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Die diesjährigen Kandidaten im Überblick. Foto: Helge Masch
07.12.2022
Haus & Garten

Wahl zur „Giftpflanze des Jahres 2023“

Bis 15. Dezember 2022 abstimmen

Wie in jedem Jahr sind alle Interessierten aufgerufen, dem Aufruf des Sondergartens Wandsbek zu folgen und die „Giftpflanze des Jahres“ zu wählen. Die fünf giftigen Kandidaten aus den Kategorien ein- beziehungsweise zweijährige Pflanzen, Nahrungspflanzen, Gehölze, Stauden sowie Zimmer- und Kübelpflanzen für 2023 sind Klatschmohn, Petersilie, Essigbaum, Tulpe und Oleander.

Kategorie „Einjährige Pflanze“: Klatschmohn

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist eine typische Ackerrandpflanze und gehört zur selben Gattung wie der Schlafmohn, der 2021 Giftpflanze des Jahres war. Die Pflanze wurde früher als Heilmittel gegen Husten und Heiserkeit eingesetzt. Heute findet man die roten Blütenblätter in Teemischungen. Wegen der enthaltenen Alkaloide sind alle Pflanzenteile in größeren Mengen giftig, besonders aber die Samenkapseln und der Milchsaft in den Stängeln. Dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für pflanzenfressende Tiere wie Kühe, Schafe oder Pferde. Klatschmohn sollte daher von Weiden entfernt werden.

Kategorie „Nahrungspflanzen“: Petersilie

Die Petersilie (Petroselinum crispum) wurde zum ersten Mal als Giftpflanze des Jahres nominiert. Eigentlich kennt sie auch als harmloses Gewürzkraut. Aber vor allem in den Früchten steckt das giftige Apiol. Dies sorgt auch in kleinerer Dosierung in den Blättern für eine stark anregende Wirkung auf die Verdauungstätigkeit, weshalb Petersilie nur in Maßen in der Küche verwendet werden sollte. Schwangere sollten Rücksprache mit ihrem Arzt halten, da Petersilie bei übermäßigem Verzehr vorzeitige Wehen auslösen kann.

Kategorie „Gehölze“: Essigbaum

Auch der Essigbaum (Rhus typhina) steht erstmalig als Giftpflanze des Jahres zur Wahl. Alle Teile des Sumachgewächses sind giftig, vor allem aber der Milchsaft. Das Gefährdungspotenzial ist zwar gering, aber die enthaltenen organischen Säuren und Gerbstoffe können in größeren Mengen die Schleimhäute reizen. Daher kann es bei übermäßigem Genuss der rohen Früchte zu Magen-Darm-Problemen kommen. Gelangt der Milchsaft auf die Haut oder ins Auge, kann er dort Entzündungen verursachen.

Kategorie „Stauden“: Tulpe

Die Garten-Tulpe (Tulipa sp.) gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und ist in allen Teilen giftig. Wegen der Verwechslungsgefahr sollten Tulpenzwiebeln nicht gemeinsam mit Speisezwiebeln gelagert werden. Personen, die in Gärtnereien viel mit Tulpenzwiebeln hantieren, leiden häufig unter Hautreizungen, die als Tulpenzwiebel-Dermatitis oder Tulpenkrätze bezeichnet werden.

Kategorie „Zimmer-/Kübelpflanze“: Oleander

Ob frisch oder getrocknet – alle Pflanzenteile des Oleanders (Nerium oleander) sind stark giftig. Das Holz der Pflanze sollte keinesfalls zum Stockbrotbacken oder als Schaschlik-Spieße verwendet werden, denn es besteht die Gefahr, dass die enthaltenen Cardenolidglykoside die Speisen vergiften. Am gefährlichsten sind die Blätter, weil hier die giftigen Stoffe in der höchsten Konzentration vorliegen: Bei einem Erwachsenen reicht das Gift aus einem Blatt, um Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen hervorzurufen. Noch gefährlicher ist es für Kinder. Weil schon der Hautkontakt mit Pflanzenteilen des Oleanders zu Hautreizungen führen kann, sollten beim Schneiden unbedingt Handschuhe getragen werden.

Hier geht’s zur Abstimmung

Mit der Wahl der Giftpflanze des Jahres möchte der Sondergarten Wandsbek auf heimische Giftpflanzen aufmerksam machen und gleichzeitig einen bewussten Umgang mit ihnen zu fördern. Wer noch für die „Giftpflanze des Jahres 2023“ abstimmen möchte, kann das bis zum 15. Dezember auf der Webseite des Sondergartens tun. Das Ergebnis der Abstimmung wird am 16. Dezember 2022 bekannt gegeben.

Das waren die Gewinner der letzten Jahre:

2022: Die Kartoffel
2021: Der Schlafmohn
2020: Die Tollkirsche
2019: Der Aronstab
2018: Der Rizinus
2017: Das Tränende Herz
2016: Kalifornischer Mohn
2015: Der Rittersporn
2014: Das Maiglöckchen
2013: Der Kirschlorbeer

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