Zwischen August und Oktober werden in Deutschland Birnen geerntet. Bis zum Saisonende im Januar sind die leckeren Früchte aus heimischem Anbau überall erhältlich und sorgen für fruchtig-süße Momente in der herbstlichen Küche.
Jetzt frische Früchte aus heimischem Anbau genießen
Rund 2,5 Kilogramm Birnen essen die Menschen in Deutschland durchschnittlich im Jahr. Zum Vergleich: Bei Äpfeln sind es über 22 Kilogramm pro Kopf. Diese Verteilung spiegelt sich auch in der heimischen Anbaufläche wider: Während Äpfel im Jahr 2022 auf 33 106 Hektar angebaut wurden, waren es bei Birnen 2069 Hektar. Im Wirtschaftsjahr 2021/22 wurden in Deutschland 34 000 Tonnen Birnen geerntet. Das sind 15 Prozent der bei uns verbrauchten Menge, sodass der überwiegende Anteil der Birnen aus anderen Ländern importiert werden muss. Zu uns kommen Birnen aus den Niederlanden, aus Italien, Belgien, Spanien, Portugal, China und Frankreich, von Februar bis August vor allem aus Südafrika, Chile und Argentinien.
Große Vielfalt an Birnensorten
Bei Birnen existiert eine große Sortenvielfalt. Schätzungsweise mehr als 5000 Birnensorten sollen es sein, von denen etwa 700 aus Deutschland stammen. Wie bei anderen Obstarten sind davon jedoch nur wenige im Supermarkt erhältlich. Am bekanntesten dürfte die Sorte Williams Christ sein. Ihr fast weißes Fruchtfleisch ist zartschmelzend, saftig und angenehm säuerlich mit einer leicht muskatartigen Würze. Die Schale färbt sich im Laufe des Reifeprozesses von gelblich-grün über grünlich-gelb bis leuchtend hellgelb. Weitere beliebte Sorten sind beispielsweise Abate Fetel, Conference, Gellerts Butterbirne oder die Köstliche von Charneux, in Norddeutschland auch als Bürgermeisterbirne bekannt. Daneben kommen aus China auch die Chinesische und die Japanische Birne zu uns. Letztere wird meist als Nashi vermarktet, dem japanischen Wort für „Birne“. Die rundlich-abgeplatteten Früchte haben eine dünne, hellgrün-gelbliche, creme- oder bronzefarbene Schale. Das helle Fruchtfleisch ist knackig und saftig. Nashis schmecken süß, aber wenig aromatisch.
Birnen sind empfindlich
Vollreife Birnen sind sehr empfindlich und daher praktisch nicht transport- und lagerfähig. Aus diesem Grund werden die Früchte bei sogenannter Hartreife geerntet. Um Druckstellen und Verletzungen bei der Ernte zu vermeiden, werden Birnen von Hand gepflückt. Gemäß ihrer Reifezeit werden sie in Sommer, Herbst- und Winterbirnen unterteilt. Hartreife Winterbirnen, zum Beispiel der Sorte Alexander Lucas, können unter kontrollierten Bedingungen bis zu neun Monate gelagert werden. Bei Raumtemperatur reifen die Früchte sehr schnell nach und sollten innerhalb weniger Tage gegessen werden. Nashis bleiben auch fest, wenn sie vollreif geerntet werden. Zum Schutz vor Druckstellen werden sie im Handel meist einzeln in Schaumstoffnetzen verpackt angeboten. Im Herbst sind auch regionale Nashis erhältlich.
Herbstlicher Genuss mit Birnen
Birnen enthalten weniger Fruchtsäuren als Äpfel und schmecken daher nicht nur süßer, sondern sind auch besonders bekömmlich. Daneben sind sie ballaststoffreich und liefern B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Kalium. Wie schon erwähnt, sollten frische Birnen rasch verzehrt werden. Da sie sehr sensibel auf das Reifegas Ethylen reagieren, sollten sie unbedingt getrennt von Äpfeln oder Tomaten aufbewahrt werden. Birnen eignen sich für allerlei köstliche Zubereitungen. Klassiker sind Kuchen, Desserts wie „Birne Helene“ und andere süße Speisen. Aber auch in herzhaften Gerichten macht die Birne eine gute Figur. So schmeckt sie zum Beispiel mit Gorgonzola in Salaten, mit Ziegenkäse, Honig und Walnüssen überbacken, auf dem Flammkuchen oder im Risotto. Eine schöne Beilage zu Wildfleisch sind pochierte oder karamellisierte Birnen mit Preiselbeeren. Und als eingemachtes Kompott, Konfitüre oder Chutney sind Birnen nicht nur ein Genuss, sondern auch lange haltbar.
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