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Alpenveilchen gehören zu den Kaltkeimern. Foto: istock
09.01.2020
Haus & Garten

Kaltkeimer im Januar aussäen

Manches Saatgut mag es kalt

Wer sich im Frühjahr über Schlüsselblumen, Alpenveilchen, Glockenblumen oder Pfingstrosen in seinem Garten freuen möchte, der sollte diese am besten im Januar aussäen. Denn die Pflanzen gehören zu den sogenannten Kaltkeimern, deren Samen erst anfangen zu wachsen, wenn sie sich mindestens über einen Zeitraum von sechs Wochen in kalter, feuchter Erde befinden.

Am Anfang des Jahres ist die Witterung meist optimal für das Säen von Kaltkeimern, denn dann bekommt das Saatgut genug Kälte, um mit Beginn des Frühlings auszuschlagen. Sollte es einmal zu warm sein, bekommen die Samen auch im Kühlschrank den benötigten Kältereiz. Wir erklären, was Sie bei Kaltkeimern beachten sollten und wie es mit der Aussaat klappt.

Was sind eigentlich Kaltkeimer?

Dass die Samen der Kaltkeimer erst bei niedrigen Temperaturen keimen, liegt an einer raffinierten Strategie, mit denen sich die Pflanzen vor dem Erfrieren schützen: Durch den Kältereiz baut sich ein Hormon ab, dass die vorzeitige Keimung verhindert. Etwa sechs Wochen dauert dieser Prozess, bis der Samen zu keimen beginnt. Dann besteht in der freien Natur meist keine Gefahr mehr, dass die jungen Pflanzen erfrieren. Zu den Kaltkeimern gehören viele Stauden wie Enzian, Christ- und Pfingstrose, Glockenblume, Akelei, aber auch Primelgewächse wie die Schlüsselblume und das Alpenveilchen. Diese stammen meist aus gemäßigten oder subarktischen Klimazonen sowie aus Gebirgsregionen mit kalten Wintern.

Kaltkeimer aussäen – so geht‘s

Säen Sie die Kaltkeimer einfach in eine Schale oder Blumentöpfe mit Anzuchterde. Alternativ können Sie die Samen auch direkt ins Beet säen. Wichtig ist, dass der Boden immer eine gewisse Feuchtigkeit hat, damit sich die Sämlinge entwickeln können. Verteilen Sie das Saatgut gleichmäßig auf dem Substrat und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht Erde. Das funktioniert besonders gut mithilfe eines Erdsiebs. Je kleiner die Samen, desto dünner darf die Erdschicht sein. Dann sollten sie alles vorsichtig andrücken und mit einem Sprüher befeuchten. Nun können Sie die Pflanzschale oder die Blumentöpfe in den Garten stellen. Eine Abdeckung aus feinem Maschendraht verhindert, dass sich Vögel an den Samen bedienen.

Tipp: Bei manchen Kaltkeimern wird auf den Samentütchen empfohlen, das Saatgut zunächst an einem warmen Ort vorquellen zu lassen, damit es gut keimt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Samen in einem offenen Gefäß lagern und vor der Aussaat für einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren.

Kaltkeimer im Kühlschrank aktivieren

Fall Sie es verpasst haben, Kaltkeimer im Winter auszusäen oder einfach sicher sein möchten, dass die Samen genug Kälte abbekommen, können Sie die Pflanzen auch im Kühlschrank vorziehen. Der Nachteil ist zwar, dass Sie für dieses Prozedere ein Kühlschrankfach blockieren, andererseits ist das Gelingen garantiert. Stellen Sie für diese Methode einfach eine Aussaatschale mit den Samen für zwei Wochen mit Klarsichtfolie bedeckt bei Zimmertemperatur auf und achten Sie darauf, dass die Erde immer feucht ist. Auch in den folgenden etwa vier Wochen im Kühlschrank sollte die Anzuchterde immer gut befeuchtet werden. Spätestens nach acht Wochen können die Keimlinge an einen wärmeren Ort umgesetzt werden, idealerweise schon in den Garten. Um die 12 Grad Celsius sind für das Wachstum von Akelei, Glockenblume und Co. optimal.

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