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Gesunde Sommerastern mit reicher Blüte. Foto: Klaus Margraf
02.07.2019
Haus & Garten

Wenn Sommerastern welken

Welke statt Blütenpracht

Unter dem Begriff der Asternwelke werden in der Praxis meist die Schäden sowohl der gefäßparasitären Welkeerreger Fusarium oxysporum f. callistephi und Verticillium alboatrum als auch der Fuß- und Stängelkrankheitserreger Fusarium lateritium und F. culmorum zusammengefasst. Die Schadsymptome sind ähnlich, und häufig kommen auch verschiedene Erreger gleichzeitig an den Pflanzen vor. In einigen Fällen kann auch die Sklerotiniafäule Sclerotinia sclerotiorum zum Welken und Absterben der Pflanzen führen.

Bereits wenige Wochen nach dem Auspflanzen können die Sommerastern bei einer Infektion mit dem Fusarium oxysporum-Erreger Welke-Erscheinungen zeigen, wobei zunächst die unteren Blätter vergilben, dann verbräunen und absterben. Später kommt es zu einer Welke an einzelnen Trieben und schließlich der ganzen Pflanze. Die Stängel verfärben sich zunächst meist einseitig dunkelviolett bis bräunlich. Bei der Verticillium-Welke zeigen sich die Schäden oft erst drei Monate nach dem Pflanzen. Hier vergilben die Blätter, weshalb die Krankheit auch als „Gelbwelke“ bezeichnet wird. Diese echten Welke-Erreger leben im Boden und dringen über die Wurzeln in die Wasserleitungsbahnen der Pflanzen ein. Mit ihrem Wachstum dort werden diese verstopft und der Wasser- sowie Nährstofftransport zunächst be- und später verhindert. Sie können jahrelang im Boden auf verrottenden Pflanzenresten überdauern.

Die Fusarium-Arten der Fuß- und Stängelerkrankung infizieren vor allem das Rindengewebe in Bodennähe. Sie dringen nicht bis zu den Wasserleitungsbahnen vor. Der Stängelgrund verfärbt sich schwärzlich und vermorscht schließlich. Das führt zu einem schlagartigen Welken und Absterben der Pflanzen.

Bei der Sklerotinia-Fäule treten anfangs meist bräunliche Stellen am Wurzelhals beziehungsweise im unteren Stängelbereich auf. Hier ist bald ein weißes watteartiges Myzel zu finden, in dem sich schwarze, harte Dauerkörper (Sklerotien) von unterschiedlicher Gestalt bilden, die Bohnengröße erreichen können. Die Fäule greift schnell auf Blattstiele und Blätter über, die zunächst wässrig-weiche Stellen, später auch weißliches Myzel mit Sklerotien zeigen, bis schließlich die ganze Pflanze unter Braunfärbung abstirbt. Die Sklerotien können bis zu zehn Jahren im Boden lebensfähig bleiben. Sie keimen im Frühjahr aus der oberen Bodenschicht entweder mit einem Myzel aus, das über Wurzeln oder Wurzelhals in die Pflanzen eindringen kann, oder bilden Fruchtkörper, aus denen Sporen ausgeschleudert werden, die die Pflanzen ebenfalls infizieren.

Bei der Anpflanzung von Sommerastern können Fusarium- oder Verticillium-resistente oder -tolerante Sorten genutzt werden. Sklerotinia-resistente Sorten sind nicht bekannt. Die von der Sklerotinia-Fäule befallenen Pflanzen sollte man sofort so vorsichtig entfernen, dass keine Sklerotien in den Boden gelangen. Ansonsten sollte man vorbeugend gegen alle Welke-Krankheiten nasse Standorte sowie Stickstoffüberdüngung meiden und soweit möglich einen Flächenwechsel vorzunehmen. Dabei sollte die Anbau-Pause fünf bis sieben Jahre betragen. Auf kleineren verseuchten Flächen wie in Kübeln und Pflanzschalen lohnt es, den verseuchten Boden einfach auszutauschen.

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