An der „Wahl zur Giftpflanze 2015“ des Botanischen Sondergartens Wandsbek beteiligten sich im letzten Jahr 1216 Personen. Das Ergebnis ist eindeutig: Der Rittersporn konnte 43 Prozent der Wähler sowohl mit seiner Schönheit als auch mit seiner Giftigkeit überzeugen. Er stammt – wie der Vorjahresgewinner, das Maiglöckchen – aus der Kategorie der Stauden. Den zweiten Platz belegt die Kartoffel mit 21 Prozent. Der Oleander und der Schneeball folgen auf dem dritten und vierten Platz.
Die Blüten der Staude sind besonders in Gärten eine Pracht
Zum Namen der imposanten Siegerpflanze
Der Rittersporn (Consolida spec., Delphinium spec.) trägt seine Blüten, die von Mai bis September blühen, in einer endständigen Traube. Die Staude zählt zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ihren deutschen Namen erhielt sie aufgrund des langen Blütensporns. Der lateinische Artname Consolida steht für „fest“. Delphinium hingegen stammt aus dem Griechischen und weist auf die Ähnlichkeit der umgedrehten Knospen zu springenden Delphinen hin. Die Gattung Delphinium enthält gut 300 Arten – darunter finden sich beispielsweise Sorten mit den wohlklingenden Namen „Augenweide“, „Zauberflöte“ und „Morgentau“.
Im Garten und im Freiland eine Augenweide
Als Zierpflanze und sogenannte Pracht-Staude wächst der Rittersporn immer häufiger in Gärten. Inzwischen ist es gelungen, Sorten mit blauen, roten sowie weißen Blüten zu züchten. Einige Gartenformen erreichen eine Höhe von bis zu zwei Metern. Sie müssen sorgsam mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden und benötigen einen sonnigen Standort.
Im Freiland gehören Wegränder, Äcker und lichte Wälder zu den bevorzugten Standorten der Staude – in Mittel- und Südeuropa ist sie jedoch immer seltener anzutreffen. Die am häufigsten wild wachsende Art ist der Feld-Rittersporn (Consolida regalis), der besonders aufgrund seiner intensiv violett leuchtenden Blüten auffällt und etwa 20 bis 40 Zentimeter hoch wächst.
So schön und so gefährlich zugleich
Das schöne Äußere des Rittersporns darf über eines aber nicht hinweg täuschen: Er gehört zu den sehr stark giftigen Pflanzen! Alle Teile der Pflanze sind gefährlich, vor allem die Samen enthalten giftige Alkaloide. Besonders Acht geben müssen Familien mit Kindern, wenn sie die hübsche Pflanze im Garten stehen haben. Sollten dennoch Teile der Pflanze verschluckt werden, können verschiedene Vergiftungserscheinungen auftreten: Kribbeln oder Brennen in Mund und Rachen, Taubheitsgefühl an Zunge, Händen und Zehen, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche, Koliken, Kreislauf oder Atemlähmung. Bei einer Vergiftung sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Auch Tiere wie Pferde, Kühe, Hunde, Katzen und Nagetiere können sich an Rittersporn vergiften. Hier zeigen sich ähnliche Symptome wie beispielsweise Erbrechen, Durchfall, Bewegungsstörungen und Benommenheit.
Weitere Giftpflanzen wollen gekürt werden
Nachdem der diesjährige Gewinner feststeht, kann die Suche nach der Giftpflanze des Jahres 2016 beginnen. Die Kandidaten für die vier Kategorien „Ein-/Zweijährige Pflanzen“, „Gehölze“, „Stauden“ und „Zimmer-/Kübelpflanzen“ stehen noch nicht fest. Aus einer Vorschlagsliste, die der Botanische Sondergarten Wandsbek online bereitstellt, kann nun jeder Interessierte seine Favoriten auswählen.
Die Gewinnerpflanzen der letzten Jahre
- 2014: Das Maiglöckchen
- 2013: Der Kirschlorbeer
- 2012: Der Goldregen
- 2011: Die Eibe
- 2010: Die Herbstzeitlose
- 2009: Der Tabak
- 2008: Die Herkulesstaude
- 2007: Der Rote Fingerhut
- 2006: Das Pfaffenhütchen
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Maik Baumbach
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