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Die Kandidaten zur Wahl der "Giftpflanze des Jahres 2018". Bis zum 15. Dezember 2017 kann abgestimmt werden. Foto: Helge Masch
12.12.2017
Haus & Garten

Aufruf zur Wahl der "Giftpflanze des Jahres 2018"

Wahllokal ist noch bis 15. Dezember 2017 geöffnet

Der Rizinus, der Seidelbast, die Akelei, die Liebesblume und die Tomate stehen im Finale der Wahl zur „Giftpflanze des Jahres 2018“ des Botanischen Sondergartens Wandsbek. Die Aktion möchte auf die vielen Menschen häufig nicht bekannte Giftigkeit heimischer Pflanzen aufmerksam machen. Bis zum 15. Dezember kann jeder Interessierte auf der Webseite des Sondergartens seine Stimme abgeben. Schon einen Tag später soll das Ergebnis der Abstimmung veröffentlicht werden. Damit die Entscheidung leichter fällt, stellen wir die fünf Kandidaten vor:

Anwärter in der Kategorie „Einjährige Pflanze“: Der Rizinus

Bereits im Jahr 2008 belegte er den 3. Platz bei der Wahl zur „Giftpflanze des Jahres“. Rizinus (Ricinus communis) ist hierzulande auch als Wunderbaum oder Christuspalme bekannt und zählt zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Die Samen der Zier-, Öl- und Heilpflanze sind sehr giftig. Das daraus gewonnene Öl wurde im alten Ägypten als Abführmittel genutzt. Bereits ein zerkauter Samen kann schwere Symptome auslösen, zum Beispiel Bauchschmerzen, Brechreiz und Krampfanfälle.

Anwärter in der Kategorie „Gehölz“: Der Seidelbast

Der Seidelbast (Daphne mezereum) oder auch Kellerhals ist eine Zierpflanze. Die ganze Pflanze, besonders die Früchte und die Rinde sind sehr giftig. Die scharlachroten, eiförmigen Früchte sind von Juli bis August reif. Etwa fünf Minuten nach ihrem Verzehr kommt es zu Brennen, Schwellung, Blasenbildung und Rötung im Mund. Das Gehölz nahm ebenfalls an der Wahl 2008 teil und belegte damals den 4. Platz.

Anwärter in der Kategorie „Staude“: Die Akelei

Hierzulande ist Aquilegia vulgaris aus der Familie der Hahnenfußgewächse als Wald-Akelei oder Gewöhnliche Akelei bekannt. Die ganze Zierpflanze ist giftig, insbesondere die Samen. Schon nach dem Verzehr von 20 Gramm der frischen Blätter kann es zu Atemnot, Herzbeschwerden und Krämpfen kommen. Die Akelei steht zum ersten Mal zur Wahl als „Giftpflanze des Jahres“.

Anwärter in der Kategorie „Zierpflanze“: Die Liebesblume

Auch die Liebesblume oder Schmucklilie ist erstmalig ein Kandidat bei der Wahl. Agapanthus ssp. aus der Familie der Amaryllisgewächse stammt ursprünglich aus Südafrika. Ihre meterlangen Stiele mit sehr großen, rundlichen Dolden und manchmal mehr als 100 röhren- oder trompetenförmigen Blüten sind außergewöhnlich. Aber Achtung: Ihre Zwiebel ist giftig!

Anwärter in der Kategorie „Nahrungspflanze“: Die Tomate

Die Tomate (Solanum lycopersicum) aus der Familie der Nachtschattengewächse kennt man normalerweise als leckeres rotes Gemüse. Jedoch enthalten Tomaten in den Blättern und Stängel sowie in den grünen noch unreifen Früchten geringe Mengen Solanin. Die Blätter und die grünen Früchte sollte man daher nicht essen. Insbesondere bei Kindern können geringe Giftmengen Symptome hervorrufen. Bei der Wahl 2014 landete die Pflanze auf dem 4. Platz.

Das sind die Gewinner der vergangenen Jahre:

2017: Tränendes Herz

2016: Kalifornischer Mohn

2015: Der Rittersporn

2014: Das Maiglöckchen

2013: Der Kirschlorbeer

2012: Der Goldregen

2011: Die Eibe

2010: Die Herbstzeitlose

2009: Der Tabak

2008: Die Herkulesstaude

2007: Der Rote Fingerhut

2006: Das Pfaffenhütchen

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