Dass die Winterkirsche schon ab November ihre zarten Blüten zeigt, ist einer Laune der Natur zu verdanken: Das Pflanzenhormon, das bei anderen Sorten den Austrieb der Knospen hemmt, ist nur in relativ geringen Mengen enthalten. Und so ist die grazile Schönheit ein willkommener Blickfang in winterlichen Parks und Gärten.
Grund für die Blüte ist eine Laune der Natur
Die Schnee- oder Winterkirsche, lateinisch Prunus subhirtella ‘Autumnalis’, ist eine Selektion der japanischen Higan-Kirsche (Prunus subhirtella). Diese und zahlreiche andere Prunus-Arten werden wegen der dekorativen Wuchsform und der schönen Blüten als Zierpflanzen in Parks, Gärten und an Straßen genutzt. In der Bonner Altstadt zum Beispiel ist die rosafarbene Blütenpracht zur Sehenswürdigkeit avanciert und lockt jedes Jahr im April zahlreiche Besucher an. In Japan spielt das Kirschblütenfest Hanami eine wichtige kulturelle Rolle. Im Gegensatz zu diesen frühlingsblühenden Zierkirschen ist die Winterkirsche eher ein Geheimtipp für Naturliebhaber und Gartenfans.
Japanische Zierkirsche mit attraktivem Äußeren
Die Winterkirsche gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und stammt wie viele andere Zierkirschen aus Asien. In Japan wird sie schon seit langer Zeit kultiviert. Dort hat die Higan-Kirsche ursprünglich vor allem das Gebirge der Insel Hondo besiedelt. In diesen Regionen soll das Gehölz eine Wuchshöhe von bis zu 25 Metern erreichen können. Bei uns wächst die Winterkirsche meist als Baum mit einer Höhe von 5 bis 6 Metern, selten auch als Strauch. Als aufrecht wachsender Hochstamm veredelt, wird sie zum Beispiel als Alleebaum verwendet.
Mehrstämmige Bäume beziehungsweise Großsträucher kann man in Parks und Grünanlagen entdecken. Dort leuchten die zarten, weißen Blüten im Winter schon wie Schneeflocken aus der Ferne und bilden einen schönen Kontrast zu den dunklen und verzweigten, kahlen Ästen. Attraktiv sind auch die lockere, ausladende und überhängende Krone und die intensive Laubfärbung – von intensiv gelborange bis karminrot – im Herbst. Beide Erziehungsformen sind auch für Privatpersonen im Gartenhandel zu finden. Am besten wirken sie an einer gut sichtbaren Stelle, zum Beispiel im Vorgarten, wo der Anblick Besitzer und Passanten gleichermaßen erfreut.
Kurzer Kälteeinbruch löst Vorblüte aus
Normalerweise enthalten die überwinternden Knospen der Zierkirschen ein Pflanzenhormon, das sie daran hindert, zu früh aufzublühen. Kommt der Frost, wird das Hormon langsam freigesetzt, und die Blüten zeigen sich wie gewohnt im Frühling. Bei der Winterkirsche ist dieses Hormon jedoch nur in geringer Menge vorhanden. So reicht schon ein kurzer Kälteeinbruch, um den Stoff abzubauen. Wenn dann wieder ein paar milde Tage folgen, wird bei der Schneekirsche die Vorblüte ausgelöst. Und das kann bereits ab November der Fall sein. Bleibt es mild, blüht Prunus subhirtella ‘Autumnalis’ bis zur Hauptblüte im März und April sogar mehr oder weniger durch.
Die Blütenknospen sind zartrosa. Die geöffneten, halb gefüllten Blüten sind fast weiß und haben einen Durchmesser von etwa 2,5 Zentimetern. Dabei stehen eine bis drei Blüten in Büscheln zusammen. Zu beachten ist, dass geöffnete Winterkirschen-Blüten nur leichte Fröste überstehen, weshalb sie an einem geschützten Platz, zum Beispiel nahe einer Mauer, gepflanzt werden sollten. Der Vollständigkeit halber sei hier noch die Prunus subhirtella ‘Autumnalis Rosea’ genannt, die das gleiche Verhalten zeigt, aber rosafarben blüht.
Der optimale Standort für die Winterkirsche
Neben einem geschützten, gut sichtbaren Standort muss der Gärtner beim Pflanzen einer Winterkirsche nur wenig beachten. Der Baum ist recht anspruchslos, mag es aber gerne sonnig. Prunus subhirtella ‘Autumnalis’ wächst auf fast allen Böden. Am besten sind frische, kalkhaltige Lehmböden mit neutralem bis stark alkalischem pH-Wert. Unter diesen Bedingungen ist die Pflanze kaum anfällig für Krankheiten. Aber auch schwach saure Böden werden toleriert. Nährstoffarme Sandböden können mit Kompost verbessert werden. Strauchförmig wachsende Winterkirschen eignen sich auch gut für große Pflanzkübel, zum Beispiel als Schmuck auf der winterlichen Terrasse. Außer bei Frost können sie das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden, sofern sie erhältlich sind.
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Maik Baumbach
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