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Eine gesunde Ernährung senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Foto: iStock
07.03.2022
Umwelt & Verbraucher

Tag der gesunden Ernährung 2022

Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Darauf macht der Verband für Ernährung und Diätetik e. V. (VFED) zum „Tag der gesunden Ernährung“ am 7. März 2022 aufmerksam. Ziel des jährlich  stattfindenden Aktionstages ist, im Alltagsleben der Menschen einen Kontakt zur gesunden Ernährung zu knüpfen.

Der Themenschwerpunkt 2022 befasst sich mit der gesamten Bandbreite rund um das Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen und berücksichtigt dabei alle wichtigen und ernährungsrelevanten Themenbereiche. Passend zum Thema bietet der VFED ein Fachmagazin und einen Folienvortrag, die im Online-Shop des Verbands erhältlich sind. Normalerweise finden zum „Tag der gesunden Ernährung“ mehr als 2000 Aktionen statt, für die der VFED ein Aktionspaket erstellt. Da der Aktionstag wegen der Corona-Pandemie wiederholt nicht in gewohnter Form umgesetzt werden kann, denkt der Verband über einen Nachholtermin später im Jahr nach.

Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Übergewicht und ein erhöhter Cholesterinspiegel sind zwei der wichtigsten Risikofaktoren für Erkrankungen des Herzens und des Herz-Kreislauf-Systems. Erhöhte Cholesterinwerte verursachen meist keine Beschwerden, können aber über die Jahre gefährlich werden, wenn sich das „schlechte“ LDL-Cholesterin in den Arterien ablagert und diese verhärtet und verengt. Dann ist die sogenannte Atherosklerose da, umgangssprachlich oft „Arterienverkalkung“ genannt. Durch die Gefäßverengung kann es leichter dazu kommen, dass Blutgerinnsel die Arterien verstopfen. Die möglichen Folgen: Schlaganfall oder Herzinfarkt, je nachdem, an welcher Stelle das Gefäß verschlossen wird. Anhand der Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird deutlich, dass die Ernährung ein guter Hebel ist, um das Risiko zu senken.

Herzgesund essen

Egal, ob Übergewicht besteht oder nicht – eine herzgesunde Ernährung ist vielseitig und ausgewogen. Eine gute Orientierung für den Alltag bietet die Ernährungspyramide des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE). Sie zeigt auf einen Blick, welche Lebensmittel in welcher Menge täglich empfohlen werden, um sich kalorien-, fett- und cholesterinbewusst zu ernähren. Dabei müssen weder Kalorien gezählt werden noch etwas abgewogen, denn ein Kästchen in der Pyramide steht jeweils für eine Portion, die ganz einfach per Handmaß bestimmt werden kann. So ist zum Beispiel ein Apfel genauso eine Portion wie eine kleine Handvoll Gummibärchen. Zusätzlich zu den empfohlenen Mengen sollte bei erhöhten Cholesterinwerten vor allem auf die Qualität der Fettzufuhr geachtet werden. Denn diese bestimmt maßgeblich die Konzentration des schädlichen LDL-Cholesterins.

Gute Fette, schlechte Fette

Nicht alle Fette wirken gleich auf den Stoffwechsel. Wichtig ist hierbei ihre Zusammensetzung aus verschiedenen Fettsäuren. Es gibt gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Besonderes Augenmerk sollte auf die gesättigten Fette gelegt werden. Denn diese sind es, die den Spiegel an Gesamtcholesterin im Blut erhöhen, vor allem den des schädlichen LDL-Cholesterins. Gesättigte Fettsäuren stecken vor allem in tierischen Fetten, zum Beispiel in Fleisch und Wurst sowie Milchprodukten, aber auch in Backwaren oder Fertiggerichten. Je fettreicher diese Lebensmittel sind, desto mehr gesättigte Fettsäuren liefern sie. Ungesättigte Fettsäuren haben dagegen einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte. Die einfach ungesättigten können den Spiegel des „guten“ HDL-Cholesterins im Blut erhöhen. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind sogar in der Lage, das Gesamtcholesterin sowie das HDL-Cholesterin zu senken und bieten daher einen guten Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Ungesättigte Fettsäuren bevorzugen

Für ein gesundes Herz-Kreislauf-System ist es also wichtig, schlechte Fette gegen gute Fette auszutauschen. In der Praxis heißt das: Wenig Fleisch und Wurst und wenn, dann fettärmere Sorten, dafür viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und ungesättigte Fettsäuren aus Pflanzenölen wie Oliven- und Rapsöl. Bei Fisch, der ein- bis zwei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen sollte, darf der Fettgehalt dagegen auch mal höher sein. Denn fettreiche Seefische wie Lachs, Makrele oder Hering liefern Omega 3-Fettsäuren. Das sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die wichtige Funktionen im menschlichen Körper ausüben und die Blutfettwerte günstig beeinflussen. Auch Avocado sowie Nüsse, Kerne und Samen enthalten viele gesunde Fette.

Weitere Ernährungsfaktoren

Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Gemüse, Obst, Kartoffeln und Hülsenfrüchten wirken sich günstig auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems aus, weil sie den Gesamt- und den LDL-Cholesterinspiegel senken. Bestimmte Ballaststoffe können Cholesterinvorstufen binden, sodass diese ausgeschieden werden. Ballaststoffe halten aber auch den Blutzuckerspiegel konstant und können so die Entstehung von Diabetes Typ 2 verhindern – ebenfalls ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daneben sättigen ballaststoffreiche Lebensmittel gut und halten die Verdauung in Schwung. Neben Cholesterin im Blut können auch die sogenannten Triglyzeride, die eigentlichen Blutfette, Einfluss auf die Gesundheit von Herz und Kreislauf haben. Sie führen dazu, dass das Blut dickflüssiger wird und langsamer fließt. Bei bestehender Atherosklerose wird damit die Gefahr von Gefäßverschlüssen größer. Neben Übergewicht und tierischen Fetten sorgt auch der Konsum von Alkohol und Zucker dafür, dass die Triglyzeridwerte im Blut steigen.

Und was ist mit Cholesterin?

Cholesterin in Lebensmitteln, zum Beispiel in Eiern wurde lange Zeit verteufelt. Bis man erkannte, dass Cholesterin aus der Nahrung einen viel geringeren Effekt hat, als früher angenommen. Das gilt zumindest für gesunde Menschen. Bei ihnen sorgt der ein Regulationsmechanismus dafür, dass die körpereigene Bildung von Cholesterin gedrosselt wird, wenn es von außen zugeführt wird. Ist dieser Mechanismus gestört, sollte neben einer möglichst niedrigen Zufuhr an tierischen Fetten gleichzeitig auch auf eine geringe Cholesterinzufuhr geachtet werden.

Neben einer ausgewogenen Ernährung helfen regelmäßige Bewegung und Rauchverzicht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

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