Die fünf Kandidaten für die Wahl zur „Giftpflanze des Jahres 2025“ des Sondergartens Wandsbek aus den Kategorien ein- bzw. zweijährige Pflanzen, Nahrungspflanzen, Gehölze, Stauden sowie Zimmer- und Kübelpflanzen sind Acker-Gauchheil, Cashew, Schneeball, Pfingstrose und Gummibaum. Wie in jedem Jahr sind alle Interessierten aufgerufen, bis zum 15. Dezember ihren Favoriten zu wählen.
Bis 15. Dezember 2024 abstimmen
Kategorie „Einjährige Pflanze“: Acker-Gauchheil
Der Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis) wird auch Roter Gauchheil, Hühnerdarm, Nebelpflanze, Weinbergsstern oder Wetterkraut genannt. Alle Teile der im Mittelmeergebiet beheimateten Wildpflanze sind giftig. Besonders groß ist die Verwechslungsgefahr mit der essbaren Vogelmiere. Allerdings nur im nicht blühenden Zustand. Denn anders als diese trägt der Acker-Gauchheil keine kleine weiße, sternartige Blüten, sondern leuchtet rot bis orange, selten auch blau oder lila und ist somit leicht erkennbar.
Kategorie „Nahrungspflanzen“: Cashew
Cashew ist sowohl der Name des Cashew- oder Kaschubaums (Anacardium occidentale) als auch der seiner Früchte. Die Samen der Cashew-Äpfel knabbern wir meist geröstet und gesalzen als Cashewkerne. Dafür müssen sie allerdings erst von den Schalen befreit werden, die das giftige Cashewschalen-Öl (Cashew nutshell liquid, kurz CNSL) enthalten. Aber auch alle anderen Pflanzenteile des aus Brasilien stammenden Maulbeergewächses sind giftig.
Kategorie „Gehölze“: Schneeball
Die Pflanzengattung Schneeball (Viburnum) gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Eine der 100 bis 200 Arten ist der Gewöhnliche Schneeball, der hierzulande sowohl wild als auch in Kulturform zu finden ist. Letztere ist ein beliebtes Ziergehölz in Parks und Gärten. Alle Pflanzenteile sind giftig. Trotzdem werden die roten Beeren vor allem in osteuropäischen Ländern zu Marmelade oder Gelee verarbeitet oder in heißem Wasser zerdrückt und mit Honig gesüßt getrunken. Das enthaltene Glykosid Viburnin soll krampflösend, beruhigend und entzündungshemmend wirken.
Kategorie „Stauden“: Pfingstrose
Die Pfingstrose (Paeonia sp.) ist ebenfalls in allen Teilen giftig. Das auch als Bauernrose oder Päonie bezeichnete Pfingstrosengewächs stammt ursprünglich aus Nordamerika und Eurasien und öffnet zwischen Mai und Juni – meist pünktlich zu Pfingsten – seine auffallend großen und gefüllten Blüten. Während relativ unwahrscheinlich ist, dass Menschen die Pfingstrose verzehren, sollte bei Haustieren darauf geachtet werden, dass sie nichts von der Pflanze fressen. Denn bei Katzen führen bereits geringe Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden. Für Hunde ist die Pfingstrose sogar hochgiftig. Wie viele giftige Pflanzen werden Pfingstrosen in Homöopathie und Naturheilkunde aufgrund ihrer heilenden Wirkung geschätzt und verwendet.
Kategorie „Zimmer-/Kübelpflanze“: Gummibaum
Der Gummibaum (Ficus elastica) wird auch Indischer Kautschukbaum genannt, ist jedoch nicht näher mit dem Kautschukbaum (Hevea brasiliensis) verwandt, der zur kommerziellen Latexgewinnung genutzt wird. Der bei Verletzungen von Gummibäumen austretende weiße Milchsaft (Latex, Naturkautschuk) kann zwar ebenfalls zur Gummiherstellung verwendet werden, die Pflanzen gehören aber zu den Klassikern unter den Zimmerpflanzen. Da alle Pflanzenteile giftig sind, ist vor allem bei kleinen Kindern und Haustieren Vorsicht geboten: Der austretende Milchsaft kann Hautreizungen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Auch für Menschen mit einer Latexallergie ist es ratsam, den Kontakt mit dem Saft des Gummibaums zu vermeiden.
Hier geht’s zur Abstimmung
Mit der Wahl der Giftpflanze des Jahres möchte der Sondergarten Wandsbek auf heimische Giftpflanzen aufmerksam machen und gleichzeitig einen bewussten Umgang mit ihnen fördern. Noch bis zum 15. Dezember können alle Interessierten ihre Stimme für die „Giftpflanze des Jahres 2025“ abgeben, ganz einfach auf der Webseite des Sondergartens. Das Ergebnis der Abstimmung wird am 16. Dezember 2024 bekannt gegeben.
Das waren die Gewinner der letzten Jahre:
2024: Der Blauregen
2023: Die Petersilie
2022: Die Kartoffel
2021: Der Schlafmohn
2020: Die Tollkirsche
2019: Der Aronstab
2018: Der Rizinus
2017: Das Tränende Herz
2016: Kalifornischer Mohn
2015: Der Rittersporn
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