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Die häufigste Art der Blattwanzen im Garten ist die Grüne Futterwanze (Lygocoris pabulinus), die sowohl an Zierpflanzen als auch an Bäumen und Sträuchern auftritt. Foto: Alvesgaspar / Wikipedia
21.08.2018
Haus & Garten

Wanzen im Garten stechen Blätter und Blüten an

Ursache für löchrige Blätter an Zierpflanzen

Bei dem Wort „Wanzen“ läuft manch einem ein Schauer über den Rücken, weil man an Bettwanzen denkt. Doch es geht um Blattwanzen, die an Pflanzen im Garten saugen. Einige Arten sitzen manchmal auch als Lästlinge an Häuserwänden oder dringen in die Wohnung bei der Suche nach Überwinterungsmöglichkeiten. Besonders unangenehm werden sie dann, wenn sie sich bedroht fühlen und aus Drüsen am Hinterleib ein übel riechendes Sekret absondern. Einige Arten tragen auch den deutschen Namen „Stinkwanze“.

Die bei uns im Garten häufigste Art der Blattwanzen ist die Grüne Futterwanze Lygus (Lygocoris) pabulinus, die 5 bis 6,7 Millimeter lang und glänzend hellgrün gefärbt ist. Sie tritt sowohl an krautigen Zierpflanzen als auch an Bäumen und Sträuchern auf. Die recht mobilen Tiere sind an den Schadstellen selten zu sehen. Wirtspflanzen sind beispielsweise Chrysanthemen, Sonnenblumen, Pelargonien, Rosen, Fuchsien, Dahlien, Zinnien, Engelstrompeten und andere Beet- und Kübelpflanzen, aber auch an Kartoffeln können Schäden beobachtet werden.

Die Eier der Wanzen überwintern in der Rinde holziger Pflanzen, wie Apfel, Weißdorn oder Johannisbeere. Im April schlüpfen die Larven und wandern auf die krautigen Zierpflanzen, aber auch auf Unkräuter. Dort saugen sie vor allem an den jungen Blättern. Die besaugten Zellen sterben ab. Durch die Saugtätigkeit entstehen auf den Blättern punktförmige, erst helle, später bräunliche, eingesunkene Saugstellen. Das Gewebe wächst hier nicht weiter. Wenn es abstirbt, verbräunt und ausfällt, entstehen Löcher in der Blattspreite. Durch das Streckungswachstum des übrigen Gewebes vergrößern sich die Löcher und bei älteren Blättern sind die „Lochränder“ etwas aufgewölbt. Je jünger die besaugten Blätter sind, desto größer werden dann die Löcher. Sie werden nicht selten mit Fraßschäden von beißenden Insekten verwechselt. Schließlich können auch Verkrüppelungen von Blättern und Triebspitzen vorkommen. Angestochene Blüten entwickeln sich nur noch einseitig weiter oder verkrüppeln und sterben ab. Aus den ab Juni abgelegten Eiern entwickelt sich eine zweite Generation. Die erwachsenen Tiere der zweiten Generation wandern schließlich im Herbst wieder zurück auf die holzartigen Winterwirte zur Eiablage.

Die Tiere flüchten bereits bei der Andeutung einer Gefahr, wie bei der Wahrnehmung eines Schattens oder der Berührung der Pflanzenteile. Sie fliegen weg, verkriechen sich auf den Blattunterseiten oder lassen sich zu Boden fallen. Am besten sind die Tiere am frühen Morgen zu finden, wenn sie aus der Nacht noch etwas kältestarr sind. Wanzen sind an den Pflanzen selten anzutreffen, auch weil Saugschäden frühestens nach einigen Tagen sichtbar werden.

Ähnliche Schäden können auch von der 5,8 bis 7,3 Millimeter großen, gelblich-grünen oder rötlich-braunen beziehungsweise bunt gefärbten Gemeinen Wiesenwanze Lygus pratensis oder von anderen Blattwanzenarten verursacht werden.

Bei starkem Befall in sehr trocken-heißen Jahren oder Witterungsabschnitten kann eine Bekämpfung mit für den Haus- und Kleingarten gegen saugende Insekten zugelassenen Mitteln sinnvoll werden. Wegen des Zuflugs von Blattwanzen aus der Umgebung müssen die Behandlungen mehrmals wiederholt werden.

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