Der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e. V. (Naturheilverein NHV Theophrastus), hat die Wegwarte zur „Heilpflanze des Jahres 2020“ gekürt. Das Wahlergebnis der Experten-Jury wurde am 4. Juni 2019 im Rahmen des Heilkräuter-Fachsymposiums im Kloster Sankt Marienstern im sächsischen Panschwitz-Kuckau verkündet. Damit möchten die Initiatoren im kommenden Jahr die eher vergessene Heilpflanze in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses rücken.
Ehrung für die himmelblaue Sonnenbraut
Die Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) ist ein Zichoriengewächs aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ihre Kulturformen sind zum Beispiel Chicorée, Radicchio und der unbekanntere Zuckerhutsalat. Allen gemein sind die enthaltenen Bitterstoffe, die nicht nur für den Geschmack, sondern auch für viele gesundheitsförderliche Wirkungen sorgen. Aus der Wurzel der Wegwarte wird außerdem bis heute ein Kaffee-Ersatz hergestellt: Beim Rösten entsteht aus dem Ballaststoff Inulin die organische Verbindung Oxymethylfurfurol, die ein kaffeeähnliches Aroma besitzt.
Blüten folgen der Sonne
Die Wegwarte ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die häufig an Wegrändern steht und 30 bis 140 Zentimeter hoch wächst. Ihre Stängel stehen sparrig und sind verästelt, Grundblätter und untere Stängelblätter sind gefiedert und besitzen eine borstig behaarte Unterseite. Die oberen Stängelblätter haben eine länglich-lanzettliche Form und sitzen direkt am Stiel. Die Blütenköpfchen der Wegwarte bestehen aus himmelblauen Zungenblüten mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimetern. Bestäubt werden diese durch Insekten, vor allem durch Bienen und Schwebfliegen. Wer die hübschen Blüten zwischen Juni und Oktober bewundern möchte, sollte vormittags unterwegs sein. Denn sie öffnen sich morgens in östlicher Richtung und folgen dem Lauf der Sonne, bis sie sich am frühen Nachmittag wieder schließen. Sind die Blüten geschlossen, ist die Wegwarte kaum noch als solche zu erkennen.
Heilwirkungen der Wegwarte
„Die himmelblaue Sonnenbraut, wie die Wegwarte im Volksmund genannt wird, ist nicht nur eine Salatpflanze, sondern auch als Heilpflanze sehr vielseitig“, sagt Konrad Jungnickel, der 1. Vorsitzende des NHV Theophrastus, der in Dresden Heilpraktiker ausbildet. Wissenschaftlich anerkannt ist die Wegwarte als Mittel bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden. Außerdem wird sie bei Gicht und bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Paracelsus verwendete die Wegwarte als schweißtreibendes Mittel. „Durch die Aktivierung der Verdauungssäfte ist die Wegwarte bestens geeignet für eine reinigende Frühjahrskur“, empfiehlt Jungnickel. Weitere Informationen rund um die Wegwarte finden Interessierte im Jahr 2020 auf der Internetseite des NHV Theophrastus unter www.nhv-theophrastus.de.
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