Bis 15. Dezember 2020 zählt jede Stimme
Kategorie „Einjährige Pflanze“: Stechapfel
Der Stechapfel, botanisch Datura stramonium, wird auch Gemeiner Stechapfel genannt und ist ein stark giftiger Vertreter aus der Familie der Nachtschatten-gewächse (Solanaceae). Die Pflanze ist von Juli bis Oktober an ihren weißen bis violetten, trichterförmigen Blüten zu erkennen. Aus diesen entwickeln sich im Herbst die stacheligen Früchte. Der Stechapfel ist als sogenannte Ruderalpflanze auf Brachflächen und an Wegrändern zu finden und kommt als „Ackerunkraut“ vor. Alle Pflanzenteile, vor allem aber die Wurzel und die Samen enthalten stark giftige Alkaloide, im Wesentlichen Hyoscyamin (Atropin) und Scopolamin. Der Stechapfel war bereits 2006 und 2011 ein Kandidat.
Kategorie „Nahrungspflanzen“: Mohn
Mohn oder Schlafmohn (Papaver somniferum) ist erstmalig als „Giftpflanze des Jahres“ nominiert. Alle Teile der Pflanze aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) enthalten toxische Substanzen, vor allem die unreife Samenkapsel: Ihr Milchsaft enthält verschiedene Alkaloide und dient zur Herstellung von Rauschmitteln wie Opium, Morphium und Heroin. Präparate aus Opium beispielsweise werden auch heute noch als wirkungsvolle Mittel gegen Schmerzen sowie zur Beruhigung und als Schlafmittel eingesetzt. Vergiftungen mit Schlafmohn treten meist durch unsachgemäßen Umgang mit der Pflanze beziehungsweise daraus hergestellten Mitteln ein. Früher bekamen Kinder Mohnsaft in den Brei gemischt, damit sie besser einschliefen. Die Mohnsamen, die gerne in Backwaren und Süßspeisen eingesetzt werden, haben einen geringen Morphingehalt und sind daher gesundheitlich unbedenklich.
Kategorie „Gehölze“: Rhododendron
Der Rhododendron gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und ist als Ziergehölz in Gärten sehr beliebt. Die meisten der über 1000 Arten und unzähligen Sorten des Rhododendrons sind giftig für Mensch und Tier. Dabei sind die Giftstoffe in allen Pflanzenteilen enthalten, auch in Nektar und Pollen. Daher ist Vorsicht im Umgang mit den Blütensträuchern geboten. Vor allem Kinder, Haus- und Weidetiere sind gefährdet. Pferde reagieren sogar besonders empfindlich auf das Gift. Der Rhododendron war 2016 schon einmal als Kandidat nominiert.
Kategorie „Stauden“: Seerose
Die Weiße Seerose (Nymphea alba) oder auch Wasserlilie schmückt als Schwimmblattpflanze viele Gartenteiche. Mit ihren verzweigten Rhizomen ist die Seerose am Gewässergrund verankert. Die Rhizome wurden in früheren Notzeiten geerntet, um Mehl zum Brotbacken damit zu strecken. Allerdings ist zu beachten, dass alle Teile der Pflanze giftig sind. Die Seerose ist zum ersten Mal Kandidatin bei der Wahl zur „Giftpflanze des Jahres“.
Kategorie „Zimmerpflanzen“: Efeu
Efeu, botanisch Hedera helix, gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaeae) und ist sowohl als Zimmerpflanze als auch als Garten- und Wildpflanze gleichermaßen bekannt und verbreitet. Efeu enthält in allen Teilen toxisch wirkende Stoffe, die in der Natur der Abwehr von Schädlingen und Fressfeinden dienen. Das in den Blättern enthaltene Falcarinol kann bei Berührung juckende Hautreizungen verursachen. Daher sollten Gärtner beim Zurückschneiden der Pflanze stets Handschuhe tragen. Die giftigen, blauschwarzen Beeren entwickeln sich erst bei der Altersform der Kletterpflanze, wenn diese nach etwa 20 Jahren ihr Höhenwachstum einstellt. Zum Schutz von Kindern und Haustieren sollten dann vorsichtshalber die Blütenstände entfernt werden. Der Efeu war bereits 2009 und 2016 als „Giftpflanze des Jahres“ nominiert.
Hier geht’s zur Abstimmung
Wer sich noch an der Wahl zur „Giftpflanze des Jahres 2021“ beteiligen möchte, kann seine Stimme mit ein paar Klicks auf der Webseite des Sondergartens Wandsbek abgeben.
Das waren die Gewinner der letzten Jahre:
2020: Die Tollkirsche
2019: Der Aronstab
2018: Der Rizinus
2017: Das Tränende Herz
2016: Kalifornischer Mohn
2015: Der Rittersporn
2014: Das Maiglöckchen
2013: Der Kirschlorbeer
2012: Der Goldregen
2011: Die Eibe