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Der Käfer des Maiswurzelbohrers. Quelle: Mihaly Czepo - Biosicherheit
21.08.2007
Umwelt & Verbraucher

Der Westliche Maiswurzelbohrer attackiert erstmalig Mais in Deutschland

Fruchtfolge, Insektizide und Grüne Gentechnik machen dem gefürchteten Maisschädling das Leben schwer

Erste Exemplare des Westlichen Maiswurzelbohrers wurden in den letzten Wochen im badischen Ortenaukreis gesichtet. Das gefürchtete Insekt wurde 1992 vermutlich mit Nahrungsmitteltransporten für die US-Truppen ins ehemalige Jugoslawien eingeschleppt. Seitdem erobert es Schritt für Schritt Europa.

Was können die Maisbauern dagegen tun? Treten nur wenige Exemplare auf, hilft Fruchtwechsel. Zwei Jahre lang sollte auf den befallenen Flächen kein Mais angebaut werden. Bei stärkerem Befall sind Pflanzenschutzmittel nötig. Insektizide gegen den Maiswurzelbohrer sind bereits zugelassen. Sie können entweder zur Blattbehandlung eingesetzt werden oder als Beize die Saatkörner schützen.

Mit einer besonders interessanten Methode wird in Ungarn experimentiert. Gleichzeitig mit einem Insektizid wird ein Lockstoff ausgebracht. Der löst beim Maiswurzelbohrer - und nur bei diesem - Heißhunger aus, und verstärkt so den Effekt des Pflanzenschutzmittels.

Die erfolgreichste Strategie gegen den Käfer bleibt den Landwirten in Europa bisher verwehrt. In den USA werden praktisch nur noch gentechnisch veränderte Maissorten angebaut, um die das gefährliche Insekt einen großen Bogen macht. In der EU sind die Sorten noch nicht zugelassen. Versuchsfelder werden in Deutschland immer wieder von Gentechnik-Gegnern zerstört