Die süße Erbsenart kann ohne Erhitzen frisch vom Strauch genossen werden. In Salaten, Wok-Gerichten, Ragouts oder als leckere Beilage zu Fleischgerichten macht das schnelle Gemüse eine gute Figur. Eine Stütze sorgt für besseres Wachstum und mehr Schoten.
Vorsicht vor Mehltau und Erbsenwickler
Wissenswert
Sie müssen genau wie Spargel aneinander quietschen und knacken. Das sind die Erkennungsmerkmale für frische Zuckererbsenschoten. Kaum ein anderes Gemüse schmeckt aufgrund seines Zuckergehalts so süß. Daher passt auch der ebenso bekannte Name Zuckerschote. Je älter das Gemüse wird, desto mehr Zucker wird zu Stärke umgebaut. Die ursprünglich zarte Hülse bildet an der Unterseite Fasern, die vor der Zubereitung entfernt werden müssen. Später entsteht in der Hülse auch eine ungenießbare Pergamentschicht. Deswegen ist junges Gemüse das A und O.
Im Unterschied zu anderen Pflanzen aus der Familie der Leguminosen enthalten Zuckererbsen kein Phasin. Das ist eine Proteinverbindung, die vor Fraßfeinden schützen soll. Beim Menschen verursacht sie in Abhängigkeit von der aufgenommenen Menge zumindest Magenverstimmungen oder Darmentzündungen. Andere Erbsensorten enthalten geringe Mengen, Bohnen oder Kichererbsen schon deutlich größere Mengen. Durch Erhitzen wird das Gift aber unschädlich gemacht. Zuckererbsen können hingegen frisch vom Strauch verzehrt werden.
Sie eignen sich deshalb gut als Zugabe zu Salaten. Erhitzt man sie kurz, entfalten sie ihr volles Aroma. Ihr süßer Geschmack harmoniert mit vielen Wok-Gerichten, mit Fleisch und Fisch. Auch Suppen und Eintöpfe gewinnen mit den besonderen Erbsen. Das Gemüse enthält nur wenig Fett, ist eiweiß- sowie kohlenhydratreich und ist mit seinen Ballaststoffen, Eisen, Phosphor, Kalium und den Vitamine B und C gut für unsere Gesundheit.
Erkennen kann man das Gemüse an den 4 bis 11 Zentimeter langen, flachen Hülsen. Darin stecken vier bis zehn Samenkörner, die einen Durchmesser von 5 bis 10 Millimetern haben. Hülsen unterscheiden sich von Schoten in der fehlenden Scheidewand im Innern. Deswegen ist der Begriff Zuckerschote botanisch nicht korrekt. Zu den Schotenfrüchten zählen unter anderem Raps und Senf.
Herkunft und Ansprüche
Die Zuckererbse (Pisum sativum var. saccharatum) gehört zur Gattung der Erbsen. Sie stammt wahrscheinlich aus Vorderasien und ist aus der Wilderbse hervorgegangen. Die Art ist in Europa, Afrika, Indien und Nordamerika verbreitet. Sie bevorzugt sonnige und luftige Standorte. Ungünstig sind schwere oder staunasse Böden. Besonders nach der Blüte ist aber eine gute Wasserversorgung wichtig.
Anbau
Erbsen können bei ausreichend abgetrocknetem Boden und mindestens 5 bis 8 Grad Celsius Bodentemperatur von April bis Mai ausgesät werden. Die Saattiefe sollte etwa bei 5 Zentimetern und der Abstand in den Reihen etwa 5 Zentimeter betragen. Weil Erbsen Rankpflanzen sind, die zwischen 50 und 150 Zentimeter hoch werden, benötigen sie eine Rankhilfe. Das können beispielsweise Baustahlmatten oder in die Erde gesteckte, gut verzweigte Äste sein. Ohne Stützen sind sie weniger ertragreich.
Pflanzenschutz und Düngung
Es gibt eine Reihe von Schädlingen, Pilzen und Viren, die es zu beachten gilt. Dazu zählen Erbsenwickler und Erbsenthripse, der Echte Mehltau, Brennflecken oder der Blattrollmosaikvirus. Vorbeugend hilft gegen manche Schaderreger eine vierjährige Anbaupause oder eine gezielte Sortenwahl, andere müssen direkt bekämpft werden. Zuckererbsen sind sogenannte Schwachzehrer. Bezüglich der Stickstoffversorgung sind sie autark. Wie bei Bohne, Linse oder Soja sorgen die Knöllchenbakterien in den Wurzeln für ausreichende Nährstoffzufuhr.
Ernte und Lagerung
Je nach Saattermin und Witterung kann von Juni bis Anfang Juli mit der Ernte begonnen werden. Die Samen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll ausgebildet. Wer aber die Kultur selbst nachbauen möchte, muss einige Pflanzen zurückhalten, reif werden lassen und die Samen trocknen. Junge Zuckererbsen sollten so frisch wie möglich verarbeitet werden. Im Kühlschrank halten sie sich nur wenige Tage. Wer seinen Einkauf oder seine Ernte nicht unmittelbar verzehren will, kann das Gemüse kurz blanchieren und dann einfrieren. Auch im kommerziellen Anbau ist die Handernte Standard. Zu kaufen gibt es das Gemüse überwiegend auf Frischmärkten. Die hiesige Saison endet im September. Ware aus dem Ausland verlängert das Angebot.
Zahlen
2022 wurden in Deutschland von 4397 Hektar 24 148 Tonnen Erbsen zum Drusch, also ohne Hülsen, geerntet (Zahl. destatis). Die Zuckererbsen-Anbaufläche spielt keine nennenswerte Rolle, sodass sie statistisch nicht erfasst wird.
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