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Es gibt viele attraktive Stauden, die Hitze und Trockenheit gut aushalten. Foto: GMH/Bettina Banse
23.05.2023
Haus & Garten

Stauden für Hitze und Trockenheit

Diese Gewächse trotzen dem Klimawandel

Sommerliche Dürre macht nicht nur der Landwirtschaft zu schaffen, sondern auch vielen Hobbygärtnern. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen kann der Zier- und Nutzgarten optimal an den Klimawandel angepasst werden. So hält sich auch der Gießaufwand in Grenzen.

Unter der großen Auswahl an Stauden gibt es viele, die mit wenig Wasser auskommen. Ein Tipp von Gartenprofis ist es auch, die Rasenfläche zugunsten solcher robusten Pflanzen zu verkleinern. Ganz nebenbei erhöht dies die biologische Vielfalt, da viele verschiedene Insekten ihr Lieblingsfutter finden.

Strategien gegen Hitze

Vielen Pflanzen kann man ansehen, dass sie viel Sonne und Hitze gut vertragen. Fetthenne und Hauswurz beispielsweise können in ihren fleischigen Blättern viel Feuchtigkeit speichern. Die Edeldistel bildet pergamentartige, harte Blätter, die nur wenig Wasser verdunsten. Eine weitere Strategie zum Schutz vor Sonneneinstrahlung: eine silbrige Behaarung oder silbergrau bereifte Blätter und Triebe, zu sehen beim Woll-Ziest oder der Blauraute.

Genügsame Blühstauden

Edeldisteln kommen selbst mit extremer Trockenheit gut zurecht und sind auch sonst sehr pflegeleicht. Beliebte Gattungen sind Kugeldisteln, Mannstreu und Silberdisteln. Diese setzen auch noch im Herbst und Winter tolle Akzente im Garten. Zudem sind die Samenstände bei vielen Vögeln beliebt. Daher sollten die Stauden erst im März beschnitten werden.

Bei vielen Menschen als Wildkraut bekannt ist die Schafgarbe. Tatsächlich wächst sie an Wegrändern und auf Wiesen und Weiden. Aber sie macht auch im trockenheitsgeplagten Garten viel her. Etwa 100 Arten in verschiedenen Farben und Wuchsformen gibt es. Gemeinsam haben sie die markanten Scheindolden, die aus zahlreichen winzigen Einzelblüten bestehen. Sie blühen von Juni bis  September.

Ebenfalls auffällige Blüten bilden Duft- und Indianernessel. Letztere ist sogar „Staude des Jahres 2023“. Trotz der ähnlich klingenden Namen sehen Duft- und Indianernesseln sehr unterschiedlich aus: Während die Duftnessel aufrechtstehende Blütenkerzen bildet, hat die Indianernessel kugelartige Blütenköpfe. Viele winzige Blüten bildet dagegen der Moos-Steinbrech, der gut als Bodendecker sowie für Trockenmauern geeignet ist. Gleiches gilt auch für das Steinkraut. Ziergräser wie Blauschwingel sind beliebte Gestaltungselemente für sogenannte Präriegärten. Ideal für trockene Böden sind auch Zistrosen.

Mediterrane Kräuter

Zu den trockenheitstoleranten Stauden gehören auch viele Kräuter aus dem Mittelmeerraum. Lavendel zum Beispiel ist der Inbegriff des Sommers. In der Provence blüht er von Juni bis August auf riesigen Feldern. Im heimischen Garten wird er gerne entlang von Wegen oder Mauern gepflanzt. Optimal fürs Kräuterbeet oder eine Kräuterspirale sind Thymian, Rosmarin und Salbei. Weniger bekannt ist das Currykraut. Der Halbstrauch aus der Familie der Korbblütler hat silbrig behaarte Pflanzenteile und verleiht Speisen ein curry-ähnliches Aroma. Auch die kleinen, leuchtend gelben Blüten sind essbar, zudem sind sie ein Blickfang im sommerlichen Garten.

Staudenbeete mulchen

Mit einer Mulchschicht kann Verdunstung noch zusätzlich reduziert werden, sodass der Boden nicht so schnell austrocknet. Vor allem die Zwischenräume neu gepflanzter Staudenbeete werden am besten mit einer Schicht Rindenmulch oder Holzfasern bedeckt, bis sich nach etwa nach zwei Jahren eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat. Diese Maßnahme verhindert auch das Wachstum von Beikräutern. Zusätzlich können wassersparende Materialien aus natürlichen Quellen in die Erde gemischt werden, zum Beispiel Kokosfasern, Zeolith oder das Vulkangestein Perlit. Bei sehr sandigen Böden ist Tonpulver eine Möglichkeit, um die Wasserspeicherung im Boden zu verbessern.

Drainage nicht vergessen

Da viele der genannten Stauden einen trockenen, durchlässigen Boden gewohnt sind, sollte bei schweren Böden Kies oder grober Sand als Drainage eingebracht werden, um Staunässe zu vermeiden. Das ist besonders wichtig, weil Wetterexperten neben heißen und trockenen Sommern auch nasse Winter vorhersagen.

Eine praxisnahe Übersicht über besondere Stauden-Mischungen für sonnige und trockene Freiflächen gibt es in einer Broschüre des Bunde deutscher Staudengärtner e. V. (BdS) unter www.stauden.de. Auf www.staudenmischungen.de können Artenlisten und Bezugsquellen für verschiedene Standorte abgerufen werden.

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