Als Waldstaude ist die Vielblütige Weißwurz ideal für schattige Plätze im Garten. So eignet sie sich zum Beispiel für eine attraktive und pflegeleichte Unterpflanzung für Büsche und Hecken.
Attraktive Blühstaude für den Schatten
Die Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum) hat ihren Namen aufgrund des weißen Überdauerungsorgans, dem Rhizom. Die Pflanze wird auch Vielblütiges Salomonssiegel genannt. Denn am Rhizom bildet sich jedes Jahr ein neuer Knoten, und wo die Sprosse im Herbst abfallen, bleibt eine scheibenförmige Narbe auf der Oberseite der Knoten zurück, die an ein Siegel erinnert.
Beschreibung der Vielblütigen Weißwurz
Die Vielblütige Weißwurz gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und ist in den gemäßigten Klimazonen Eurasiens und Nordamerikas weit verbreitet. Bereits im 18. Jahrhundert wurde sie gesichtet und beschrieben. Polygonatum multiflorum ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 30 bis 70 Zentimetern erreicht und in freier Natur überwiegend in Laub- oder Mischwäldern und an Gehölzrändern zu finden ist. Ihr aufrechter Stängel ist überbogen und hat blass- bis dunkelgrüne, wechselständig und zweizeilig angeordnete, elliptisch geformte Blätter mit graugrün bereifter Unterseite. Von Mai bis Juni erscheinen die weißen, röhrenförmigen Blüten, die in Trauben von drei bis fünf Stück in den Blattachseln sitzen. Da die Blüten ungefüllt sind, sind sie bei einer Vielzahl von Insekten als Futterquelle beliebt, vor allem bei Hummeln. Nach der Blüte bilden sich hübsche dunkelviolette Beeren, die wie alle Pflanzenteile wegen ihres Saponingehalts leicht giftig und daher nicht zum Verzehr geeignet sind.
Die Vielblütige Weißwurz als Gartenpflanze
Wegen seines natürlichen Vorkommens in Wäldern fühlt sich Polygonatum multiflorum an halbschattig bis schattig gelegenen Standorten im Garten wohl, zum Beispiel unter Büschen oder Hecken. Der Boden sollte lehmig, gut durchlässig sowie schwach saurer bis mäßig kalkhaltig sein. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist keine besondere Form der Pflege notwendig. Daher ist das Schattengewächs auch für unerfahrene Gärtner ideal.
Bei einer flächigen Bepflanzung wird ein Abstand von etwa 30 Zentimetern empfohlen, sodass bis zu zwölf Vielblütige Weißwurzen auf einem Quadratmeter Platz finden. Für eine weitere Vermehrung und Verteilung können die Stauden im Herbst am Rhizom geteilt werden. Dazu einfach ausgraben und Teilstücke von den knotigen Wurzelstücken abtrennen. Eine Alternative ist die Aussaat von Saatgut aus dem Handel.
Als Kaltkeimer braucht die Pflanze allerdings einen Kältereiz, sodass sich gegebenenfalls das Vorziehen im Januar empfiehlt. Polygonatum multiflorum verträgt Temperaturen bis zu minus 34 Grad Celsius und ist damit absolut winterhart. Während die überirdischen Pflanzenteile absterben, zieht sich die Vielblütige Weißwurz in den Boden zurück, um im folgenden Frühjahr wieder aus den Rhizomen auszutreiben. Schädlinge und Krankheiten sind selten. Allerdings dient die Pflanze als Wirt für die Salomonssiegel-Blattwespe. Deren Larven fressen schlitzförmige Löcher in die Blätter, wenn sie nicht vorher abgesammelt werden.
Heilwirkung der Vielblütigen Weißwurz
Mit den enthaltenen Saponinen und Flavonoiden entfaltet die Vielblütige Weißwurz antibakterielle Wirkung und wird äußerlich zur Wundheilung eingesetzt. Auch die schleimlösenden Eigenschaften spielen bei den Heilwirkungen eine Rolle. In der russischen Volksmedizin wird die zerstampfte Wurzel als Brechmittel genutzt. Um auf der sicheren Seite zu bleiben, wird jedoch empfohlen, keine Selbstversuche zu starten, sondern – wenn überhaupt – Fertigpräparate zu verwenden. Darüber hinaus soll der Anblick von schönen Pflanzen ebenfalls sehr heilsam sein.
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