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Hallimasch ist an seinen typischen Fruchtkörpern zu erkennen. Foto: Heinrich Beltz
27.12.2023
Haus & Garten

Hallimasch: Was tun?

Und was nachpflanzen

Befall durch den Schadpilz Hallimasch kann Bäume und auch kleinere Gehölze zum Absterben bringen. Wenn man die tote Pflanze entfernt hat, stellt sich die Frage, wie man den Standort verbessern kann und welche Gehölze nachgepflanzt werden können.

Pilze der Gattung Hallimasch (Armillaria spp.) befallen viele Gehölze. Nicht immer, aber in vielen Fällen ist Hallimasch an der Bildung der typischen Fruchtkörper zu erkennen, manchmal auch am weißen Myzel unter der Rinde der abgestorbenen Gehölze, das mit glänzend schwarzen Rhizomorphen durchzogen ist.

Wenn klar ist, dass Hallimasch am Standort vorkommt, wird manchmal empfohlen, den Boden gegen nicht mit dem Pilz kontaminierten Boden auszutauschen. Solch ein großflächiger Bodenaustausch ist aber sehr aufwändig und in der Praxis in vielen Fällen nicht durchführbar. Der Pilz ist im Boden praktisch nicht bekämpfbar; soweit möglich, sollten alle kranken oder toten Pflanzen und auch alle Baumstümpfe im Garten entfernt werden, da er sich im toten Holz gut vermehren kann.

Gefahr unterschiedlich groß

Es gibt keine Gehölze, die der Hallimasch völlig verschmäht. Besonders Pflanzen, die zum Beispiel durch Trockenheit geschwächt sind, können befallen werden. Aber auch frisch verpflanzte Exemplare sind sehr anfällig, also bei Nachpflanzengen alle Pflanzen. Darüber hinaus gibt es einige Pflanzengattungen, die genetisch bedingt empfindlicher sind als andere und bei denen darüber nachgedacht werden sollte, ob sie an einem Standort nachgepflanzt werden sollten, auf dem eine vom Pilz befallene Pflanze entfernt wurde.

Andere Gattungen werden vom Hallimasch deutlich seltener befallen und sind daher an einem kritischen Standort vielleicht den empfindlicheren vorzuziehen. Auf der Grundlage von wissenschaftlichen Untersuchungen und Praxiserfahrungen mit Hallimasch wurden in England in Zusammenarbeit der Royal Horticultural Society RHS mehrere Listen zusammengestellt, in denen die Empfindlichkeit verschiedener Gehölze gegenüber Hallimasch zusammengefasst wurde. Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus England:

Besonders empfindlich

  • Zeder (Cedrus)
  • Katsurabaum (Cercidiphyllum)
  • Cotoneaster
  • Leyland-Zypresse (x Cupressocyparis)
  • Forsythie (Forsythia)
  • Liguster (Ligustrum)
  • Amberbaum (Liquidambar)
  • Urweltmammutbaum (Metasequoia)
  • Weide (Salix)
  • Eberesche (Sorbus)
  • Flieder (Syringa)
  • Lebensbaum (Thuja)
  • Schneeball (Viburnum)
  • Weigelie (Weigela)

Ebenfalls sehr empfindlich

  • Tanne (Abies)
  • Rosskastanie (Aesulus)
  • Erle (Alnus)
  • Birke (Betula)
  • Schmetterlingsstrauch (Buddleja)
  • Esskastanie (Castanea)
  • Scheinzypresse (Chamaecyparis)
  • Weißdorne (Crataegus)
  • Ginster (Cytisus)
  • Ölweide (Elaeagnus)
  • Esche (Fraxinus)
  • Glanzmispel (Photinia)
  • Zaubernuss (Hamamelis)
  • Goldregen (Laburnum)
  • Wilder Wein (Parthenocissus)
  • Feuerdorn (Pyracantha)
  • Eiche (Quercus)
  • Alpenrose (Rhododendron)
  • Spierstrauch (Spiraea)

Gelegentlicher Befall

  • Verschiedene Ahorn-Arten (Acer)
  • Kiwi (Actinida)
  • Berberitze (Berberis)
  • Hainbuche (Carpinus)
  • Hartriegel (Cornus)
  • Haselnuss (Corylus)
  • Deutzie (Deutzia)
  • Spindelstrauch (Euonymus)
  • Esche (Fagus)
  • Stechpalme (Ilex)
  • Wacholder (Juniperus)
  • Magnolie (Magnolia)
  • Apfel (Malus)
  • Fichte (Picea)
  • Kiefer (Pinus)
  • Platane (Platanus)
  • Fünffingerstrauch (Potentilla)
  • Steinobst (Prunus)
  • Robinie (Robinia)
  • Johannisbeere (Ribes)
  • Rose (Rosa)
  • Holunder (Sambucus)
  • Linde (Tilia)
  • Ulme (Ulmus)
  • Weinrebe (Vitis)

Wenig Befall

Als Pflanzen, die besonders selten oder gar nicht befallen werden, werden Bambus-Arten, der Eschenahorn Acer negundo, Buchsbaum (Buxus) und Eiben (Taxus) genannt. Außerdem sollen selten befallen werden:

  • Götterbaum (Ailanthus)
  • Akebie (Akebia)
  • Schönfrucht (Callicarpa)
  • Besenheide (Calluna)
  • Kamelie (Camellia)
  • Trompetenbaum (Catalpa)
  • Scheinquitte (Chaenomeles)
  • Waldrebe (Clematis)
  • Perückenstrauch (Cotinus)
  • Sicheltanne (Cryptomeria)
  • Heidekraut (Erica)
  • Feige (Ficus)
  • Ginkgobaum (Ginkgo)
  • Efeu (Hedera)
  • Eibisch (Hibiscus)
  • Hortensien (Hydrangea)
  • Johannisstrauch (Hypericum)
  • Jasmin (Jasminum)
  • Ranunkelstrauch (Kerria)
  • Lavendel (Lavandula)
  • Heckenkirsche (Lonicera)
  • Maulbeerbaum (Morus)
  • Pfeifenstrauch (Philadelphus)
  • Lavendelheide (Pieris)
  • Birne (Pyrus)
  • Brom- und Himbeere (Rubus)
  • Schnurbaum (Sophora)
  • Salbei (Salvia)
  • Schneebeere (Symphoricarpos)
  • Tamariske (Tamarix)
  • Blauregen (Wisteria)
  • Zelkove (Zelkova)

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