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Für Balkongärtner ohne grüne Daumen sind Lewisien die perfekten Pflanzen. Foto: GMH/Fleuroselect
20.06.2019
Haus & Garten

Lewisien – Balkonschönheiten mit wenig Pflegebedarf

Perfekte Balkonbepflanzung für Gärtner ohne grünen Daumen

Lewisien wachsen in der Natur in Felsspalten und sind an karge Bedingungen gewöhnt. In Pflanzkübeln und Balkonkästen fühlen sie sich wohl, brauchen kaum Wasser und nur wenig Dünger. Damit sind sie perfekte Pflanzen für Balkongärtner, die sich über eine lange Blütenpracht freuen, aber nur wenig Zeit und Mühe investieren wollen.

Sukkulente Pflanzen mit schönen Blüten

Das Porzellanröschen (Lewisia cotyledon) gehört zur Gattung Bitterwurz (Lewisia) in der Familie der Quellkrautgewächse und wird auch als „Gewöhnliche Bitterwurz“ bezeichnet. Es wächst ursprünglich in den Felswänden der Rocky Mountains in den USA, wo es „Cliff Maid” genannt wird, also „Klippen-Mädchen“. Lewisia cotyledon ist eine sukkulente Pflanze, die in ihren dicken Blättern Wasser speichern kann. Daher ist sie außerordentlich hitze- und trockenheitsresistent. Die immergrünen Rosetten bilden etwa 20 Zentimeter lange Blütenstiele mit schönen, kräftig gefärbten Blütenständen in den Farben Pink, Rosa, Lachs, Violett, Orange, Weiß und Gelb. Wegen der markant gestreiften Blütenblätter trägt Lewisia cotyledon auch den Namen Markisenblume.

Lewisien auf dem Balkon

Durch ihre Herkunft sind Lewisien an karge Untergründe angepasst und brauchen daher wenig Nährstoffe und Wasser. Das macht sie zu pflegeleichten Balkonpflanzen. Als Standort ist ein sonniges Plätzchen ideal. Das Substrat sollte durchlässig sein und mineralische Anteile enthalten. Es eignet sich zum Beispiel normale Blumenerde, die mit Bimskies oder Tongranulat aufgelockert wird. Alternativ kann auch eine Mischung aus torffreier Gemüseerde, Sand und Bimskies verwendet werden. Unabdingbar sind Abflusslöcher in Kübeln oder Balkonkästen, denn Staunässe vertragen die Lewisien gar nicht. In ihrem natürlichen Lebensraum kann überflüssige Feuchtigkeit sehr weit ablaufen. So schätzen es die Pflanzen auch im Pflanzgefäß, wenn sie ab und zu antrocknen. Meist reicht ihnen die natürliche Bewässerung durch Regen aus. Nur in trockenen Perioden sollten die Lewisien sparsam gegossen werden.

Nach dem Kauf oder dem Umtopfen in frisches Substrat kommen Lewisien bis zu einem Jahr ohne Dünger aus. Danach reicht eine monatliche Gabe von etwas Flüssigdünger. Verblühtes sollte regelmäßig entfernt werden, damit die Pflanze gestärkt wird und Tochterrosetten ausbilden kann. Im Winter brauchen Lewisien einen geschützten Standort, zum Beispiel an der Hauswand, in der Garage oder im Gewächshaus. Die Temperatur sollte zwischen 0 und 5 Grad Celsius liegen. Obwohl die Pflanzen winterhart sind, sollten sie in der kalten Jahreszeit nur an frostfreien Tagen und sehr sparsam gegossen werden.

Lewisien im Garten

Während das Porzellanröschen erst seit Kurzem zur beliebten Kübelpflanze avanciert, sind Lewisien in Gärten schon länger zu finden, zum Beispiel in Steingärten und auf Trockenmauern. Hier sollte aber besonders auf einen sonnigen Standort und auf einen gut drainierten Boden geachtet werden, damit die fleischige Wurzel nicht anfängt zu faulen. Am Wurzelhals ist ein Schotterbett ideal. Die Überwinterung im Beet ist kein Problem, vorausgesetzt, für den Wasserablauf ist gesorgt. Außer Nässe können es Blattläuse den Lewisien schwermachen wie auch Schnecken.

Vermehrung von Lewisien

Lewisien können durch Samen, Tochterrosetten und Stecklinge vermehrt werden. Die Anzucht der Samen ist etwas umständlich, da es sich bei den Pflanzen um Kaltkeimer handelt. Einfacher geht die Vermehrung durch Tochterrosetten: Einfach abschneiden und einpflanzen. Ähnlich unkompliziert funktioniert es mit Blattstecklingen. Dazu im Sommer kräftige Blätter abschneiden und in mit Erde gefüllte Töpfe stecken. Nach dem Überwintern können die jungen Pflanzen in Kübel, Töpfe oder Beete umgesetzt werden.

Lewisia-Sorten

Lewisia-Sorten mit dem Namen „Elise“ liegen momentan im Trend, da sie eine besonders lange Blühzeit haben und in vielen Farben erhältlich sind. Die Lewisia Cotyledon-Hybride „Regenbogen“ besitzt eine Vielzahl halbgefüllter Blüten in auffälligen Farben – von Weiß über Gelb, Rosa, Rot-Orange bis Blau-Rot – und eignet sich hervorragend für Töpfe und kleine Gefäße auf Balkon oder Terrasse. Die Lewisia-Sorte „Alba“ bildet leuchtend weiße Blüten aus. Bei der Lewisia-Hybride „Sunset Strain“ haben die Blüten viele verschiedene Rottöne. Besonders an ihrem Aussehen ist, dass die Blüten häufig in zwei Farben verlaufen.Gelb blüht die Lewisia cotyledon „Mountain Dreams“. Außerdem wächst sie sehr aufrecht und wird mit etwa 30 Zentimetern relativ hoch.

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