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Wer sich schon früh im Jahr über bunte Sommerblumen freuen möchte, kann sie ab Februar vorziehen. Foto: iStock
18.02.2024
Haus & Garten

Einjährige Sommerblumen vorziehen

Vorfreude auf bunte Blütenmeere

Sommerblumen verwandeln Garten, Terrasse und Balkon in ein buntes Blütenmeer. Statt auf die Freilandaussaat im Frühling zu warten oder getopfte Pflanzen im Gartencenter zu kaufen, können viele Arten schon ab Februar auf der Fensterbank vorgezogen werden.

Wer nicht auf die wärmeren Monate warten möchte, kann schon früh im Jahr den Grundstein für farbige Blumenbeete legen. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch günstiger, als vorgezogene Pflanzen zu kaufen.

Voranzucht von Sommerblumen hat viele Vorteile

Neben der Vorfreude auf die kommende Gartensaison und dem günstigen Preis von Saatgut hat das Vorziehen noch weitere Vorteile: Die Sommerblumen blühen früher und sind schon recht robust, wenn sie bei wärmeren Temperaturen in Beet oder Kübel ausgepflanzt werden. Die Einzelpflanzen können außerdem gezielt dorthin gesetzt werden, wo Lücken sind, zum Beispiel in Staudenbeeten. Die Voranzucht ist auch eine gute Strategie, wenn Kübel und Beete noch von Tulpen, Narzissen und Co. besetzt sind und daher erst später Platz für Sommerblumen bieten. Die frühere Blüte hat zudem den Vorteil, dass ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten gesichert ist. Zu guter Letzt gibt es Saatgut in einer großen Auswahl an außergewöhnlichen und seltenen Sorten zu kaufen, die als Topfware gar nicht erhältlich sind.

Diese Sommerblumen eignen sich zum Vorziehen

Es gibt eine Vielzahl an Sommerblumen, die zum Vorziehen auf der Fensterbank besonders geeignet sind. Hier eine Auswahl:

  • Zinnien sind sehr wärmeliebend und keimen daher auf der warmen Fensterbank besonders zuverlässig. Sie sollten am besten erst ins Freie gepflanzt werden, wenn wirklich keine Kälteeinbrüche mehr zu erwarten sind. Zinnien sind pflegeleicht, hitzeverträglich und blühen bis in den Spätsommer hinein. Als Samen gibt es sie in vielen Farben, Formen und Höhen.
  • Auch Löwenmäulchen können gut in Anzuchtgefäßen kultiviert werden. Als Kaltkeimer benötigen sie allerdings einen Kältereiz, damit die Keimung angeregt wird. Wer Platz im Kühlschrank hat, kann die Anzuchtschale mit dem Saatgut für vier Wochen hineinstellen. Anschließend treiben die Jungpflanzen bei etwa 20 Grad Celsius an einem hellen Ort aus.
  • Tagetes, auch Studentenblumen genannt, bilden schöne Blütenteppiche, die je nach Sorte einen frischen, würzigen Duft verströmen. Sie blühen bis zum ersten Frost und verbessern als Gründüngung den Boden. Gute Gründe also, die unkomplizierten Sommerblumen in Beete und Pflanzgefäße zu säen. Das Vorziehen im Haus oder der Wohnung hat den Vorteil, dass Schnecken nicht an die jungen Sämlinge herankommen. Denn für diese sind besonders die zarten Pflänzchen eine wahre Delikatesse. Sind die Keimlinge etwa 10 Zentimeter groß, werden sie piliert und in Einzeltöpfe gesetzt oder gleich ins Freiland gepflanzt.
  • Schmuckkörbchen (Cosmea) sind frostempfindlich und sollten daher erst nach den Eisheiligen nach draußen kommen. Sie lassen sich bei normaler Zimmertemperatur ganz einfach in wenigen Wochen vorziehen. Die Jungpflanzen können später gezielt in Beete oder Pflanzgefäße gesetzt werden, was vor allem bei hohen und buschig wachsenden Sorten ein Vorteil ist.

Leicht vorzuziehen sind beispielsweise auch die zahllosen Sorten der einjährigen Sommerastern sowie Kapuzinerkresse, Männertreu, Rittersporn, Petunien oder Mittagsblumen.

Tipps fürs Vorziehen von Sommerblumen

Als Aussaatgefäße eignen sich flache Schalen mit Wasserabzug oder Anzuchtplatten mit einzelnen Kammern. Für größere Samen kommen auch Quelltöpfe oder andere kleine Gefäße in Frage.

Bei der Voranzucht von Sommerblumen auf der Fensterbank ist darauf zu achten, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Lichtkeimer werden nur ausgestreut und leicht angedrückt, während die Samen von Dunkelkeimern 1 bis 2 Zentimeter tief in die Erde kommen.

Damit das Saatgut keimen kann, braucht es neben der richtigen Temperatur auch genügend Feuchtigkeit. Schonendes Gießen klappt am besten mit einer Ballbrause oder einer Sprühflasche. Durch Abdecken mit durchsichtiger Folie oder ein Zimmergewächshaus mit Deckel wird die benötigte Luftfeuchtigkeit erreicht. Wenn die Pflänzchen sprießen, sollten die Abdeckungen entfernt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Damit die Keimlinge gut wachsen können, ist ein ausgewogenes Verhältnis von Wärme und Licht wichtig. Die Temperatur darf an dunkleren Tagen nicht zu hoch sein, damit die Pflanzen nicht „vergeilen“, also nur schwache und blasse, dünne Triebe bilden. Um kräftige Triebe zu fördern, die Aussaatgefäße bei bedecktem Wetter kühler stellen, jedoch nicht unter 16 Grad Celsius. Ist dauerhaft zu wenig Licht vorhanden, können auch spezielle Pflanzenlampen eine Lösung sein.

An sehr sonnigen Tagen muss ebenfalls Vorsicht walten, da sich die Luft auf der Fensterbank stark erwärmen und die Jungpflanzen schädigen kann. Hier hilft ein Stück Pappe zwischen Scheibe und Pflanzen.

Ist es draußen warm genug, können kräftige Pflanzen ins Gartenbeet oder den Balkonkasten umziehen, wo sie schon bald mit ihren Blüten das Herz erfreuen.

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