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Currykraut ist eine Bereicherung für jeden Kräutergarten. Foto: iStock
21.01.2021
Umwelt & Verbraucher

Currykraut – mediterraner Halbstrauch mit Aroma

Tipps für Anbau, Pflege und Verwendung

Currykraut ist ein Heil- und Küchenkraut, das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Es verleiht Speisen ein curry-ähnliches Aroma. Der Halbstrauch ist recht pflegeleicht und lässt sich auch hierzulande problemlos kultivieren. Da er nur bedingt winterhart ist, gelingt dies am besten im Kübel.

Currykraut (Helichrysum italicum) wird auch als Currystrauch, als Immortelle oder Italienische Strohblume bezeichnet. Der Halbstrauch aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) ist eine attraktive, jedoch relativ wenig bekannte Gewürzpflanze, die sich Kräuterfreunde einmal genauer anschauen sollten.

Asiatische Würze aus dem eigenen Garten

Das buschig wachsende, immergrüne Currykraut erreicht maximal eine Höhe von etwa 1,5 Meter und wächst in die Breite. Dabei sind Zweige und Stängel stark verzweigt. Alle Teile der Pflanze sind mit kurzen, silbrigen Haaren überzogen und duften intensiv nach Curry. Das ist auch der Grund, weshalb der Currystrauch seinen Namen trägt. Mit der indischen Gewürzmischung hat die Pflanze hingegen gar nichts zu tun. Die nadelförmigen, graugrünen Blätter erinnern im Aussehen vage an Rosmarin. Am besten vor der Blüte geerntet, geben sie vor allem asiatischen Gerichten und Reis, aber auch Lammfleisch und Geflügel ein köstliches Aroma. Auch die kleinen, leuchtend gelben Blüten sind essbar. Diese zeigen sich meist zwischen Ende Juni und Mitte September an den traubig angeordneten Blütenständen.

Currykraut pflanzen

Currykraut ist im gut sortierten Gartencenter vorgezogen im Topf und als Saatgut erhältlich. Für Samen empfiehlt sich im Februar das Vorkultivieren auf der Fensterbank. Geht es nach den letzten Frösten dann nach draußen, ist die Pflanzung von Currykraut im Kübel zu empfehlen. Dazu eignen sich Gefäße ab 25 Zentimeter Durchmesser. Sie sollten mit Abzug und einer Drainageschicht versehen sein, um Staunässe zu vermeiden. Als Substrat ist spezielle Kräutererde optimal. Auf jeden Fall sollte die Erde sandig beziehungsweise durchlässig und kalkhaltig sein. Das gilt auch für die Pflanzung im Beet, die in wintermilden Regionen am erfolgversprechendsten ist. Dort sollte das Currykraut im Winter mit Vlies oder anderem Schutzmaterial abgedeckt werden. Currykraut im Kübel überwintert am besten in hellen, kühlen Räumen. Ansonsten mag es der Currystrauch warm und trocken, am liebsten in voller Sonne.

Pflegetipps für den Currystrauch

Currykraut benötigt nicht viel Pflege. Aufgrund der mediterranen Herkunft verträgt die Pflanze auch längere Trockenperioden. Bei anhaltend heißem Sommerwetter sollten vor allem Kübelpflanzen ab und zu leicht gegossen werden. Eine Düngung ist erst im zweiten Jahr angezeigt, mit etwas Kompost oder flüssigem Kräuterdünger. Regelmäßiges Ernten oder ein leichter Rückschnitt halten die Pflanze in Form. Ideal ist es, wenn ganze Triebe bis kurz über den verholzenden Teil des Halbstrauchs abgeschnitten werden. Das spart nicht nur Zeit im Vergleich zur mühsamen Ernte einzelner Blätter, sondern fördert zudem die Verzweigung der Pflanze. So können Ernte und Formschnitt im selben Arbeitsgang erledigt werden.

Verwendung von Currykraut

Wie bei allen Duft- und Kräuterpflanzen ist der Gehalt an ätherischen Ölen in den Blättern vor der Blüte am höchsten. Durch Herausknipsen der Blütenknospen kann die optimale Erntezeit jedoch verlängert werden. Und auch während und nach der Blüte können die Stängel jederzeit geschnitten werden. Die gelb blühenden Zweige können zu aromatisch duftenden Sträußen oder Kränzen gebunden sowie zu Gestecken verarbeitet und getrocknet werden. Dabei behalten sie – typisch für Strohblumen – ihre schöne Farbe und ihre Form.

Zum Würzen in der Küche eignen sich am besten die frischen Blätter beziehungsweise Zweige. Sie sollten nicht allzu lange mitgekocht werden, da ihr Aroma sonst schnell verfliegt und ein bitterer Geschmack in den Vordergrund tritt. Weil auch durch Hacken der Blätter Bitterstoffe freigesetzt werden, sollten diese stets im Ganzen an die Speisen gegeben werden. Für eine längere Haltbarkeit können die frischen Triebe auch eingefroren oder in Öl eingelegt werden. Die Blüten sind, mit heißem Wasser aufgegossen, ein wirksamer Erkältungstee. In der Naturheilkunde wird Currykraut beziehungsweise das daraus destillierte, sogenannte Immortellen-Öl außerdem gegen Hautprobleme oder bei Verstauchungen, Zerrungen und Kopfschmerzen angewendet.

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