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Getreide- und Rapsernte : DRV hebt Prognosen nun wieder an
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Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
18.06.2025 - 12:15
Getreide- und Rapsernte : DRV hebt Prognosen nun wieder an

DRV hebt Prognosen nun wieder an

BERLIN. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Prognose zur diesjährigen Raps- und Getreideernte nun wieder angehoben. „Nach der langen Trockenphase kam der Regen gerade noch rechtzeitig, um die Getreide- und Rapsbestände vor deutlichen Schäden zu bewahren. Für die diesjährige Ernte ist die Zuversicht zurückgekehrt“, erklärte DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler am Mittwoch (18.6.) in Berlin.

Die Niederschläge der letzten drei Wochen haben laut Seedler das pflanzenverfügbare Wasser im Oberboden spürbar erhöht, allerdings mit größeren regionalen Unterschieden. Positiv hätten sich auch die niedrigen Temperaturen im Mai ausgewirkt, da es zu einer geringeren Verdunstung gekommen sei. Nun sei es entscheidend, dass in den kommenden Wochen weiterhin ausreichend Niederschläge fielen. „Der Weizen als unsere wichtigste Getreideart benötigt noch etwa drei bis vier Wochen Wasser, bevor er abreift“, stellte Seedler fest.

Die diesjährige Weizenernte veranschlagt der DRV jetzt auf 21,5 Mio. Tonnen und damit um rund 500.000 Tonnen höher als im Mai. Das schwache Vorjahresniveau würde demnach um gut 3 Mio. Tonnen oder 16,3% übertroffen. Hinsichtlich der gesamten Getreideernte geht der Verband aktuell von 41,4 Mio. Tonnen aus; das sind 700.000 Tonnen mehr als vor einem Monat vorhergesagt. Im Vorjahr waren lediglich 39,1 Mio. Tonnen Getreide geerntet worden.

Im Hinblick auf den Raps rechnet der DRV jetzt mit einem Aufkommen von gut 3,9 Mio. Tonnen, womit das Vorjahresergebnis um etwa 300.000 Tonnen beziehungsweise 8,1% übertroffen würde. Im Mai war der Verband von 3,83 Mio. Tonnen ausgegangen. 

Immer mehr Notfallzulassungen

Die Getreideernte dürfte Seedler zufolge in den Frühdruschgebieten in der kommenden Woche mit der Wintergerste starten. Im Norden und Osten Deutschlands, wo die Ernte witterungsbedingt später beginne, dürfte mit den Druscharbeiten in nennenswertem Umfang Anfang Juli begonnen werden. Zufrieden zeigt sich der DRV-Getreidemarktexperte mit der aktuellen Qualität: „Die Getreidebestände sind in diesem Jahr sehr gesund. Dies ist ein positiver Effekt der ausgebliebenen Niederschläge, da Pilzerreger sich vor allem bei feucht-warmen Wetter schnell verbreiten.“

Dazu sei es in diesem Jahr nicht gekommen, berichtete Seedler und wertete dies als „eine gute Nachricht“, denn die Verfügbarkeit von wirksamen Pflanzenschutzmitteln nehme immer mehr ab. Die Lage verschärfe sich von Jahr zu Jahr. Der DRV-Fachmann wies darauf hin, dass sich die Zahl der Notfallzulassungen in den vergangenen zehn Jahren vervierfacht habe. Dies könne nicht der Weg sein. „Wir brauchen dringend schnellere Zulassungsverfahren, auch um uns gegen eingewanderte Schädlinge wie zum Beispiel den Japankäfer und die Glasflügelzikade schützen zu können“, mahnt Seedler. AgE

Naturwiederherstellungsgesetz : Zuspruch für Appell zum Neustart
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18.06.2025 - 11:53
Naturwiederherstellungsgesetz : Zuspruch für Appell zum Neustart

Zuspruch für Appell zum Neustart

BERLIN. Der Vorstoß der unionsgeführten Agrarressorts der Bundesländer über einen Neustart des Naturwiederherstellungsgesetzes (NRL) findet Zuspruch in der Branche. Der Verband Familienbetriebe Land und Forst sowie die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) begrüßten den Appell an die EU-Kommission, die Verordnung zunächst auszusetzen und dann grundlegend zu überarbeiten.

Beide schließen sich der Kritik der Länder an der aktuellen Form des Gesetzes an. Die Familienbetriebe sehen die Gefahr, dass tief in bestehende Eigentums- und Nutzungsrechte eingegriffen wird. Zudem werde durch immer neue Bürokratie und Misstrauensbeweise das Vertrauen zwischen Naturschutz und Eigentümern leichtfertig verspielt. „Was gut gemeint war, wird nun zum Risiko für die Akzeptanz von Naturschutz in der Fläche“, warnt der Vorsitzende der Familienbetriebe, Max von Elverfeldt. Die Familienbetriebe setzen darauf, dass sich die Bundesregierung dem länderübergreifenden Appell anschließt und sich in Brüssel für ein neues Regelwerk einsetzt.

Die Waldeigentümer warnen vor Beschränkungen der forstlichen Bewirtschaftungsfreiheit. „Starre Indikatoren und kleinteiliger Flächenbezug werden der Dynamik im Wald durch Klimawandel und Standortsdrift in keiner Weise gerecht“, betonte AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter. Darüber hinaus kritisiert Bitter, dass die Betroffenen „bisher nicht am Prozess der Erarbeitung des nationalen Wiederherstellungsplans beteiligt“ seien. AgE

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein : Neue Geschäftsführerin bestellt
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18.06.2025 - 11:02
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein : Neue Geschäftsführerin bestellt

Neue Geschäftsführerin bestellt

RENDSBURG. Mit einer bislang bundesweit einmaligen Personalkonstellation wartet jetzt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) auf. Ihre beiden höchsten Führungspositionen werden zwei Frauen einnehmen: Zu Ute Volquardsen als Präsidentin gesellt sich nun Stephanie Wetekam als Geschäftsführerin. Die 46-Jährige wurde von den Deputierten der Hauptversammlung am Dienstag (17.6.) zur neuen Geschäftsführerin der Landwirtschaftskammer ab 2026 für die kommenden fünf Jahre bestellt. Sie löst Dr. Klaus Drescher turnusgemäß ab, der nicht mehr antritt, aber als Geschäftsführer der Deula und MesseRendsburg GmbH weitermacht.

Wetekam war zuletzt mit der kommissarischen Leitung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) betraut. Zuvor war sie Leiterin der Abteilung „Bildung“ beim LLH sowie seit Januar 2010 Geschäftsführerin der Wetekam Energie GmbH. Von April bis Dezember 2023 fungierte sie als Agrarreferentin beim Kreisbauernverband Kassel und zuvor zweieinhalb Jahre als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Verbandskommunikation beim Hessischen Bauernverband (HBV). Davor war sie jeweils für mehrere Jahre als Geschäftsführerin des Verbandes der Jagdgenossenschaften sowie als Beraterin Nutztierhaltung und -fütterung beim LLH tätig.

Die Kammerpräsidentin erklärte anlässlich der Bestellung von Wetekam, dass die Herausforderungen in der Landwirtschaft, Forst, Fischerei und dem Gartenbau groß seien. „Da braucht es eine starke Kammer“, betonte  Volquardsen. Drechsler stellte fest, seine Nachfolgerin übernehme eine finanziell sehr gut aufgestellte Kammer. Besonderer Fokus sei in Zukunft auf die strategische Ausrichtung der Aufgaben der LKSH zu legen, um die Praxis auch weiterhin fachlich zukunftsweisend bestmöglich beraten zu können.

Landwirtschaftsminister Werner Schwarz sagte, mit Wetekam gewinne die Kammer eine fachlich versierte und thematisch breit aufgestellte neue Geschäftsführung. Die Landwirtschaftskammer leiste für die „grünen Berufe“ im Land wertvolle Arbeit. Sie sei wie ein Katalysator beim Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen der modernen Landnutzung in die Praxis. AgE

Österreich : Klimawandel schlägt voll zu
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18.06.2025 - 10:28
Österreich : Klimawandel schlägt voll zu

Klimawandel schlägt voll zu

WIEN. Der Klimawandel trifft Österreich besonders hart. Das zeigt der zweite Sachstandsbericht zu der Thematik, der am Dienstag (17.6.) vorgestellt wurde. Demnach ist die Temperatur in der Alpenrepublik seit 1900 im Mittel um rund 3,1 Grad gestiegen, mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Immer häufiger werden zudem Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre, Starkregen und Muren, mit erheblichen Folgen für Gesundheit, Infrastruktur, Landwirtschaft und Tourismus. Festgestellt wird aber auch, dass vorsorgender Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen auf lange Sicht deutlich kostengünstiger sind als die Bewältigung der Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden.

Laut Bericht sind Österreichs Treibhausgasemissionen in den vergangenen Jahren gesunken. Keywan Riahi, einer der Autoren, räumte jedoch ein, dass die Pro-Kopf-Emissionen im internationalen Vergleich weiterhin hoch seien. „Die derzeit umgesetzten Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, sie sind jedoch nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen“, so Riahi. Wenn keine weiteren Maßnahmen gesetzt würden, fehlten im Jahr 2030 bis zu 10 Megatonnen CO₂-Äquivalente, um die mit der EU vereinbarten Ziele zu erreichen.

„Der Klimasachstandsbericht zeigt klar: Wir müssen viele verschiedene Werkzeuge nutzen, um unsere Klimaziele zu erreichen“, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Deshalb werde aktuell mit Hochdruck an einem neuen Klimagesetz gearbeitet, das einen Rahmen für eine gemeinsame Zusammenarbeit setze. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien würden auch neue Technologien wie die CO₂-Speicherung gebraucht, vor allem für jene Bereiche, in denen Emissionen schwer vermeidbar seien. AgE

Schweden : Biotierhaltung erreicht neues Tief
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18.06.2025 - 09:06
Schweden : Biotierhaltung erreicht neues Tief

Biotierhaltung erreicht neues Tief

JÖNKÖPING. In Schweden war die ökologische Nutztierhaltung auch 2024 rückläufig. Das belegen neue Zahlen, die von der nationalen Landwirtschaftsbehörde Jordbruksverket am Dienstag (17.6.) vorgelegt worden sind. Demnach waren im vergangenen Jahr bei allen Tierarten Rückgänge im Bestand zu verzeichnen. So sank die Gesamtzahl der Biorinder im Vergleich zu 2023 um 11%, ebenso die der Bioschafe. Der Bestand der ökologisch gehaltenen Schweine ging im selben Zeitraum sogar um 22% zurück.

Für alle Arten war der Tierbestand im vergangenen Jahr der niedrigste seit vielen Jahren. Bei den Rindern beispielsweise ist laut der Behörde die Herde in fünf aufeinanderfolgenden Jahren geschrumpft und war 2024 so klein wie seit 2011 nicht mehr. Die Zahl der Bioschweine ist den offiziellen Angaben zufolge in den letzten drei Jahren rapide zurückgegangen und lag 2024 unter dem Stand von 2009, als die Statistik zu dieser Tierart eingeführt worden war. 

Der Anteil der ökologisch gehaltenen Rinder am Gesamtviehbestand lag 2024 bei 18% und damit unter dem Wert des Vorjahres, als er 20% betragen hatte. Bei Schafen betrug der Bioanteil im vergangenen Jahr ebenfalls 18%; ein Rückgang von einem Prozentpunkt verglichen mit dem Vorjahreswert. Bei Schweinen ist der Ökoanteil verschwindend gering und machte 2024 nur 1% des gesamten Tierbestands aus.

Insgesamt befindet sich die Biolandwirtschaft in Schweden im Abwärtstrend – auch die ökologisch bewirtschaftete Fläche wurde zuletzt merklich verkleinert, und zwar um 10% auf 495.700 Hektar. AgE

Deutscher Forstwirtschaftsrat : Haase folgt auf Schirmbeck
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17.06.2025 - 23:51
Deutscher Forstwirtschaftsrat : Haase folgt auf Schirmbeck

Haase folgt auf Schirmbeck

OSNABRÜCK. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Haase hat die Nachfolge vom langjährigen Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck, angetreten. Haase wurde einstimmig bei der turnusmäßigen Wahl ins Amt gewählt, die im Rahmen der Mitgliederversammlung am Dienstag (17.6.) auf der 75. Jahrestagung des Branchenverbandes im Osnabrück stattfand. Damit erfolgte nach 18 Jahren ein Wechsel an der Spitze des Verbandes. 

Haase ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und aktuell haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Der 59-Jährige ist Diplom-Verwaltungswirt und trat 1992 der CDU bei. Im Bundestag vertritt er den Wahlkreis „Höxter - Gütersloh III - Lippe II“ und ist ordentliches Mitglied im Haushaltsausschuss sowie im Ältestenrat. Haase will eigenen Angaben zufolge die forstliche Stimme in der Politik weiter stärken und in seiner Amtszeit Impulse für eine generationengerechte Nutzung des Waldes setzen. Schirmbeck wurde indes die Ehrenpräsidentschaft des DFWR verliehen. AgE

Fleischersatz : Planted eröffnet Werk in Memmingen
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17.06.2025 - 17:41
Fleischersatz : Planted eröffnet Werk in Memmingen

Planted eröffnet Werk in Memmingen

MEMMINGEN/ZÜRICH. Das Schweizer Start-up Planted hat jetzt die im September angekündigte Produktionsstätte für pflanzliches „Fleisch“ im bayerischen Memmingen eröffnet. Die neue Anlage ist nach Angaben des Unternehmens Europas modernste Produktionsstätte für biostrukturierte Proteine und ermöglicht es mittelfristig, täglich über 20 Tonnen herzustellen. Diese Menge entspricht laut Planted der aktuellen Kapazität seines Standorts in Kemptthal in der Schweiz.

Planted wird in Memmingen hauptsächlich für Deutschland und weitere EU-Märkte sowie für Großbritannien produzieren. Mit einem Exportanteil von 75% und Deutschland als bedeutendstem Nachfrager „war eine Expansion in unseren größten EU-Markt naheliegend“, erläuterte Lukas Böni, Mitgründer und Mitglied der Geschäftsleitung von Planted, am Dienstag (17.6.) anlässlich der Werkseröffnung.

Am Standort Memmingen, dem ehemaligen Areal der örtlichen Brauerei, sollen längerfristig rund 50 technische und betriebliche Arbeitsplätze geschaffen werden. „Wir profitieren von qualifizierten Fachkräften und einer langen Tradition von Lebensmittelherstellung in der Region sowie der fortschrittlichen Infrastruktur in Kombination mit sehr guter Verkehrsanbindung“, so Böni. Zusätzlich bringe die Nähe zum Hauptsitz in Kemptthal auch große Vorteile beim Technologietransfer.

Planted produziert einen kompletten Fleischmuskel. Dieser wächst durch proprietäre, also herstellergebundene Fermentationsprozesse. Besonders gefragt ist laut dem Start-up das 2024 eingeführte „planted.steak“. Die Herstellung desselben verursacht nach Angaben des Unternehmens 97% weniger CO2-Emissionen und benötigt 81% weniger Wasser im Vergleich zu konventionellem Rindfleisch. AgE

Naturwiederherstellungsgesetz : Unionsminister wollen Neustart
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17.06.2025 - 17:32
Naturwiederherstellungsgesetz : Unionsminister wollen Neustart

Unionsminister wollen Neustart

MAGDEBURG/BERLIN. Die unionsgeführten Agrarressorts der Bundesländer wollen das europäische Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) vollständig aufheben. Dies solle im Zuge der nächsten Omnibus-Verordnung geschehen, wie die Länder auf Initiative von Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze in einem gemeinsamen Schreiben an die EU-Kommissare Christophe Hansen, Costas Kadis und Jessika Roswall fordern. Ziel sei ein „neues, praxistaugliches und faires Regelwerk“. Die europäische Verordnung sei in der jetzigen Form ein „Bürokratiemonster“ und belaste die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft unverhältnismäßig, wie Schulze am Dienstag (17.6.) in Magdeburg erklärte.

Zwar bekennen sich die beteiligten Länder zur Naturwiederherstellung. Allerdings warnen die unionsgeführten Agrarressorts vor erheblichen finanziellen und bürokratischen Lasten. So gebe es bislang kein eigenständiges EU-Finanzierungsinstrument, und die in der Verordnung genannten Finanzierungsmöglichkeiten blieben unkonkret. Eine aktive Wiederherstellung sollte immer mit nachhaltigen Nutzungsformen verbunden werden. „Ein Nutzungsausschluss darf nur als allerletztes Mittel in Betracht gezogen werden“, hob Schulze hervor.

Bereits im Vorfeld der letzten Umweltministerkonferenz (UMK) im Mai 2025 hatte Sachsens Ressortchef Georg-Ludwig von Breitenbuch die Unionskritik an der EU-Verordnung bekräftigt und gefordert, diese „mindestens“ zu überarbeiten, besser abzuschaffen.

Bundesumweltministerium will mehr Zeit

Bei der UMK waren die Herausforderungen bei der nationalen Umsetzung dann ebenfalls Thema. Bundesumweltminister Carsten Schneider hatte hier bereits angekündigt, sich bei der EU-Kommission für eine Verlängerung der Frist für die Einreichung des Wiederherstellungsplans einsetzen zu wollen. 

Schneiders Ressort hat dieses Vorhaben nun nochmals bekräftigt, und zwar in einer Antwort auf eine schriftliche Frage des grünen Bundestagsabgeordneten Dr. Jan-Niclas Gesenhues, die AGRA Europe vorliegt. Die Verordnung gibt bekanntlich vor, dass Deutschland den nationalen Wiederherstellungsplan bis zum 1. September 2026 an die Europäische Kommission übermitteln muss. „Bei der letzten Umweltministerkonferenz haben alle Länder auf bestehende Probleme zur zeitgerechten Umsetzung der Arbeiten für den nationalen Wiederherstellungsplan in ihrem jeweiligen Bundesland hingewiesen“, heißt es in der Antwort zur Begründung. AgE

Schlachtbetriebe : Zahl der Beschäftigten gestiegen
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17.06.2025 - 17:13
Schlachtbetriebe : Zahl der Beschäftigten gestiegen

Zahl der Beschäftigten gestiegen

BERLIN. Die Zahl der Beschäftigten in den hiesigen zwei Wirtschaftszweigen „Schlachten“ hat im vergangenen Kalenderjahr deutlich zugenommen. Das ist einer Übersicht zu entnehmen, die sich in der aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion zur Betriebsstruktur in der regionalen Fleischproduktion findet. Demnach gab es 2024 in Deutschland 329 Betriebe in der Schlachtbranche, die zusammen insgesamt 56.006 Mitarbeiter zählten. Das waren 3.357 oder 6,4% mehr als im Jahr zuvor, als noch 343 Betriebe erfasst worden waren. 

Im Vergleich zu 2021 - zuvor unterlagen bestimmte Daten der statistischen Geheimhaltung - bedeutete das aber noch eine Zunahme der Betriebe um sieben sowie eine Steigerung der Mitarbeiterzahl um 1.194 beziehungsweise 2,2%. Im Jahr 2022 war die Beschäftigtenzahl um annähernd 2.400 oder 4,4% gesunken. Im Jahr darauf hatte sie wieder leicht zugenommen, und zwar um 226 oder 0,4% auf 52.649.

Von den zuletzt rund 56.000 Mitarbeitenden in den Schlachtunternehmen entfielen insgesamt gut 22.000 auf die 13 Betriebe, die jeweils mindestens 1.000 Beschäftigte zählten. Die zwölf Betriebe mit 500 bis 999 Beschäftigten kamen 2024 zusammen auf 8.561 Mitarbeitende. In den 76 Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitenden waren insgesamt 17.264 Personen beschäftigt. Bei den 228 Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten arbeiteten zusammengenommen 8.162 Menschen. AgE

Mehrjähriger Finanzrahmen : Berlin hat komplexe Vorstellungen
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17.06.2025 - 16:59
Mehrjähriger Finanzrahmen : Berlin hat komplexe Vorstellungen

Berlin hat komplexe Vorstellungen

BRÜSSEL. Die deutsche Bundesregierung hat große Erwartungen an den kommenden Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR). In einem Brief an die EU-Kommission erklärt sie, dass sich die EU zukünftig stärker auf Verteidigung und Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren sollte. Gleichzeitig will Berlin die traditionelle Agrarpolitik mit einem den hohen Anforderungen entsprechenden Budget ausgestattet sehen. Beides, so fordert die Bundesregierung, soll möglich gemacht werden, ohne dass der MFR gemessen an der Wirtschaftskraft der EU wächst.

Auch die Rückzahlung der Schulden aus dem Programm „Next Generation EU“ wird den MFR ab 2028 wohl weiter belasten. Eine Verstetigung dieses Instruments lehnt die Bundesregierung ab. Gegenüber neuen Eigenmitteln zeigt man sich in Berlin allerdings relativ offen. Grundsätzlich will man einen flexibleren MFR, auch um auf etwaige Erweiterungen reagieren zu können. Die Umschichtung zwischen Politikbereichen soll ebenfalls ermöglicht werden.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) soll nach dem Willen der Bundesregierung auch künftig ein eigenständiger Politikbereich bleiben. Als bedeutendes Ziel sieht man Ernährungssicherheit. Einkommensanreize für Klima-, Umwelt- und Tierwohlleistungen sollten nach Ansicht der Regierung deutlich ausgebaut werden. Damit der MFR auch im Fall einer möglichen Erweiterung der Europäischen Union finanziell tragbar bliebe, wäre es auch Sicht der Bundesregierung dann notwendig, die GAP, die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP) und die Kohäsionspolitik zu reformieren.

Kritik an der Positionierung der Bundesregierung übte der Europaabgeordnete der Grünen, Martin Häusling. Das Schreiben bestehe lediglich aus Worthülsen, so Häusling. Die Bundesregierung sei weder bereit, mehr Geld bereitzustellen, noch strukturelle Reformen anzugehen. Außerdem warnt er vor einer weiteren Entkernung der Ersten Säule von Umwelt- und Klimastandards. AgE

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Bundestagswahl 2025

Wir fordern einen Innovationsbooster für zukunftsfähige Landwirtschaft.

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Wie trägt die Agrarchemie zu zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klima- und Umweltschutz sowie Ernährungssicherheit bei?

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Politik- und Positionspapiere des IVA

Offenheit und Transparenz bestimmen unseren Dialog mit der Öffentlichkeit.

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Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über unsere kommenden Veranstaltungen finden Sie hier.

Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland.

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Fachgebiete

Die 47 Mitgliedsunternehmen des IVA engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung.

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Der Verband

Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.