05.08.2025

Gewöhnlicher Rainfarn

Heimische Wildstaude für den Naturgarten

Der Gewöhnliche Rainfarn ist auch in der Natur, zum Beispiel an Wegrändern oder auf Uferböschungen, anzutreffen. Es lohnt sich aber, die Wildstaude im naturnahen Garten zu kultivieren. Denn er zieht mit seinen leuchtend gelben Blütenköpfchen und dem dichten, sattgrünen Blattkleid die Blicke auf sich und bezaubert mit seinem würzigen Duft.

Naturgärten sind der Inbegriff nachhaltiger Gartengestaltung. Sie sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch pflegeleicht. Wer heimische Wildstauden wie den Gewöhnlichen Rainfarn anpflanzt, hat lange Freude an ihnen und leistet einen aktiven Beitrag gegen Artensterben und Klimawandel.

Eigenschaften des Gewöhnlichen Rainfarns

Der Gewöhnliche Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist ein ausdauerndes einheimisches Kraut aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Seine sattgrünen Blätter erinnern an Farn und stehen wechselständig am Stängel – unten gestielt und eine Rosette bildend, darüber länglich, gefiedert mit gesägten Rändern. Insgesamt wird eine Höhe von über 1 Meter erreicht. Endständig erscheinen die Blütendolden mit leuchtend gelben Körbchen, die wie kleine Knöpfe aussehen und daher im Volksmund auch als Goldknöpfchen bezeichnet werden. Sie bestehen aus vielen dicht gedrängten, zwittrigen Röhrenblüten. Daraus bilden sich später die sogenannten Achänen, die jeweils einen Samen enthalten. Anders als andere Korbblütler besitzen diese aber keinen Haarkranz zur Windverbreitung, sondern nur ein kleines gezacktes Krönchen als Rest des Kelches. Daher fallen Sie nahe der Pflanze auf den Boden oder werden durch Tiere und Wasser verbreitet. Für die vegetative Vermehrung sorgen die Rhizome. Sie reichen bis zu 1 Meter in die Tiefe, sodass auch bei längeren Trockenzeiten für ausreichende Wasserzufuhr gesorgt ist. Charakteristisch für den Rainfarn ist der intensiv würzige Geruch. Dafür sorgen die ätherischen Öle, vor allem Thujon, aber auch Campher und Borneol.

Nutzen und Verwendung des Rainfarns

Der Gewöhnliche Rainfarn diente früher als Naturheilmittel und als Färberpflanze. Seine Wirkung gegen Wurmbefall brachte ihm auch die Namen Wurmfarn oder Wurmkraut ein. Wegen der toxischen Eigenschaften wird jedoch heute von diesem Einsatz abgesehen. Unter Zugabe von Beizmitteln färben die Blüten Stoffe in Gelb- und Grüntönen. Breitere Verwendung führt der Rainfarn jedoch bei der Abwehr von Insekten. Neben Kartoffeln gepflanzt, soll er für eine deutliche Verminderung des Kartoffelkäfer-Befalls sorgen. In Form von Pflanzenjauche vertreibt er außerdem Schädlinge von Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren. Und im Kleiderschrank ist er eine gute Alternative zu Lavendel, um Motten fernzuhalten. Für viele andere Insekten ist der Rainfarn aber überaus nützlich als Nektar- und Pollenspender. Es gibt sogar einige Arten, die auf die Pflanze spezialisiert sind, wie schon ihre Namen verraten: zum Beispiel die Rainfarn-Maskenbiene oder der Rainfarn-Blattkäfer. Aber auch für zahlreiche andere Wildbienen, Falter, Fliegen und Käfer bietet die Pflanze neben Nahrung auch Unterschlupf.

Gewöhnlichen Rainfarn pflanzen und pflegen

In Gartenmärkten sind verschiedene Zuchtsorten des Gewöhnlichen Rainfarns erhältlich, die sich in Wuchshöhe und Blattfarbe unterscheiden. Die Containerpflanzen können nahezu ganzjährig gepflanzt werden. Wegen der Giftigkeit sollte dies außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren geschehen. Am wohlsten fühlen sie sich an einem vollsonnigen Standort auf kalk- und eher nährstoffreichem Boden. Wer nicht möchte, dass sich die unterirdischen Rhizome zu weit ausbreiten, sollte eine Wurzelsperre setzen oder den Rainfarn in einen größeren Kübel pflanzen. Als heimische Staude ist er robust und pflegearm. Außerdem winterhart, sodass auch bei Temperaturen bis zu minus 30 Grad Celsius kein besonderer Schutz notwendig ist. Die verdorrten Stängel bleiben im Winter stabil und verleihen dem Garten eine attraktive Struktur. Das ist vor allem mit Raureif oder Schnee schön anzusehen. Daneben gibt es aber noch weitere Gründe, die Staude erst nach dem Winter zurückzuschneiden: Zum einen schützen die trockenen Stängel die Basis der Pflanze vor Nässe und Frostschäden. Zum anderen nutzen zahlreiche Insekten die Stängel zur Überwinterung und für die Eiablage.

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