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Im Spätsommer kann Saatgut fürs Folgejahr gesammelt werden. Foto: iStock
15.09.2022
Haus & Garten

Blumensamen ernten und lagern

Saatgut für das nächste Gartenjahr

Im Spätsommer ist es Zeit, die Samen der liebsten Sommerblumen zu sammeln. So fallen keine Kosten an, wenn man sie im kommenden Gartenjahr erneut aussäen möchte.

Im Spätsommer haben viele Blumen ihre beste Zeit jetzt hinter sich. Dann verwelken die Blüten und die Samen werden reif. Wer kein Fan von Lazy Gardening oder Blackbox-Gardening ist, wartet nicht darauf, dass sich die Samen von selbst im Garten verteilen, sondern sammelt sie ein, um sie im Folgejahr gezielt auszusäen.

Sommerblumen-Samen sammeln und trocknen

Sind die Sommerblumen verblüht und färben sich die Samenstände oder -kapseln braun, ist die Zeit gekommen, diese zu ernten. Das sollte an einem trockenen Tag und am besten ab dem Nachmittag geschehen. Entweder schneidet man nur die Samenstände ab oder gleich ganze Stängel. Zum Sammeln bieten sich zum Beispiel Papiertüten oder kleine Eimer an. Das Saatgut sollte jedoch nicht sofort fürs nächste Jahr verpackt, sondern ein paar Tage getrocknet werden. Dazu werden die Samenstände am besten auf ein mit Zeitungs- oder Küchenpapier ausgelegtes Tablett gegeben.

Die richtige Technik für die Ernte

Da die Sommerblumen verschiedenartige Samenstände ausbilden, unterscheiden sich auch die Erntetechniken. Hier ein paar Beispiele:

  • Bei der Akelei, bei Lichtnelken oder Stockrosen die Fruchtkapseln abschneiden und trocknen lassen oder die Samen gleich herausschütteln und auf Papier ausgebreitet durchtrocknen lassen.
  • Bei Tagetes die kompletten Blütenköpfchen abschneiden und trocknen lassen. Dann die Samen aus den Blütenröhrchen zupfen. Alternativ können die Blütenköpfe auch in einer gut verschlossenen Tüte so lange kräftig geschüttelt werden, bis sich die Samen herauslösen.
  • Bei Ringelblumen oder Cosmea werden die Fruchtstände im Ganzen abgeschnitten und trocknen gelassen.
  • Wer die Samen der Kapuzinerkresse nicht mühsam vom Boden aufsammeln möchte, kann sie – noch grün – direkt von der Pflanze absammeln. Dies sollte aber erst geschehen, wenn sie sich leicht vom Stiel lösen lassen. Denn wie bei allen anderen Samen gilt, dass sie reif sein müssen, um gut zu keimen.
  • Mohnblumen haben geschlossene Kapseln. Dass die Samen reif für die Ernte sind, lässt sich daran erkennen, dass die Samenkapseln beim Schütteln rasseln. Da die Stiele mit den Kapseln sehr dekorativ sind, können sie in einer leeren Vase arrangiert und auf diese Weise getrocknet und aufbewahrt werden, bis die Zeit für die Aussaat gekommen ist.

Um die Selbstaussaat der reifen Fruchtstände zu verhindern, können auch rechtzeitig Papiertüten über die welkenden Blüten gestülpt werden.

Blumensamen verlesen und lagern

Wenn die Samenstände gut getrocknet sind, müssen sie noch von unerwünschten Pflanzenteilen wie Hülsen oder vertrockneten Blütenblättern befreit werden. Das funktioniert zum Beispiel mithilfe eines groben Siebs. Am besten siebt man die Samen auf weißes Papier oder auf eine andere helle Unterlage, um das Saatgut gut aufsammeln zu können. Dann wird es in Papiertüten oder Briefumschläge verpackt, beschriftet und dunkel sowie trocken gelagert. Auch die Aufbewahrung in Marmeladengläsern oder Filmdosen ist möglich. Diese sollten jedoch mit einem Stück Küchenkrepp ausgestattet werden, das eventuell vorhandene Restfeuchte aufnehmen kann. Beim Beschriften sollte neben Pflanzenart und -sorte auch das Erntedatum notiert werden. In der Regel bleiben Blumensamen drei Jahre keimfähig.

Blumensamen tauschen und verschenken

Selbst geerntete Blumensamen sind nicht nur eine tolle Möglichkeit, die meist einjährigen Pflanzen ohne Kostenaufwand wieder neu auszusäen, sondern sie eignen sich auch gut zum Verschenken und Tauschen. Hübsch verpackt und beschriftet, erfreuen sie die Herzen anderer Gartenfans. Besonders beliebt sind dabei eher seltene oder besondere Sorten. Hierbei sollte jedoch bedacht werden, dass viele Zuchtformen „nicht echt fallen“. Das bedeutet, dass diese eventuell wieder Eigenschaften der Wildart annehmen und sich optisch von der Muttersorte unterscheiden.

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