iStock-1216904252.jpg
Römersalat kann roh als Salat gegessen, aber auch gedünstet oder gebacken werden. Foto: iStock
03.03.2023
Umwelt & Verbraucher

Der Romana – oder Römersalat

Von Herzen und Strünkchen

Ob der Römersalat so heißt, weil er aus dem Mittelmeerraum stammt, oder weil ihn schon die alten Römer verwendeten, darüber sind sich Botaniker nicht ganz einig. Sein Ursprung wird sowohl im Mittelmeerraum als auch im Iran und im alten Ägypten vermutet. Sicher ist, dass er bei den alten Ägyptern schon als Aphrodisiakum galt. In den USA ist er der Hauptbestandteil des „Caesar Salad“, der mit Croutons, Parmesan und einem speziellen Dressing, bestehend aus Eigelb, Olivenöl, Zitronensaft sowie Worcestersauce oder Senf, zubereitet wird. Römer- oder Romanasalat kann in der Küche vielfältig eingesetzt werden und ist auch für Menschen ohne grünen Daumen eine gute „Anfängerpflanze“ für den Anbau auf dem Balkon oder im Garten.

Römersalat (Lactuca sativa var. longifolia/var. romana) ist auch unter dem Namen Romanasalat oder Lattuga bekannt. In der Schweiz wird er Lattich genannt. Er ist eine Varietät des Gartensalats (Lactuca sativa). Er stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber in ganz Europa und auch in Amerika verbreitet. Römersalat ist aufrecht wachsend, wird bis zu 35 Zentimeter hoch, hat robuste, krause grüne Außenblätter mit kräftigen Blattrippen und ein weicheres hellgrünes bis fast weißes Salatherz. Früher wurde Römersalat oft zusammengebunden, um die inneren Blätter möglichst hell zu halten. Daher kommt auch der Name Bindesalat.

Die heutigen Sorten sind dagegen von sich aus „standhafter“. Heute gibt es Romanasalat in der Gemüsetheke des Supermarkts vor allem als Salatherzen zu kaufen. Im Handel ist der Römersalat ganzjährig aus dem Unter-Glas-Anbau verfügbar. Große Anbauländer sind Italien, Frankreich, Spanien, Österreich und die Niederlande. In Deutschland geht die Freilandsaison von April bis in den Oktober hinein, ab Mai gibt es den ersten Romanasalat aus heimischem Anbau.

Zubereitung als Salat oder als Gemüse

Der Römersalat ist sozusagen der kräftige Bruder des Kopfsalats, da er etwas herber schmeckt. Die äußeren Blätter des Römersalats haben einen kräftigen bis herben Geschmack, die Salatherzen sind dagegen milder. In der mediterranen Küche wird Römersalat traditionell als Salat gegessen, aber auch angebraten oder ähnlich wie Mangold oder Spinat gedünstet. Als Salat wird er gern mit Oliven, Knoblauch, Schafskäse oder gerösteten Nüssen serviert oder auch mit einer Soße aus Balsamico-Essig und Walnussöl. Eine fruchtige Note bekommt er mit Ananas und Erdbeeren.

Bekannt ist auch die Zubereitung als gedünstetes Gemüse. Eine alte Sorte hierfür ist das „Kasseler Strünkchen“. Sie war früher in Nordhessen sehr verbreitet. Heute ist sie meist nur noch im privaten Anbau zu finden. Bei dieser Sorte wird namensgebend der Stiel, also das „Strünkchen“, zusammen mit den Blättern gekocht und als Gemüsebeilage gegessen. Die Österreicher nennen den Romanasalat übrigens „Kochsalat“, da auch sie ihn wie Gemüse, ähnlich wie Spinat, Mangold oder Grünkohl zubereiten. Geschmorter Römersalat ist in Rezepten mit Speck oder mit Tomaten, Oliven und Parmesan oder mit Buttermilchdressing bekannt. Eine weitere leckere Zubereitungsform von Römersalat ist das Rösten im Ofen.

Bei der Lagerung dem Kopfsalat überlegen

Römersalat ist in puncto Lagerung dem Kopfsalat überlegen und bleibt länger frisch. Im Kühlschrank muss bei gekauftem Romanasalat die Folie entfernt werden, da er noch nachschwitzen kann. Feuchte Küchentücher halten ihn frisch, doch länger als ein paar Tage sollte der geschnittene Salat dennoch nicht aufbewahrt werden. Romanasalat besteht wie alle anderen Salate auch hauptsächlich aus Wasser. Er ist also zunächst einmal kalorienarm. Er hat einen relativ hohen Vitamin C-Gehalt und gilt zudem als Kalium- und Calcium-Lieferant.

Selber anbauen im Balkon-Kleinbeet und Freiland

Im Garten ist der Römersalat auch für Anfänger geeignet, da er recht anspruchslos und pflegeleicht ist. Er wächst am besten an einem sonnigen Standort in einem lockeren, humosen und nährstoffreichen Boden. Wie alle Salate braucht er viel Wasser, mag aber keine Staunässe. Im geschützten Frühbeet kann er schon im März gesät oder als vorgezogene Jungpflanze gepflanzt werden, im Freiland sollte man damit bis Mitte April warten. Romanasalat wächst relativ schnell, sodass man die ersten Salatherzen schon nach zwei Wochen genießen kann. Im Balkon-Beet kann man so mit einer versetzten Aussaat den ganzen Sommer über frischen Römersalat mit einem Gewicht von bis zu 300 Gramm ernten.

Weitere Beiträge

Hier finden Sie weitere interessante Inhalte.

shutterstock_404976808.jpg
Magazin
Umwelt & Verbraucher
30.09.2022
Kraus und lecker: Krullsalat verfeinert Salat-Mix
balkongaertnern_169784951_stockadobe.jpeg
Magazin
Haus & Garten
27.04.2021
Ein Gemüsegarten auf dem Balkon
560352_original_r_by_w.r.wagner_pixelio.de_.jpg
Magazin
Schule & Wissen
13.12.2018
Endivie: Herb, aber herzlich
spargelsalat_649790326m_shutterstock.jpg
Magazin
Umwelt & Verbraucher
11.02.2021
Der Spargelsalat – Bereicherung für den Gemüsegarten
bataviasalat_jung_958569410l_istock.jpg
Magazin
Schule & Wissen
05.06.2018
Bataviasalat – wie gemacht fürs Büfett und die Figur
zuckerhut_01074418_florapress.jpg
Magazin
Umwelt & Verbraucher
31.01.2019
Der Zuckerhut: Wintersalat aus der Gattung der Zichoriengewächse
lolo_rosso133902191l_istock.jpg
Magazin
Schule & Wissen
17.08.2017
Lollo rosso – mehr als die perfekte Büfett-Deko
feldsalat_foto_w.r.wagner_pixelio.de_.jpg
Magazin
Schule & Wissen
21.01.2016
Feldsalat: Nach der Ernte muss es schnell gehen
salat_foto_matthias_wiedenau.jpg
Magazin
Schule & Wissen
23.05.2013
Kopfsalat: rechtzeitig ernten, sonst schießt er