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Nominiert in der Kategorie "Stauden": der Aronstab. Foto: Helge Masch
11.12.2018
Haus & Garten

Wahl der "Giftpflanze des Jahres 2019"

Bis 15. Dezember 2018 online abstimmen

Bis zum 15. Dezember kann jeder Interessierte seinen Favoriten in Sachen Giftpflanzen wählen. In diesem Jahr stehen wieder fünf wenig bis stark giftige Kandidaten aus verschiedenen Kategorien zur Wahl. Mit der Aktion macht der Sondergarten Wandsbek jedes Jahr auf die giftige Wirkung heimischer Pflanzen aufmerksam und will ihnen zugleich den Schrecken nehmen. Wir stellen die fünf Nominierten vor:

Das Jakobskreuzkraut – Kategorie „Einjährige Pflanze“

Das Jakobskreuzkraut, botanisch Senecio jacobaea, wird auch Jakobs-Greiskraut genannt und stammt aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Giftig ist die gesamte Pflanze, und zwar durch die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide, eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die das Kraut gegen Verbiss schützen soll. Diese werden in der Leber zu giftigen Substanzen verstoffwechselt und wirken dort langzeittoxisch. Das bedeutet, dass die Vergiftung schleichend voranschreitet. Ein großes Problem ist das Kraut auf Viehweiden, aber auch für den Menschen kann es – vor allem indirekt – gefährlich werden. So sind die Giftstoffe schon in Honig und Milch nachgewiesen worden.

Der Rhabarber – Kategorie „Nahrungspflanzen“

Der Rhabarber (Rheum rhaberbarum) ist ein beliebtes Stangengemüse, das gleichzeitig mit Spargel Saison hat. Die ursprünglich aus Zentral- und Ostasien stammende Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) enthält Oxalsäure, die in größeren Mengen zu Vergiftungen führen kann. Oxalsäure greift die Zähne an und kann beispielweise zur Bildung von Nierensteinen führen. Werden die Stangen geschält und gekocht (Kochwasser wegschütten!) verzehrt, kann die Aufnahme von Oxalsäure reduziert werden, sodass der Genuss für die meisten Menschen völlig unbedenklich ist. Nierenkranke sollten Rhabarber jedoch unbedingt meiden.

Der Blauregen – Kategorie „Gehölze“

Der Blauregen (Wisteria sinensis) wird auch als Glyzine bezeichnet und ist hierzulande eine beliebte Zierpflanze für den Garten, gerne an Spalieren und Hauswänden. Charakteristisch sind die riesigen Blütentrauben mit ihrer blauvioletten Farbe. Die ursprünglich aus China stammende Kletterpflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabacae) enthält das Gift Wistarin, das dem des Goldregens ähnelt. Wistarin steckt in allen Pflanzenteilen, aber besonders in den Samen. Daher sollten die Hülsen und Samen nicht in die Hände von Kindern gelangen.

Der Aronstab – Kategorie „Stauden“

Der Aronstab oder Gefleckter Aronstab (Arum maculatum) ist eine stark giftige Zierpflanze aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Er kommt als Zierpflanze im Garten vor, aber auch in schattigen und feuchten Laub- und Mischwäldern. Alle Pflanzenteile sowie die Früchte haben aufgrund ihres Gehalts an Aroin, Nicotin und Oxalaten eine giftige Wirkung. Der Aronstab war bereits im Jahr 2009 zur „Giftpflanze des Jahres“ nominiert und belegte damals den 2. Platz.

Das Wandelröschen – Kategorie „Zierpflanzen“

Das wegen seiner zauberhaften Blüten als Zierpflanze beliebte Wandelröschen, botanisch Lantana camara, trägt auch die Bezeichnung Bergsalbei und gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Alle Pflanzenteile enthalten das giftige Lantanin, besonders aber die Beeren. Diese ähneln Heidelbeeren und könnten Kinder daher dazu verleiten, sie zu pflücken und zu essen. Ist dies geschehen, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.

Ihr Favorit in Sachen Giftpflanze

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie viele unserer heimischen Pflanzen giftig sind. Häufig ist es aber nicht nötig, diese komplett aus dem Garten zu verbannen. Wer sich gut informiert, kann entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und sich trotzdem an den Pflanzen erfreuen.

Haben Sie Ihren Favoriten schon gefunden? Dann wählen Sie ihn jetzt auf der Webseite des Sondergartens Wandsbek zur „Giftpflanze des Jahres 2019!

Das waren die Gewinner der vergangenen Jahre:

2018: Der Rizinus

2017: Das tränende Herz

2016: Kalifornischer Mohn

2015: Der Rittersporn

2014: Das Maiglöckchen

2013: Der Kirschlorbeer

2012: Der Goldregen

2011: Die Eibe

2010: Die Herbstzeitlose

2009: Der Tabak

2008: Die Herkulesstaude

2007: Der Rote Fingerhut

2006: Das Pfaffenhütchen

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