Der Botanische Sondergarten Hamburg Wandsbek hat das Wahlergebnis bekanntgegeben
Gift- und Heilwirkung zugleich
Die Eibe (Taxus baccata) ist ein Überbleibsel aus der Flora des Tertiärs, das vor 65 Millionen Jahren begann. Sie galt schon im Altertum als Todesbaum und war den Todesgöttern geweiht. Extrakte aus Nadeln wurden für Morde, aber auch für Selbstmorde benutzt. Heute werden Extrakte aus jungen Nadeln als Medikament gegen einige Krebsarten eingesetzt. Vor einer Selbstmedikation wird allerdings dringend gewarnt. Bei falscher Dosierung besteht Lebensgefahr. Kreislaufversagen und schwere Herzrhythmusstörungen sind typische Symptome. Bei ersten Vergiftungsanzeichen, wie Übelkeit, Schwindelgefühl, Leibschmerzen, Bewusstlosigkeit, Pupillenerweiterung sowie flacher Atmung oder gar Atemlähmung sollte sofort ein Arzt hinzugezogen werden. Für einen Erwachsenen können etwa 50 Gramm Nadeln tödlich sein.
Schädlinge lassen sich nicht abschrecken – Pferde reagieren empfindlich
Fraßschädlingen wie den Larven und Käfern des Dickmaulrüsslers machen die Ester-Alkaloide, die toxischen Inhaltsstoffe der Eibe – nichts aus. Vögel, die es auf den Samenmantel abgesehen haben, scheiden den Samenkern unversehrt aus und sorgen so für Verbreitung. Anders bei unseren Vierbeinern. Für Pferde sind 100 bis 200 Gramm Eibennadeln tödlich. Bei Hunden und Geflügel reichen bereits 30 Gramm.
Auf der Roten Liste
Das Holz der Eibe ist ein wertvolles, gesuchtes Rohmaterial für Kunst- und Drechslerarbeiten, so dass sie in der Natur immer seltener geworden ist.
Das Alter der ältesten Bäume wurde mit 400 bis 600 Jahren bestimmt. Die Eibe kommt in Europa, im Kaukasus, in Kleinasien und dem Nordiran, in Nordwestafrika und auf Madeira in lichten bis schattigen Wäldern vor.
Weitere Informatonen finden Sie auf der website des Botanischen Sondergartens
Hier die Giftpflanzen der vergangenen Jahre: