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Golden Rice (re) und herkömmlicher Reis. Quelle: Golden Rice Humanitarian Board
11.09.2007
Forschung & Technik

„Goldener Reis“ könnte viele Leben retten

Gentechnisch veränderter Reis versorgt den Körper / den Organismus kostengünstig mit Vitamin A und beugt den Folgekrankheiten von Vitamin-A-Mangel vor. Ein Allheilmittel gegen Mangelernährung ist er nicht.

Die gentechnisch veränderte Reissorte Golden Rice bietet eine preisgünstige Möglichkeit, in armen Ländern den Vitamin-A-Mangel und seine Folgekrankheiten wie etwa Erblindung zu bekämpfen. In Indien ließe sich der Vitamin-A-Mangel um bis zu 60 Prozent reduzieren; 40 000 Kinder jährlich könnten überleben. Unter optimistischen Annahmen kostet es 54 Dollar, mit Golden Rice ein Leben zu retten, und selbst unter pessimistischen Annahmen liegen die Kosten bei nur 358 Dollar. Das sind drei bzw. 15 Prozent der Ausgaben, die konventionelle Gesundheitsmaßnahmen und der Medikamenteneinsatz für Erkrankte erfordern.

Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Universität Hohenheim gekommen. Ihr Berechnungsmodell bezieht Ernährungsunterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen ebenso ein wie bisher unveröffentlichte Erkenntnisse der Ernährungsmedizin. Basis ist eine repräsentative Erhebung in 120 000 indischen Haushalten.

Übrigens ist es Züchtern 2005 gelungen, den Gehalt an Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A, im Golden Rice noch einmal um das 20-fache zu steigern. Das berichtet Prof. Matin Quaim vom Fachgebiet Internationaler Agrarhandel und Welternährungswirtschaft der Universität Hohenheim. Allerdings sind noch weitere Versuche auf größerer Basis nötig, um mehr über die Bioverfügbarkeit des Beta-Carotins zu erfahren. Außerdem muss noch erforscht werden, wie die fremden Gene in lokal angepasste Sorten eingeschleust werden können. Schließlich stehen auch noch Risiko- und Sicherheitsstudien aus, ohne die die neuen Sorten nicht zugelassen werden können.

Eine ausführliche Darstellung zum Thema hier.