Beliebte Zimmerpflanze mit bunter Blütenpracht
Die Amaryllis stammt aus dem südlichen Afrika. Dort sind zwei Arten bekannt und verbreitet, Amaryllis belladonna und Amaryllis paradisicola. Das Wort Amaryllis stammt aus dem Griechischen und ist der Name einer vermutlich sehr hübschen Schäferin in den Hirtengedichten Vergils. Der lateinische Name Amaryllis belladonna geht in dieselbe Richtung: Belladonna bedeutet schöne Frau. Die Amaryllis ist eine ausdauernde, krautige subtropische Pflanze mit einer Zwiebel als Überdauerungsorgan für die Ruhephase in der Trockenzeit, einer Blühphase und einer Wachstumsphase. Während der Ruhephase ist die Amaryllis blattlos und bildet erst nach der Blüte wieder neue Blätter aus.
Gattungsbegriff Amaryllis heute enger gefasst
Der Botaniker Carl von Linné fasste im 18. Jahrhundert den Gattungsbegriff weiter als wir es heute tun. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Großgattung Amaryllis von den Fachleuten aufgespalten und der Name Amaryllis nur noch auf die Belladonna-Lilie aus der Bergregion um das Kap in Südafrika bezogen. Nichtsdestotrotz hat sich der Ausdruck Amaryllis auch für andere Arten in der Umgangssprache gehalten. So werden heute die aus Südamerika stammenden Rittersterne (Hippeastrum), die an Weihnachten als Triebzwiebeln verkauft werden, nach wie vor hartnäckig als Amaryllis bezeichnet, obwohl sie nach heutigem Verständnis nur noch zur Familie der Amaryllisgewächse gehören, nicht aber mehr zur Gattung Amaryllis. Hippeastrum setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern hippeos (Reiter) und astron (Stern). Während die Amaryllis zuerst Blätter und dann Blüten bildet, verhält es sich beim Ritterstern genau andersherum. Doch egal, ob nun der Name ganz korrekt ist und es sich um eine echte Amaryllis handelt oder nicht, der Freude über die wunderschön große, weiße oder rote Blüte tut es keinen Abbruch.
Der Ritterstern oder die „falsche“ Amaryllis
Rittersterne umfassen etwa 80 Arten. Sie stammen aus Regionen mit einer langen Trockenzeit. Unsere Zier- und Zimmerpflanzen sind in der Regel gezüchtete Ritterstern-Hybriden. Es gibt sie als Topfpflanze, die so vorgezogen ist, dass sie nach dem Kauf bald blüht, genauso wie in einer Vasen-Hydrokultur oder als dekorative Schnittblume mit großer Blüte.
Mit etwas Pflege mehrjährige Zimmerpflanze
Im Dezember und Januar sollte der Ritterstern an einem hellen Platz stehen, aber nicht in der direkten Sonne. Er dankt es mit einer langen Blüte. Viele Menschen werfen die Pflanze nach dem Verblühen weg, doch ist ein Weiterziehen sehr gut möglich. Die verwelkte Blüte muss dann im Februar bis April abgeschnitten werden, damit sich keine Samen bilden, die die Zwiebel Kraft kosten. Die Blätter bleiben erstmal noch stehen, damit die Pflanze noch Photosynthese (die Ernährung der Pflanze) machen kann. Im Mai bis Juli freut sich die Pflanze über einen halbschattigen Platz, gerne auch im Freien. Ab August sollte dann der Ritterstern weniger gegossen werden. Dann beginnt nämlich seine Ruhephase, das Laub verwelkt und kann entfernt werden.
Spätestens im zweiten Jahr sollte die Zwiebel in neue Erde mit frischen Nährstoffen umgepflanzt werden und dabei auch die Reste der alten Wurzeln entfernt werden, um Pflanzenkrankheiten oder Pilze einzudämmen. Es folgen vier Monate, in denen die Zwiebel neue Kraft zum Austreiben sammelt. Während dieser Zeit sollte der Topf an einen kühlen aber frostfreien Ort gestellt werden. Im Dezember muss die Pflanze dann langsam wieder angegossen werden, damit sie austreibt und sich der Ritterstern wieder in voller Blütenpracht zeigt. Wichtig ist, dass keine Staunässe entsteht. Gegossen wird der Ritterstern in den Übertopf oder Untersetzer, überschüssiges Wasser sollte wieder weggegossen werden.
Achtung: giftig!
Was Viele nicht wissen: Alle Teile des Rittersterns sind stark giftig! Dabei muss man die Pflanze nicht unbedingt essen, schon der Hautkontakt kann bei empfindlichen Menschen zu Reizungen führen. Besonders giftig ist die Zwiebel; beim Umpflanzen sollte man Handschuhe tragen. Eine Aufnahme führt zu Erbrechen, Durchfall und Koliken, Krämpfen und Zittern sowie Herzrhythmusstörungen. Die Pflanze sollte also immer außerhalb der Reichweite von Kleinkindern stehen, und auch für Haustiere wie Hunde, Katzen, Vögel oder Nager ist sie giftig.