Weihnachtssterne gehören in vielen Haushalten einfach zur Advents- und Weihnachtsdekoration dazu, landen jedoch häufig schon im Januar in der Mülltonne oder auf dem Komposthaufen. Das muss aber nicht sein, denn mit der richtigen Pflege lassen sich die Pflanzen auch mehrjährig kultivieren. Und mit ein bisschen Glück auch wieder zum Blühen bringen.
So lassen sich Poinsettien als mehrjährige Zimmerpflanzen kultivieren
Der Weihnachtsstern (botanisch Euphorbia pulcherrima) stammt aus Mittelamerika und wächst dort als Strauch oder kleiner Baum mit bis zu 5 Metern Höhe. Im Jahr 1828 brachte Joel Roberts Poinsett, der damalige amerikanische Botschafter in Mexiko, die Pflanze in die USA. Auf ihn geht der Name “Poinsettie” zurück. Zunächst wurden Poinsettien als Schnittblumen verwendet, bis kurzstielige Topfsorten gezüchtet und weltweit als Zimmerpflanzen vermarktet wurden. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die auch heute noch fortgeschrieben wird.
Ab Ende Oktober gibt es Weihnachtssterne in vielen Größen und Farben zu kaufen ‒ von klein bis groß und vom klassischen Rot über Weiß, Gelb und Rosa bis zu zweifarbigen Exemplaren. Was den Schmuckwert der Weihnachtssterne ausmacht, sind nicht die kleinen unscheinbaren Blüten in der Mitte der Pflanze, sondern ihre farbigen Hochblätter. Diese dienen in der Natur dazu, Insekten und Kolibris zu den Blüten zu locken.
Weihnachtssterne richtig pflegen
Die Hauptblütezeit der im Handel erhältlichen Weihnachtssterne reicht bis in den Februar hinein. Mit der richtigen Pflege bleiben die farbigen Blickfänge aber auch viel länger erhalten. Wichtig ist ein heller, warmer und vor Zugluft geschützter Standort. Eine Raumtemperatur von mehr als 22 Grad Celsius ist allerdings nicht zu empfehlen, da der Weihnachtsstern so schneller verblüht. Auch wenn der Platz am Fenster das benötigte Tageslicht liefert, kann es direkt über der Heizung schnell zu warm werden. Ist es kühler als 12 Grad Celsius, reagiert die Pflanze nach einigen Tagen mit Blattverlust. Fürs Gießen gilt die Maxime „mäßig und regelmäßig“. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, damit die Wurzeln nicht faulen. Ein guter Rat: Überschüssiges Wasser 15 Minuten nach dem Gießen aus dem Übertopf oder dem Untersetzer entfernen. Über die Winterzeit sind weder Düngen noch Umtopfen erforderlich.
Poinsettien übersommern
Keine Sorge, wenn Poinsettien im März große Teile ihres Laubs verlieren, denn jetzt treten die Pflanzen ihre Ruhephase an, um sich auf die nächste Wachstumsperiode vorzubereiten. Der Laubfall ist ein natürlicher Prozess, um Energie zu sparen. Während dieser Zeit sollten Weihnachtssterne an einem kühleren Ort aufgestellt und weniger gegossen werden. Nach sechs bis acht Wochen können sie um die Hälfte zurückgeschnitten und in einen größeren Topf mit frischer Blumenerde umgetopft werden. Nun kommen sie wieder an ihren hellen und warmen Standort, um sie auf die kommende Wachstums- und Blütezeit vorzubereiten. Sobald die Temperaturen dauerhaft über 15 Grad Celsius liegen, fühlen sich die Pflanzen auch an halbschattigen und windgeschützten Plätzen im Garten oder auf dem Balkon wohl. In dieser Zeit ist eine zweiwöchentliche Gabe von flüssigem Zimmerpflanzendünger empfehlenswert.
Weihnachtssterne wieder zum Blühen bringen
Weihnachtssterne sind Kurztagpflanzen. Um ihre Blüten und die gefärbten Hochblätter zu bilden, benötigen sie absolute Dunkelheit von mindestens zwölf Stunden pro Tag über rund acht Wochen hinweg. Damit der übersommerte Weihnachtsstern pünktlich zur Adventszeit wieder farbige Hochblätter trägt, muss er also ungefähr ab Ende September künstlich verdunkelt werden. Dazu eignet sich ein abends und nachts nicht genutzter Raum ohne Lichteinfall. Alternativ kann die Pflanze jeden Abend um dieselbe Zeit mit einem Pappkarton abgedeckt werden. Zu beachten ist, dass über den gesamten Zeitraum wirklich konsequent kein Licht an die Pflanzen gelangen darf. Sobald der Hell-Dunkel-Rhythmus auch nur geringfügig gestört wird, ist die Blüte in Gefahr. Zum Trost sei gesagt, dass sich Weihnachtssterne auch als Grünpflanzen recht gut machen. Für die Advents- und Weihnachtsdekoration bleibt dann jedoch nur noch der Gang ins Geschäft.
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