Das mediterrane Zypressenkraut ist ein Trockenheitskünstler und besticht neben seinem Aussehen mit seinem würzigen Aroma. Während Menschen Blätter und Blüten als Tee oder im Salat genießen, werden lästige Insekten vom Duft abgeschreckt.
Hübsche Blüten und würziges Aroma
Zypressenkraut (Santolina chamaecyparissus), auch Graues Heiligenkraut genannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Halbstrauch ist im gesamten Mittelmeerraum zu finden, wo er schon früh als Zierpflanze verwendet wurde.
Beschreibung des Zypressenkrauts
Der Name des Zypressenkrauts ist vermutlich von seinem feinen, nadelartigen Laub und dem intensiven, harzigen Duft abgeleitet. Es wird 30 bis 50 Zentimeter hoch und bildet rundliche Büsche. Das winter- bis immergrüne Laub wirkt aufgrund des filzig weißen Belags grau. Dieser schützt die Pflanze vor zu starker Verdunstung. Damit ist Zypressenkraut ideal für karge, trockene Böden, wie sie auch an seinen Naturstandorten am Mittelmeer vorherrschen. Die Blätter sind auf beiden Seiten tief eingeschnitten und in zahlreiche Abschnitte unterteilt, die jeweils leicht eingerollt sind. Daher scheint es, als besäße das Zypressenkraut unzählige winzige Blättchen. Die körbchenförmigen, gelben Blüten des Zypressenkrauts erscheinen zwischen Juni und August. Wie die Blätter duften auch sie aromatisch.
Zypressenkraut im Garten pflanzen
Wer Zypressenkraut im Garten pflanzen möchte, sollte einen vollsonnigen Standort auswählen. Wichtig ist ein sehr durchlässiger Boden, der kalkhaltig und nicht allzu nährstoffreich ist. In kälteren Gegenden ist außerdem eine windgeschützte Stelle von Vorteil, damit die Pflanze gut über den Winter kommt. Zwar ist das Setzen von Topfpflanzen ganzjährig möglich, die optimale Pflanzzeit ist jedoch im Frühjahr nach den letzten Frösten. So wurzelt das Graue Heiligenkraut vor seinem ersten Winter gut ein. Es eignet sich als Solitärpflanze genauso gut wie in kleinen Gruppen arrangiert oder in Reihe als Beet-Einfassung beziehungsweise Randbepflanzung von Gartenwegen.
Im Beet wird ein Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern empfohlen. Beim Anlegen einer duftenden Mini-Hecke darf der Abstand zwischen den Pflanzen geringer sein, etwa 25 Zentimeter. Weil Zypressenkraut karge und trockene Untergründe liebt, ist es auch bestens für den Steingarten oder eine Trockenmauer geeignet. Wegen der ähnlichen Standortvorlieben sind Kombinationen mit anderen mediterranen Pflanzen wie Lavendel und Salbei ideal. Zypressenkraut ist nicht nur wegen seiner Trockenheitstoleranz pflegeleicht. Die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle schützen sie vor auch vor Krankheitserregern und Schädlingen.
Verwendung von Zypressenkraut
Die Blätter des Zypressenkrauts werden frisch oder getrocknet zum Würzen in der Küche oder als Tee verwendet. Da das Kraut während und nach der Blüte etwas bitter schmeckt, sollte es geerntet werden, bevor der Halbstrauch blüht. Auch aus den Blüten lässt sich ein anregender Tee zubereiten, der zudem gegen Verdauungsprobleme und bei Menstruationsbeschwerden empfohlen wird. Die Blüten des Zypressenkrauts sind außerdem perfekt geeignet, um Mücken, Motten oder Fruchtfliegen zu verscheuchen. Dazu sollte man die frischen Blüten mit Stiel abschneiden und in eine Vase stellen oder die Blüten in eine Wasserschale geben. Für die ganzjährige Verwendung lassen sich die Blüten ganz einfach trocknen: Am besten werden die Blüten am Stiel geschnitten, zu Sträußen gebunden und kopfüber aufgehängt. Zur Lagerung empfiehlt sich ein dunkles Gefäß, das luftdicht verschließbar ist.
Wegen seiner Schutzwirkung vor Kleidermotten wird Zypressenkraut in Frankreich „Garde-robe“ genannt, also frei übersetzt „Bewacher der Kleidung“. Dort findet sich das Kraut als Alternative zu Lavendel in vielen Kleiderschränken. Die getrockneten Blüten kommen dafür meist in kleine Kräutersäckchen und werden zwischen Wäsche, Pullover und andere Kleidungsstücke gesteckt, die dadurch auch einen angenehmen Duft bekommen. Dieser Duft lässt sich auch genießen, wenn Blüten oder Blätter als Badezusatz verwendet werden. Die ätherischen Öle sollen eine hautberuhigende Wirkung haben. So wirkt ein Brei aus zerriebenen frischen Blättern gegen Juckreiz bei Insektenstichen.
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