Sauer, aber auch würzig und saftig
Wissenswert
Der Name Limette stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie kleine Zitrone. Beide gehören zur Pflanzengattung der Zitrusgewächse und schmecken so sauer, dass sie im Gegensatz zu anderen Mitgliedern nicht pur verzehrt werden. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Weitaus zahlreicher sind die Unterschiede. Die Limette ist mit knapp 6 Zentimetern Durchmesser deutlich kleiner, schmeckt würziger und ist saftiger. Die Schale ist grün, wenn die Frucht reif ist. Gelbe Limetten sind überreif oder waren stark schwankenden Tag-/Nachttemperaturen ausgesetzt und schmecken häufig bitter. Schwarzgrün verfärbte Schalen deuten auf einen unangenehm sauren Geschmack hin. Zudem ist die Schale relativ dünn, sodass sie sich nicht schälen lässt.
Das intensiv sauer-würzige Aroma ist offensichtlich eine ideale Ergänzung zu alkoholischen Getränken. Mit der enormen Popularität von Cocktails wie Caipirinha, Mojito, Cuba Libre oder Margarita rückten die Limetten in unser Bewusstsein. Auch im Hugo oder bei einem bekannten mexikanischen Bier sind sie nicht mehr wegzudenken. Doch Limetten können mehr als Alkohol verfeinern. In Dressings und Saucen sowie zum Säuern von Fleisch- und Fischgerichten, aber auch in Kuchen, Quarkspeisen und Säften finden sie Verwendung.
Neben dem charakteristischen Geschmack hat die Limette weitere innere Werte: Kalzium, Vitamin E und Folsäure sind reichlich vorhanden. Wer hofft, mit einem oder zwei Cocktails seinen Tagesbedarf an Vitamin C decken zu können, liegt jedoch leider falsch. Dafür wären mehr als 200 Gramm Früchte erforderlich. 45 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm sind eher bescheiden im Vergleich zu Schwarzen Johannisbeeren mit 175 und Kiwis mit 20 bis 300 Gramm. Auch Zitronen weisen etwas mehr auf. Deshalb waren sie bei den Seefahrern im 17. Jahrhundert die Frucht der Wahl, um auf langen Seereisen dem gefürchteten Skorbut vorzubeugen.
Herkunft und Ansprüche
Die Limette (Citrus aurantifolia) stammt vermutlich vom Malaiischen Archipel. Sie zählt zu den kälteempfindlichsten Zitrusfrüchten. Die weitverbreitete Echte Limette oder auch Mexikanische Limette kann selbst im warmen Sizilien nicht sicher angebaut werden. Ihr Wasserbedarf ist nicht so hoch wie der der Zitrone. Staunässe kann sie nicht vertragen.
Anbau
In der Natur wachsen Limettenfrüchte an 2 bis 6 Meter hohen immergrünen Bäumen. Charakteristisch sind die dichten Kronen und die Dornen tragenden dünnen Triebe.
Wer in unseren Breiten eigene Limetten züchten möchte, wird sich jedoch mit deutlich kleineren Bäumchen in Kübeln zufriedengeben müssen. Die Pflanze ist nicht frosthart. Der Kübel muss im Herbst ins 10 bis 15 Grad Celsius warme Winterquartier. Im Idealfall ist das ein beheizter Wintergarten. Bei zu wenig Licht und Temperatur wirft die Pflanze ihre ledrigen dunkelgrünen Blätter ab und benötigt im Frühjahr länger, bis sie wieder austreibt. Limetten wachsen relativ langsam. Schnittmaßnahmen können im Spätwinter vor dem Neuaustrieb vorgenommen werden. Wenn die Wurzeln den gesamten Topfinhalt durchdrungen haben, sollte die Pflanze umgetopft werden. Der ideale Standort im Garten ist sonnig und windgeschützt.
Pflanzenschutz und Düngung
Hobbygärtner sollten vor allem auf typische Topfpflanzenschädlinge achten. Dazu zählen Schild- und Wollläuse sowie Spinnmilben. Limetten benötigen während ihrer Wachstumszeit regelmäßige Düngergaben. Dafür gibt es spezielle Zitrusdünger, die von ihrer Zusammensetzung auf den Bedarf zugeschnitten sind.
Ernte und Lagerung
Die Früchte reifen in tropischen Ländern das ganze Jahr und werden von Hand gepflückt. Ein Baum kann jährlich mehr als 1000 Früchte tragen. Aufgrund der dünnen Schale trocknet das Fruchtfleisch bei Zimmertemperaturen bereits nach fünf Tagen aus. In einem kühlen Raum lassen sich Limetten aber mehrere Wochen lagern.
Zahlen
Weltweit wurden 2012 rund 15,1 Millionen Tonnen Zitronen und Limetten geerntet. Die größten Erzeugerländer sind Indien, Mexiko, China, Brasilien, Spanien und die Türkei. Die bedeutendste Zitrusfrucht war die Orange mit 68,2 Millionen Tonnen (Zahlen: FAO, 2014).