Am 5. Dezember ist Weltbodentag. An diesem Aktionstag wird jedes Jahr in Deutschland der „Boden des Jahres“ gekürt. 2025 ist es die Rendzina. Wer schon einmal auf der Schwäbischen Alb eine Wanderung gemacht oder auf der Insel Rügen die Kreidefelsen gesehen hat, hatte mit Rendzina zu tun. Sie entsteht aus Kalk-, Dolomit- und Gipsstein.
Zum Weltbodentag wird der neue „Boden des Jahres“ verkündet
Der Schutz der Böden als lebensnotwendige Ressource wird in der breiten Öffentlichkeit oft viel zu wenig wahrgenommen. Zum diesjährigen Weltbodentag ruft das „Kuratorium Boden des Jahres“, ein Gremium der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG), des Bundesverbands Boden (BVB) sowie des Ingenieurtechnischen Verbands für Altlastenmanagement und Flächenrecycling (ITVA), die Rendzina als „Boden des Jahres 2025“ aus.
Kalkhaltig, geringmächtige und mit humosem Oberboden
In der polnischen Sprache bedeutet Rendzina „Rauschen der Steine am Pflug". Das rührt daher, dass beim Pflügen auf dem nur geringmächtigen Oberboden Steine nach oben befördert werden, die dabei ein typisches Geräusch verursachen. Rendzina gibt es in ganz Deutschland, vor allem in Karstgebieten im Südwestdeutschen Schichtstufenland, in den Mittelgebirgen wie der Schwäbischen Alb und in den Kalkalpen, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern auf der Insel Rügen auf dem Kalkstein der Kreidefelsen aus der Kreidezeit. Kleinflächig gibt es auch Rendzinen, die sich aus Gipsgestein entwickelt haben, in Niedersachsen, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern.
Bis zu 10 000 Jahre vergehen, bis Rendzina entsteht
Rendzinen entstehen aus Rohböden durch physikalische und chemische Lösungsverwitterung aus Kalk-, Dolomit- und Gipsstein und weitere Humusanreicherung aus der Streu- und Wurzelmasse. Dabei werden Carbonate und Sulfate ausgewaschen. Es vergehen bis zu 10 000 Jahre, bis aus dem mächtigen Kalkgestein ein humoser Oberboden mit 20 bis 30 Zentimetern entsteht. Ein Rendzina-Boden ist sehr humusreich und gut belebt. Rendzina steht am Anfang der Bodenbildung, aus ihr können sich weitere Böden entwickeln.
Auszeichnung geht ins 20. Jahr
Die Ausschreibung und Auszeichnung zum „Boden des Jahres“ gibt es seit 2005. Schirmherr für den Boden des Jahres 2025 wird Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, sein.
Boden des Jahres 2024: Der Waldboden
Boden des Jahres 2023: Der Ackerboden
Boden des Jahres 2022: Der Pelosol
Boden des Jahres 2021: Der Lössboden
Boden des Jahres 2020: Der Wattboden
Boden des Jahres 2019: Der Kippenboden
Boden des Jahres 2018: Der Alpenboden
Boden des Jahres 2017: Der Gartenboden
Boden des Jahres 2016: Der Grundwasserboden
Boden des Jahres 2015: Der Stauwasserboden
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