppe genug für ihren eigenen Bedarf.

Die Forscher heben in ihrer Studie außerdem hervor, dass einige Länder eine geringe Produktion aufweisen und gleichzeitig für mehr als die Hälfte ihrer Importe fast ausschließlich von einem einzigen Handelspartner abhängen. Das verstärke ihre Anfälligkeit. Besonders ausgeprägt sei dieses Muster in kleineren Ländern, einschließlich Inselstaaten. Ebenso hingen viele mittelamerikanische und karibische Länder für stärkehaltige Grundnahrungsmittel wie Weizen und Mais größtenteils von den USA ab. Auch mehrere europäische und zentralasiatische Länder seien bei Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen ebenfalls auf einen einzigen Partner angewiesen.

„Der internationale Lebensmittelhandel und die internationale Zusammenarbeit sind für eine gesunde und nachhaltige Ernährung unerlässlich. Die starke Abhängigkeit von Importen aus einzelnen Ländern kann die Länder jedoch verwundbar machen“, erklärte Jonas Stehl, Doktorand an der Universität Göttingen und Erstautor der Studie. Für die Gewährleistung der öffentlichen Gesundheit brauche es daher widerstandsfähige Lebensmittelversorgungsketten. AgE

EUDR : Kaum hohes Entwaldungsrisiko?
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16.05.2025 - 17:56
EUDR : Kaum hohes Entwaldungsrisiko?

Kaum hohes Entwaldungsrisiko?

BRÜSSEL. Das Benchmarking der Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) stuft lediglich vier Länder in die Kategorie „hohes Entwaldungsrisiko“ ein. Kommissionskreise haben am Freitag (16.5.) gegenüber AGRA Europe einen Bericht von Euractiv bestätigt, wonach nur Nordkorea, Russland, Belarus und Myanmar der höchsten Risikokategorie zugeordnet werden. Die EU-Mitgliedstaaten sollen dieser Klassifizierung bereits zugestimmt haben.

Das länderspezifische Benchmarking-System der EUDR sieht vor, dass sowohl Drittstaaten als auch alle EU-Mitgliedsländer einer von drei Kategorien  - niedriges, mittleres oder hohes Entwaldungsrisiko - zugeordnet werden. Von der Einstufung hängt ab, wie streng die Sorgfaltspflichten der EUDR angewendet werden müssen. Die Kommission hat bereits angekündigt, spätestens am 30. Juni 2025 Klarheit schaffen - nach den Gesprächen mit den Mitgliedstaaten über einen Durchführungsrechtsakt.

Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Prof. Andreas Bitter, reagierte auf die Kommissionspläne mit harscher Kritik: „Was als ambitionierter Schritt gegen globale Entwaldung gedacht war, droht zum bürokratischen Bumerang zu werden, der vorrangig die Waldeigentümer in Deutschland und anderen EU-Staaten trifft, statt einen Beitrag zum Waldschutz zu leisten.“ Darüber hinaus forderte er erneut die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie. Um ausreichend Vorbereitungszeit zu haben, sollte zudem der Start der EUDR weiter nach hinten verschoben werden.

Auch auf der gemeinsamen Jahrestagung des Bundesverbandes Deutscher Wurst- & Schinkenproduzenten (BVWS) und des Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF) am Dienstag und Mittwoch (13. und 14.5.) in Berlin lieferte die EUDR Diskussionsstoff. Dort sprachen sich die Bundestagsabgeordneten Dr. Franziska Kersten von der SPD sowie Nora Seitz von der CDU für eine praktikable Umsetzung der EUDR aus, die Entwaldung verhindert, ohne Unternehmen mit unnötigen Berichtspflichten zu überfordern. AgE

Problemwölfe : UMK fordert gerichtsfeste Entnahme
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16.05.2025 - 16:51
Problemwölfe : UMK fordert gerichtsfeste Entnahme

UMK fordert gerichtsfeste Entnahme

ORSCHOLZ. Die Umweltminsterkonferenz (UMK) hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, eine gerichtsfeste Entnahme von sogenannten Problemwölfen zu ermöglichen. Das sei wichtig, um einen besseren Ausgleich zwischen Arten- und Weidetierschutz zu erreichen, erklärten die Umweltminister der Länder und des Bundes auf ihrer Konferenz am Freitag (16.5.) im saarländischen Orscholz.

Sie gehen davon aus, dass der Schutzstatus des Wolfes gemäß der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie zügig abgesenkt wird und entsprechende Änderungen des deutschen Bundesnaturschutzgesetzes und des Bundesjagdgesetzes unmittelbar folgen. Der nationale Rahmen müsse den Bundesländern einen rechtssicheren  Umgang mit Problemwölfen gewährleisten. Daneben erwartet die UMK eine stärkere Betei­ligung des Bundes und der EU bei der Absicherung der Finanzierung von Präventionsmaßnahmen gegen den Wolf und des Schadensausgleiches nach Wolfsübergriffen. 

Daneben wollen die Bundesländer unter anderem prüfen, ob auf Datenbasis des Monitoringjahres 2023/2024 für die kontinentale biogeographische Region die Erreichung des günstigen Erhaltungszustandes für den Wolf festgestellt werden kann.

Die UMK hatte sich bereits Ende 2023 für einen schnellen Abschuss von Problemwölfen ausgesprochen und einen entsprechenden Vorschlag der damaligen Bundesumweltministerin Steffi Lemke angenommen. Dieser sogenannte Schnellabschuss von Problemwölfen hat bislang aber keine Wirkung gezeigt. Genehmigte Abschüsse wurden von Gerichten gestoppt. AgE

EnviTec Biogas : Abstriche nach Rekordjahren
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16.05.2025 - 16:49
EnviTec Biogas : Abstriche nach Rekordjahren

Abstriche nach Rekordjahren

LOHNE. Der Anlagenbauer EnviTec Biogas kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurückblicken. Allerdings lagen die Ergebnisse im Vergleich zu den von Sondereffekten geprägten Rekordjahren 2022 und 2023 erwartungsgemäß unter dem Vorjahresniveau. Der Umsatz des Konzerns belief sich auf 337,70 Mio. Euro; das waren 79,1 Mio. Euro oder 19% weniger als 2023.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte dem Unternehmen zufolge 67,3 Mio. Euro, womit der Vorjahreswert um 48,8 Mio. Euro oder 58% unterschritten wurde. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) wird mit 44,0 Mio. Euro angegeben, nach 88,2 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023; das ist eine glatte Halbierung. Unter dem Strich verblieb ein Konzernjahresüberschuss von 29,8 Mio. Euro; gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Minus von 34,3 Mio. Euro beziehungsweise  54%.

Für das Geschäftsjahr 2025 prognostiziert EnviTec im Konzern einen Umsatz in einer Bandbreite von 330 bis 370 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) erwartet der EnviTec-Vorstand eine Spanne von 25 bis 35 Mio. Euro. Gleichzeitig dürfte sich auch im Geschäftsjahr 2025 die Ertragskraft der Gruppe im Mehrjahresvergleich deutlich über dem Niveau früherer Jahre bewegen.

Vielzahl von Chancen

CEO Olaf von Lehmden sieht weiterhin eine Vielzahl von Chancen für EnviTec, vor allem in den Einsatzfeldern von Biomethan: „Entscheidend für die weitere Entwicklung unserer Branche und damit auch unseres Unternehmens ist, dass die positiven Signale aus Markt und Politik in verlässliche und technologieoffene Rahmenbedingungen überführt werden und die Dekarbonisierung nicht durch geopolitische Spannungen oder ein nachlassendes politisches Engagement einzelner Akteure an Dynamik verliert“.

Die für den Biogassektor bedeutenden Rahmenbedingungen haben sich laut EnviTec zuletzt uneinheitlich entwickelt. In Deutschland seien mit dem im Januar 2025 verabschiedeten Biomassepaket sowie den klaren Bekenntnissen zur Bioenergie im Berliner Koalitionsvertrag erstmals seit Jahren wieder deutliche Fortschritte erzielt worden. In wichtigen Auslandsmärkten wie den USA sei die Lage hingegen von erheblichen regulatorischen Unsicherheiten geprägt, die zu einer spürbaren Investitionszurückhaltung geführt hätten. Ablesbar sei dies am Auftragsbestand im Anlagenbau, der deutlich von 208,0 Mio. Euro zum Jahresende 2023 auf 129,0 Mio. Euro per Ende Dezember 2024 gesunken sei. AgE

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Bundestagswahl 2025

Wir fordern einen Innovationsbooster für zukunftsfähige Landwirtschaft.

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Wie trägt die Agrarchemie zu zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klima- und Umweltschutz sowie Ernährungssicherheit bei?

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Politik- und Positionspapiere des IVA

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Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über unsere kommenden Veranstaltungen finden Sie hier.

Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland.

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Die 47 Mitgliedsunternehmen des IVA engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung.

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