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Der goldgelb blühende Ranunkelstrauch (Kerria japoinca) ist ein beliebter Zierstrauch. Foto: istock
18.08.2020
Haus & Garten

Blatt- und Triebsterben an Kerrie

Beim Ranunkelstrauch fallen die Blätter ab

Die Kerrie Kerria japonica ist besonders mit ihrer goldgelb gefüllt blühenden Sorte ‚Pleniflora‘ ein beliebter Zierstrauch in Gärten und auf öffentlichen Grünflächen. Auf lockeren, durchlässigen Böden in sonniger oder halbschattiger Lage kann er seine volle Blütenpracht entfalten. In der Vergangenheit waren die Pflanzen wenig anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Das hat sich aber mit dem Auftreten des durch Blumeriella kerriae hervorgerufenen Blatt- und Triebsterbens geändert.

Bei feuchten Witterungsabschnitten ist eine außerordentlich schnelle Ausbreitung der Krankheit in den Beständen in Gärten, auf öffentlichen Grünflächen und in Baumschulen festzustellen. Auf den Blättern entstehen anfangs einzelne kleine, rotbraune Flecke mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 4 Millimeter, die bald zahlreich zu finden sind. Sie sind zum umgebenden Gewebe nicht scharf abgegrenzt und fließen ineinander über, wodurch größere Befallsstellen auf den Blattflächen entstehen. Mit zunehmendem Befall vertrocknen die Blätter und werden vorzeitig abgeworfen.

Bei feuchtem Wetter entsteht innerhalb der Flecken die Nebenfruchtform des Pilzes Cylindrosporium kerriae. Deren Sporen bilden einen weißlichen, teils schleimigen Belag. Der Pilz überwintert auf dem erkrankten Falllaub und entwickelt hier im Frühjahr die Sporen seiner Hauptfruchtform (Ascosporen). Mit diesen Symptomen und der Lebensweise an den Blättern hat der pilzliche Erreger große Ähnlichkeit mit der Sprühfleckenkrankheit an Kirschen.

Blumeriella kerriae befällt aber auch die Triebe der Pflanzen. Es zeigen sich mehrere Millimeter große rundlich-ovale, braune Flecken, die auch zahlreich auftreten können. Hier bilden sich die Sporen der Nebenfruchtform (Konidien), die die Krankheit im Bestand ebenfalls weiter verbreiten. Nach der Winterruhe werden im Frühjahr wieder Konidien produziert, die mit den auf dem infizierten Falllaub gebildeten Ascosporen ein hohes Infektionspotenzial darstellen.

Um das Infektionspotenzial für das kommende Jahr zu minimieren, sollte im Herbst das Falllaub sorgfältig entfernt und vernichtet werden. Ist es zu einem Triebbefall gekommen, sind im Herbst die erkrankten Triebe bodennah zurückzuschneiden und das Schnittholz ebenfalls zu vernichten. Beim Sichtbarwerden erster Symptome an den Pflanzen können Behandlungen mit zugelassenen Fungiziden durchgeführt werden. Hier sollte man den amtlichen Pflanzschutzdienst konsultieren.

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