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Blühen Christrosen an Weihnachten, bringt dies Glück fürs neue Jahr. Foto: GMH/BVE
20.12.2022
Haus & Garten

Das Christrosen-Orakel zu Weihnachten

Glücksbringer für das neue Jahr

„Ein frohes neues Jahr!“ wünschen wir uns in den ersten Januar-Tagen. Damit sind in der Regel Gesundheit, Glück und finanzielle Sicherheit gemeint. Ob das neue Jahr tatsächlich viel Gutes oder aber auch Schlechtes bringt, versuchen die Menschen seit Jahrtausenden durch allerlei Orakel vorherzusehen. Zum Beispiel durch das Christrosen-Orakel.

Unsere Vorfahren beobachteten alles, was sich an den zwölf Tagen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag ereignete, mit besonderer Aufmerksamkeit. Dieser Zeitraum galt als Spiegelbild der kommenden zwölf Monate. Ob Wetterphänomene oder Blühzeitpunkte von Pflanzen – Naturereignisse jeglicher Art wurden für den Blick in die Zukunft genutzt. So bedeuteten Regen und Unwetter beispielsweise schlechte Ereignisse. Sonnige Tage und verfrühte Blüten sagten dagegen Gutes voraus.

Die Christrose als Orakel

Die Christrose (Helleborus niger) galt als besonders aussagekräftig unter den blühenden Orakeln. Die Staude aus der Familie der Hahnenfußgewächse stammt ursprünglich aus den Kalkalpen und ist hierzulande seit dem 12. Jahrhundert als Gartenpflanze bekannt. Neben den schönen, strahlenden weißen Blüten war ihre Heilkraft ein Grund für ihre Beliebtheit. Dass sie aufgrund ihrer ungewöhnlichen Blütezeit über besondere Gaben verfügen musste, verlieh der Christrose eine geheimnisvolle Kraft. Blühte sie genau zum Weihnachtsfest, war dies ein wunderbares Omen – und das neue Jahr konnte gar nicht anders als gut werden.

Wer es noch ein bisschen genauer wissen wollte, pflegte ein besonderes Ritual: Er schnitt kurz vor Weihnachten Stängel mit zwölf Knospen von der Christrose und stellte sie in Wasser. Alle Knospen, die komplett aufblühten, standen für einen glücklichen Monat im neuen Jahr. Dieses Orakel war ein wenig heikel. Denn Christrosen-Stängel besitzen eine sehr feste Außenhülle. Werden sie nicht richtig angeschnitten, verstopfen die Leitungsbahnen, sodass sich die Knospen nicht öffnen. Daher empfehlen Gartenprofis, die Christrosen-Stängel nicht nur sorgfältig anzuschneiden, sondern sie auch rundherum mit einer Nadel einzustechen. Dann blühen sie zuverlässig und ausdauernd. Noch sicherer und schonender für die Pflanze klappt das Aufblühen bei Christrosen im Topf oder Kübel. Moderne Sorten blühen zuverlässig zu Weihnachten und sagen daher immer ein gutes neues Jahr vorher. Wer nicht daran glaubt, kann sich zumindest über die dekorativen Winterblüher im Haus oder Garten freuen. Mittlerweile gibt es auch Christrosen mit rosafarbenen und dunkelroten Blüten.

Weitere Glücksbringer und Weihnachts-Orakel

Eine alte Weihnachtstradition ist auch das Aufstellen von Barbarazweigen am Gedenktag für die christliche Märtyrerin Barbara am 4. Dezember. Blühen die Zweige zu Weihnachten, sollen sie Glücksbringer für das kommende Jahr sein. Ob das stimmt, ist wie bei der Christrose unklar. Die hübschen Blüten dürften in der kalten und dunklen Winterzeit jedoch auf jeden Fall glücklich machen. Ein vierblättriger Klee als Mitbringsel zur Silvesterfeier kann garantiert auch nicht schaden. Und die immergrünen Blätter der Misteln sowie die kräftigen Dornen der Stechpalme wehren sicher alles Böse ab, wenn man sie zum Jahreswechsel als Kranz oder Strauß über den Türsturz hängt.

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