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Vor dem Überwintern sollten die Erdbeeren „bis aufs Herz“ zurückgeschnitten werden. Foto: iStock
26.07.2024
Umwelt & Verbraucher

Erdbeeren fit für den Winter machen

Durch Überwintern auch im nächsten Jahr leckere Erdbeeren aus eigenem Anbau

Aromatisch, saftig und lecker – so schmecken Erdbeeren aus  dem eigenen Garten. Wenn man einmal eine Sorte gefunden hat, die einem gut schmeckt, dann möchte man diese auch gern im nächsten Jahr wieder anbauen. Dafür muss man nicht unbedingt jedes Jahr neue Pflanzen kaufen, die meisten Erdbeeren lassen sich auch gut überwintern.

Erdbeeren lassen sich unterscheiden in ein Mal pro Saison tragende, zwei Mal pro Saison tragende und „immertragende“ Monatserdbeeren. Sie sind alle mehrjährig und können daher mithilfe von Ablegern auch im kommenden Jahr wieder kultiviert werden. Damit die Erdbeerpflanzen im nächsten Jahr reiche Früchte tragen, müssen sie gut durch den Winter gebracht werden. Die Früchte werden schon im Herbst angelegt. Bei der Überwinterung kommt es darauf an, ob es sich um Freiland-Erdbeeren oder im Topf angebaute Erdbeeren handelt.

Freiland-Erdbeeren können zwei Mal überwintert werden

Im eigenen Garten bleiben Erdbeeren etwa drei Jahre im selben Beet. Danach lässt ihr Ertrag so stark nach, dass es sich nicht mehr lohnt. Die im Freiland angebauten ein bis zwei Mal tragenden Erdbeeren sind meist frosthart und kommen so zwar über den Winter, sind aber trotzdem dankbar für ein paar Hilfsmaßnahmen, vor allem wenn eine reiche Ernte gewünscht wird. Die frisch gepflanzten Erdbeeren müssen noch nicht geschnitten werden, aber nach der zweiten Ernte im Juli sind ein paar Pflegemaßnahmen notwendig: 

Dabei werden mit einer Gartenschere die älteren Blätter und die „Kindel“ (Seitentriebe, Ausläufer beziehungsweise Ableger mit langen Stielen und Wurzelansätzen) entfernt, damit die neuen Pflanzen nicht mit der Mutterpflanze um Nahrung und Licht konkurrieren und Energie brauchen, die dieser dann für die Fruchtbildung fehlt. Das Säubern und Ausschneiden sollte zeitnah nach der Ernte im Juli erfolgen. Das dient auch dazu, dass Pilzkrankheiten wie Erdbeermehltau Sphaerotheca macularis oder Grauschimmel-Fruchtfäule Botrytis cinerea möglichst wenig Angriffsfläche haben. Die Kindel lassen sich wiederum als Nachwuchs-Pflanzen kultivieren. Dafür werden sie in einen extra Topf gepflanzt. Manche Hobbygärtner empfehlen, dabei die „Nabelschnur“ so lange an der Junior-Pflanze zu lassen, bis diese im Topf fest verwurzelt ist.

Radikalschnitt möglich

Von manchen Gartenbesitzern wird der „Radikalschnitt“ durchgeführt, bei dem das Erdbeerbeet entweder mit dem Rasenmäher mit der obersten Stufe oder mit dem Freischneider abgemäht wird. Bei beiden Maßnahmen muss sichergestellt sein, dass das Herz der Erdbeerpflanzen nicht verletzt wird. Schonender ist aber auf jeden Fall der händische Rückschnitt, weil er Pilzkrankheiten weniger Eintrittspforten bietet. Die abgeschnittenen und sichtlich pilzinfizierten Blätter sollten weder auf dem Beet verbleiben noch auf dem Kompost landen.

Vor Kälte schützen

Nach dem Schneiden sollten die Erdbeeren gedüngt werden. Organischer Dünger wie Mist eignet sich gut dafür oder auch gut durcherhitzter Kompost. Dieser darf die Pflanzen leicht überdecken, so werden sie gleichzeitig vor Frost geschützt. Eine andere Möglichkeit, die Erdbeerpflanzen gut geschützt durch den Winter zu bringen, ist eine Abdeckung mit Reisigzweigen. Da Erdbeeren keine Staunässe mögen, sollte der Standort des Beets von vorneherein so gewählt werden, dass diese möglichst nicht vorkommt oder bei Lehmböden Sand beigemischt werden, damit die Wurzeln im Winter nicht abfrieren. Erdbeeren sind außerdem empfindlich gegen Spätfröste. Wenn die Erdbeerblüte von einem Kälteeinbruch erwischt wird, friert sie ab. Der Blütenstempel ist dann schwarz und die Erdbeere wird keine Früchte mehr bringen. Deswegen sollte die Bedeckung nicht zu früh weggenommen werden.

Überwinterung von Topf-Erdbeeren

Bei Topf-Erdbeeren werden meist immertragende Monatserdbeeren, gerne auch Hängeerdbeeren verwendet, die bis in den Oktober Früchte tragen. Im Herbst werden bei diesen ebenfalls alle Ausläufer zurückgeschnitten. Der Topf oder Pflanzkübel sollte danach an einen warmen und geschützten Ort auf eine isolierende Unterlage gestellt werden. Auch hier kann Reisig, Stroh oder Vlies zur Abdeckung verwendet werden, die Pflanzkübel können beispielsweise mit Jute umwickelt werden. Ähnlich geht man mit Erdbeeren im Hochbeet vor. Bei starkem Frost empfiehlt sich die Überwinterung von Topferdbeeren in der Garage oder in einem Gewächshaus. Gegossen werden sollten die Pflanzen nur wenig und nur an frostfreien Tagen. Die Überwinterung von immertragenden Sorten kann ein bis zwei Jahre vorgenommen werden, danach lohnt sie sich nicht mehr, da die Erdbeeren kaum noch Früchte tragen.

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