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Anwendungsbeispiele für Biostimulanzien

Die Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten von Biostimulanzien sind vielfältig. Neben dem Einsatz in landwirtschaftlichen Kulturen finden Biostimulanzien insbesondere Anwendung im Gemüse- und Obstbau, im Weinbau, im ökologischen Anbau und der Forstwirtschaft. Auch auf öffentlichen Grünflächen, Sport- und Golfplätzen werden sie bereits in großem Umfang eingesetzt. Dabei erfolgt die Anwendung unter anderem als Blatt- oder Bodenanwendung, Saatgutbeize, in der Ausbringung durch Bewässerungssysteme („Fertigation“) oder auch zusammen mit zum Beispiel Düngemitteln („ko-formuliert“).

Die wichtigsten Substanzen

Huminstoffe, zu denen Humin- und Fulvosäuren gehören, entstammen überwiegend aus Leonardit (verwitterter Braunkohle) und machen damit einen Großteil der organischen Substanz in den Böden der Welt aus. Humin- und Fulvosäuren können auf unterschiedliche Weise angewendet werden, zum Beispiel durch Boden- und Blattapplikation, ko-formuliert in Düngemittel oder mithilfe der Fertigation. Sie aktivieren das Bodenleben, verbessern unter anderem die Nährstoffaufnahme und steigern die Effizienz des Wasserhaushalts und der Wurzeloberfläche, wodurch die Pflanze vor Schäden in Stresssituationen (Hitze, Trockenheit, Salinität) geschützt ist. 

Algen- und Pflanzenextrakte werden hauptsächlich aus Braunalgen, zum Beispiel der Ascophyllum nodosum, Laminaria digitata oder Ecklonia maxima, gewonnen. Da die Wirkung der Algen stark abhängig von der Algenart und den Standortbedingungen, wie zum Beispiel der Wassertemperatur, ist, können diverse biostimulierende Effekte beobachtet werden. Zum Beispiel wurde nachweislich gezeigt, dass das Wurzel- und Sprosswachstum sowie die Blüten- und Fruchtentwicklung stimuliert werden. Daneben verbessern Algen- und Pflanzenextrakte die Nährstoffverfügbarkeit, da sie die Zell- und Gewebeentwicklung positiv beeinflussen. Dadurch wird es den Pflanzen unter anderem ermöglicht, abiotische Stressfaktoren effektiv abzumildern und Erträge zu sichern. 

Aminosäuren und Peptide entstammen unter anderem tierischer Reststoffe sowie eiweißreicher Pflanzenextrakte und sind unter anderem in der Lage wichtige physiologische Funktionen von Pflanzen zu beeinflussen, da sie an Zellrezeptoren binden, die bestimmte Stoffwechselprozesse steuern. Dadurch können Aminosäuren unter anderem die Effizienz von Pflanzenschutzbehandlungen und Blattdüngern verbessern sowie durch induzierte Hormonantworten die Entwicklung der Pflanze beeinflussen und den Reifeprozess von Früchten auslösen. 

Anorganische und bioidentische Substanzen, die unter anderem aus Salzen (Phosphit, Silizium, Titan, Selen, Kobalt, etc.) bestehen, wirken insbesondere als Wachstumsförderer der Pflanzen und Bodenverbesserer, wodurch Erträge gesichert und gesteigert werden können.

Mikroorganismen, nützliche Bakterien- (Rhizobien) und Pilzarten (Mykorrhiza) weisen verschiedene direkte und indirekte Mechanismen auf, die unter anderem das Pflanzenwachstum fördern, die Nährstoffverfügbarkeit und -aufnahme sowie die Bodenbeschaffenheit und allgemeine Pflanzenqualität verbessern. Dadurch gelingt es der Pflanzen, ihre Toleranz gegenüber abiotischen Stressfaktoren zu erhöhen.

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Fragen und Antworten zum Thema Biostimulanzien

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Kathrin Draaken

Wissenschaft und Innovation

  • Fachgebiet Biostimulanzien
  • Regulatorische Fragen zu Definition, Zulassung und Einsatz von Biostimulanzien
    • +49 172 8944295
  • draaken.iva@vci.de
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Dr. Theresa Krato

Wissenschaft und Innovation

  • Fachgebietsleitung Pflanzenernährung und Biostimulanzien
    • +49 69 2556-1598
  • krato.iva@vci.de