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Auch im Winter gibt es im Garten einiges zu tun. Foto: iStock
13.01.2022
Haus & Garten

Gartenarbeiten im Januar

Jetzt mit Vorbereitungen fürs neue Gartenjahr starten

Zum Jahresbeginn benötigen Gärten zwar wenig Pflege, aber es gibt trotzdem viele sinnvolle Dinge zu tun, um das neue Gartenjahr vorzubereiten.

Besonders bei milden Wintertemperaturen gibt es für Gartenfans jede Menge Möglichkeiten, um sich an der frischen Luft zu betätigen. Vielerorts zeigen sich sogar schon die ersten Frühblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Winterlinge. Diese frühen Vorboten des Frühlings überstehen zwar Frostperioden im Januar und Februar normalerweise recht gut, indem sie einfach eine Wachstumspause einlegen. Trotzdem kann es sinnvoll sein, die Pflanzen zum Schutz vor zu starkem Frost abzudecken. Was wäre dafür besser geeignet als der ausgediente Weihnachtsbaum? So kommen die abgeschmückten Zweige noch einmal nachhaltig zum Einsatz.

Obstgehölze vor Frost schützen

Kommt in den ersten Wochen des Jahres eine Kälteperiode in Sicht, sollten vor allem die Wurzeln von Obstbäumen, Beerensträuchern und Erdbeeren gut geschützt sein. Eine einfache Maßnahme ist das Aufbringen einer Mulchschicht, zum Beispiel aus geschredderten Gartenabfällen, Laub oder Rindenmulch. Wird erst gemulcht, wenn der Boden bereits angefroren ist, hat dies gleich zwei Vorteile: Einerseits können sich keine Mäuse einnisten und andererseits bleibt der Boden im Frühjahr länger kalt. Letzteres verhindert eine zu frühe Blüte, die durch Frost gefährdet würde. Zum Schutz gegen Frostrisse, die durch starke Temperaturschwankungen im Winter entstehen, können Baumstämme auch jetzt noch mit einem Kalkanstrich versehen werden.

Gräser und Rasen vor Nässe schützen

Ziergräser, wie das beliebte Pampasgras oder Chinaschilf, sehen zauberhaft aus, wenn sie mit Raureif oder Eis überzogen sind. Daher schneiden viele Gärtner sie erst im Frühjahr zurück. Ein Problem ist es aber, wenn es viel regnet und die Nässe die Halme von innen zum Faulen bringt. Abhilfe schafft es, die Gräser zu Büscheln zusammenzubinden. So kann das Regenwasser nicht mehr so leicht zum Kern der Pflanzen vordringen. Auch Rasenflächen reagieren empfindlich auf zu viel Nässe, vor allem, wenn sie mit Laub und Zweigen bedeckt sind, sodass sie wenig Luft bekommen. Gegen Rasenschimmel hilft es, den Rasen regelmäßig abzurechen. Und falls das Gras in warmen Phasen zu stark wächst, kann auch im Januar und Februar der Rasenmäher zum Einsatz kommen.

Obstbäume schneiden

Wer den Grundstein für eine reiche Ernte legen möchte, kann ab Januar den Winterschnitt für Obstbäume und -sträucher angehen. Dabei ist vor allem auf scharfes und sauberes Werkzeug zu achten, damit die Pflanzen so wenig wie möglich verletzt werden und Schnittwunden zügig abheilen können. Obstbäume sollten die Form einer Pyramide haben – oben schmal und nach unten hin breiter – damit sie an allen Stellen genug Licht bekommen. Die Äste sollten etwa 5 Millimeter über nach außen wachsenden Knospen entfernt werden. Außerdem sollten solche Äste weichen, die bereits abgestorben sind, die nach innen oder steil nach oben wachsen, deutlich herunterhängen oder sich überkreuzen. Die abgeschnittenen Äste können zum Beispiel zur Befüllung eines Hochbeets dienen.

Sträucher durch Stecklinge vermehren

Frostfreie, trockene Tage im Januar können auch optimal genutzt werden, um Stecklinge von Blütensträuchern und Stauden zu schneiden. Hierfür eignen sich alle Arten, die sich über Steckholz vermehren lassen. Dies sind beispielsweise Forsythien, Sommerflieder oder Holunder. Als Stecklinge sollten bleistiftlange Triebstücke mit einer Knospe an jedem Ende geschnitten werden. Diese werden dann tief in ein lockeres, humoses Substrat gesteckt, sodass lediglich der obere Knoten zu sehen ist. Bis zum Frühling bilden sich dann am Steckholz neue Wurzeln. Im darauffolgenden Herbst kann der herangewachsene Strauch an den gewünschten Platz umgesetzt werden.

Kaltkeimer jetzt aussäen

Die sogenannten Kaltkeimer fangen erst an zu wachsen, wenn sie über mehrere Wochen einem Kältereiz ausgesetzt sind. Die Temperatur sollte zwischen 2 und 8 Grad Celsius liegen. Sicherer als eine direkte Aussaat ins Gartenbeet ist es, wenn die Pflanzen in Töpfe ausgesät werden, sodass sie bei frostigen Temperaturen in Frühbeet, Gewächshaus oder Garage umziehen können. Kaltkeimer sind zum Beispiel Glocken- und Schlüsselblumen, Alpenveilchen, Pfingstrosen, Adonisröschen oder Tränendes Herz. Auch einige Nutzpflanzen gehören dazu, zum Beispiel Waldmeister, Bärlauch, Gundermann und Blaubeere.

Planung für den Gemüsegarten

Für die ersten Gemüsearten geht es bald los mit dem Vorziehen. Wärmeliebendes Gemüse wie Paprika, Aubergine, Tomate oder Zucchini kann bereits im Februar auf der Fensterbank in Anzuchterde ausgesät werden. Salat, Kohlrabi und Rettich kann schon im Januar in die Erde. Damit die Samen keimen, sollte die Temperatur zwischen 18 bis 20 Grad Celsius liegen, bei Kopfsalat etwas tiefer. Wichtig ist ein heller Platz, zum Beispiel auf der Fensterbank. Da das vorgezogene Gemüse später in Gartenbeete umzieht, und bestimmt noch weitere Arten hinzukommen, sollte die Zeit zum Jahresgewinn genutzt werden, um zu planen, wie die Beete bepflanzt werden sollen. Passendes Saatgut ist jetzt oft günstig zu haben. Wer noch Saatgut vom Vorjahr hat, kann sicherheitshalber eine Keimprobe machen.

Die Zeit, bevor es mit der Gartenarbeit wieder richtig losgeht, kann auch optimal genutzt werden, um Hochbeete zu zimmern oder Gartenmöbeln einen frischen Anstrich zu verpassen.

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