Er schützt das Grundwasser, bietet Tieren Lebensraum und trägt durch seine hohe Ertragsfähigkeit zu unserer Ernährung bei. Die Rede ist vom Lössboden. Als „Kind der Eiszeit“ ist er in der letzten Eiszeit vor 115 000 Jahren bis vor 13 000 Jahren entstanden. Das „Kuratorium des Bodens des Jahres“ kürte den Lössboden zum „Boden des Jahres 2021“. Am 4. Dezember wird er auf einer Festveranstaltung gewürdigt.
Das „staubige Gold der Eiszeit“
Seit 2005 wird jedes Jahr ein „Boden des Jahres“ gekürt. Mit dieser Aktion sollen Böden und ihre Funktionen im Naturhaushalt den Menschen nähergebracht werden und damit den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Boden zu fördern.
Fruchtbarer Lössboden in den Börden
Vor 115 000 Jahren war ein großer Teil des heutigen Deutschlands eine kalte, baumlose Steppe. Aus dem Norden und von Süden ragten Gletscher in die Steppe. Sie zerkleinerten Felsen zu Gesteinsmehl, das vom Wind weitergetragen wurde und an der windabgewandten Seite von Hügeln wieder niederfiel. Daher gibt es heute in Deutschland einige Regionen meist nördlich der Mittelgebirge mit Lössböden. Bekannte Löss-Regionen sind zum Beispiel die Jülich-Zülpicher Börde im Westen sowie die Magdeburger Börde, die Leipziger Tieflandsbucht und das sächsische Hügelland im Osten. In Süddeutschland lagerte sich der Löss unter anderem im Oberrheintal und im Mittelgebirgsraum in den weiten Tälern und Beckenlandschaften ab.
Online-Festveranstaltung am 4. Dezember
Am Internationalen Tag des Bodens am 5. Dezember wird der Boden des Jahres normalerweise der Öffentlichkeit präsentiert. Der Boden des Jahres 2021 wird dieses Jahr am 4. Dezember 2020 im Rahmen einer Festveranstaltung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) vorgestellt. Die Veranstaltung findet Corona-bedingt online statt. Das Programm kann >> hier heruntergeladen werden. Die Festveranstaltung wird im Internet live übertragen. Die angemeldeten Teilnehmenden können sich über die Online-Konferenzplattform beteiligen. Zusätzlich wird die Veranstaltung auch über den BGR YouTube-Kanal „GeoChannel“ live gestreamt.
Das üblicherweise am selben Tag stattfindende Fachsymposium der Aktionsplattform Bodenschutz (ABo) wird in die Veranstaltung integriert und greift die Fragen „Wie erhalten wir die Ertragsfähigkeit von Böden?“ und „Boden im Spannungsfeld diverser Nutzungsinteressen“ auf. Die Laudatio zum Lössboden als Boden des Jahres hält Professor Dr. Tamás Harrach aus Gießen. Daran schließen sich Filme, Vorträge und eine Diskussion zur Nutzung des Lössbodens in der Landwirtschaft, zur Abwägung von Nutzungsinteressen an.
Das Kuratorium Boden des Jahres ist ein Gremium der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG), des Bundesverbands Boden (BVB) sowie des Ingenieurtechnischen Verbands für Altlastenmanagement und Flächenrecycling (ITVA) unter dem gemeinsamen Dach der „Aktionsplattform Bodenschutz“. Diese Aktion wurde als Lobbyarbeit für die Ressource Boden vom BVB und der DBG initiiert und wird vom Umweltbundesamt gefördert.
Boden des Jahres 2020: Der Wattboden
Boden des Jahres 2019: Der Kippenboden
Boden des Jahres 2018: Der Alpenboden
Boden des Jahres 2017: Der Gartenboden
Boden des Jahres 2016: Der Grundwasserboden
Boden des Jahres 2015: Der Stauwasserboden
Boden des Jahres 2014: Die Weinbergsböden
Boden des Jahres 2013: Der Plaggenesch
Boden des Jahres 2012: Das Niedermoor
Weltbodentag 2011: Ernüchternde Bilanz