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Klimaverträgliche Landwirtschaft zur Ernährung der steigenden Weltbevölkerung

Die globale Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Einerseits ist sie von den Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise besonders betroffen. Der Rückgang der Artenvielfalt, extremer werdende Witterungsbedingungen sowie knapper werdende Anbauflächen sind eine akute Bedrohung für die natürlichen Grundlagen der Landwirtschaft. Anderseits müssen zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung und zur Deckung der steigenden Nachfrage nach hochwertigen Agrarrohstoffen, etwa zur Defossilisierung anderer Wirtschaftsbereiche, die Erträge gesteigert und Flächen effizient bewirtschaftet werden.

Produktivität sowie Klima- und Umweltziele in Einklang bringen

Als Hersteller von modernen Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau aus den Bereichen Pflanzenschutz, Düngemittel, Pflanzenzüchtung und Biostimulanzien leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Auflösung des Zielkonflikts zwischen Produktivität sowie Klima- und Umweltschutz. Wir bieten mit grünen Betriebsmitteln, klimaresilienten Sorten, CO2-Hemmstoffen wie Inhibitoren, einem praxistauglichen Biodiversitätskonzept, modernen Anbaukonzepten und Digitalisierungs-Lösungen bereits heute Antworten zur Erreichung der Ziele des deutschen Klimaschutzgesetzes [1] und internationaler Zielvorgaben (EU Green Deal, Pariser Klimaschutzabkommen, die SDGs der Vereinten Nationen sowie deren Klimarahmenkonvention etc.) im Ackerbau.

Für eine klimaverträgliche Landwirtschaft werden alle verfügbaren Innovationen der Industrie, eine flächeneffiziente Bewirtschaftung, landwirtschaftliches Know-how, ertragssteigernde Faktoren sowie die neuesten Erkenntnisse der Agrarforschung benötigt. Neben einer effizienten Nutzung vorhandener Nutzflächen müssen zeitgleich andernorts wichtige Naturräume zur Bindung von Treibhausgasen (Wälder, Moore, Grasland, etc.) erhalten und neu geschaffen werden. 

 

Landwirtschaft erfüllt aktuell Klimaziele – der Weg zur Netto-Null ist noch ungewiss 

Laut Umweltbundesamt emittierte die deutsche Landwirtschaft 2023 ca. 52,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Sie ist somit für 7,7 % der gesamten ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Großteil der Emissionen entsteht dabei durch die Nutzierhaltung, die Bodenbewirtschaftung ist für etwa ein Drittel der Treibhausgase verantwortlich. [2] 

Auch wenn die Landwirtschaft die Treibhausgasminderungsziele aus dem Klimaschutzgesetz aktuell erreicht und die Zielmarke für 2030 in Sichtweite ist, bleibt der Handlungsdruck hoch. Wir können uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, da im Gegensatz zu anderen Branchen der Weg zu einer vollständigen CO2-freien Produktion noch ungewiss ist und wir auf die Lebensmittelsmittelproduktion nicht verzichten können.

Um die Klimaneutralität bis 2045 in Deutschland zu erreichen, müssen im Ackerbau sowohl die Emissionen aus der Produktion von Betriebsmitteln als auch die Freisetzung von Emissionen durch Bodennutzung vermieden werden. Die Mitglieder des IVA arbeiten als Einzelunternehmen an der Defossilisierung ihrer Produktion und gemeinschaftlich an der Entwicklung klimaverträglicher Anbaupraktiken.

Mit Hilfe von grünem Strom und grünem Wasserstoff können bereits heute beispielsweise CO2-neutral Düngemittelmittel, risikoreduzierte Pflanzenschutzmittel, klimaresilientes Saatgut oder Biostimulanzien gegen abiotischen Stress produziert werden. Neben den Betriebsmitteln hat die Art und Weise der Pflanzenproduktion einen großen Einfluss auf die insgesamt anfallenden Emissionen in der Landwirtschaft. 

Der Einsatz von Hemmstoffen wie Inhibitoren sorgt beispielsweise dafür, dass die Dünge-Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden und nicht aus den Böden entweichen. Unabhängig von der genauen Betriebsform (Öko-Landbau oder konventionell) können mit Hilfe der Digitalisierung Betriebsmittel bedarfsgerecht eingesetzt und unnötige Eingriffe in die Natur vermieden werden. Mit modernen Anbaustrategien, breiten Fruchtfolgen, gezielter Biodiversitätsförderung und einer bodenschonenden Bearbeitung kann der Bedarf an externen Inputs reduziert, Nährstoffe im Boden gebunden und gleichzeitig hohe Erträge in allen Bereichen der Landwirtschaft erwirtschaftet werden. 

 

Hohe Flächeneffizienz entscheidend für Klimaschutz

Auf eine Befriedigung der steigenden Nachfrage an Lebensmitteln kann nicht verzichtet werden. Auch bei einem Nachfragerückgang bei tierischen Produkten und weniger Lebensmittelverschwendung wird der weltweit steigende Bedarf an Agrarprodukten nur verlangsamt, nicht aber gestoppt. Die Landwirtschaft kann auf die steigende Nachfrage folgendermaßen reagieren: Entweder wird die Produktion auf bestehenden Anbauflächen gesteigert oder es müssen neue Flächen unter den Pflug genommen werden. 

Aus Klimaschutzgesichtspunkten ist Extensivierung der Landwirtschaft nicht nachhaltig. Produktionsverlagerungen oder Flächenumwandlungen wären mit Blick auf die CO2-Bilanz kontraproduktiv. Vielmehr werden durch eine integrierte und flächeneffiziente landwirtschaftliche Produktion Ökosysteme wie Wälder, Moore oder Grasland geschützt, die so ihre Funktion als Kohlendioxidspeicher wahren. 

Allein durch moderne Betriebsmittel werden jährlich 1,6 Milliarden Tonnen Treibhausgase eingespart. Denn so viel Treibhausgas bindet das Land, das weltweit zusätzlich bewirtschaftet werden müsste, um die gleiche Menge Lebensmittel ohne Pflanzenschutz und Düngung zu produzieren. Modernes Saatgut und Biostimulanzien leisten zusätzlich ihren Beitrag zur Gewährleistung von guten Ernten.

Auch der Weltklimarat IPCC nennt höhere Erträge und veränderte Landnutzung im Pflanzenbau bei den Einsparpotenzialen für den Klimaschutz an vorderster Stelle. Indem sie den Ertrag steigern, ohne zusätzliche Fläche zu verbrauchen, helfen moderne Betriebsmittel den Treibhausgasausstoß pro Getreideeinheit zu senken.


 

[1] Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen | Umweltbundesamt

[2] BMUV: Bundes-Klimaschutzgesetz | Gesetze und Verordnungen

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