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Die Eichenprozessionsspinner sind wieder da! Die Begegnung kann gesundheitsschädlich sein. Quelle: BBA
15.06.2007
Umwelt & Verbraucher

Giftraupen melden sich zurück

Die Eichenprozessionsspinner sind wieder da! Die Begegnung kann gesundheitsschädlich sein.

Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) hat in Zusammenarbeit mit den Forstlichen Versuchsanstalten der Bundesländer eine Übersicht der Regionen herausgegeben, in denen mit dem massenhaften Auftreten des Eichenprozessionsspinners zu rechnen ist. Auch 2007 hat er sich stark vermehrt Zahlreiche Spielplätze und Schwimmbäder wurden vorsichtshalber geschlossen. Die punktuelle Bekämpfung des Schädlings bleibt nach wie vor das Mittel der Wahl, um die Bevölkerung in besonders gefährdeten Gebieten vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen.

„Der Eichenprozessionsspinner hat sich seit dem Hitzejahr 2003 ausgebreitet“ berichtet Professor Alfred Wulf, Direktor des Instituts für Pflanzenschutz im Forst an der BBA „Massenvermehrungsperioden dieses Falters sind nicht ungewöhnlich, aber seit einigen Jahren ist eine Wanderung nach Norden erkennbar“. Problematisch sind die Gifthaare der Raupen, die noch nach Jahren bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können. Die BBA gibt ein Faltblatt zum Eichenprozessionsspinner heraus, das gegen Rückporto beim Institut für Pflanzenschutz im Forst, Messeweg 11/12, 38104 Braunschweig, angefordert oder hier heruntergeladen werden kann.

Früher traten die Massenvermehrungen der Falter mit den giftigen Raupen vorwiegend in den warmen und trockenen Regionen mit Weinbauklima auf, insbesondere in Baden-Württemberg, Ober- und Unterfranken sowie in Rheinhessen und in der Pfalz. Hier gedeihen auch Eichen als Wirtspflanzen des Eichenprozessionsspinners besonders gut. Seit einigen Jahren haben sich die Falter aber auch in den wärmeren Regionen in Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg ausgebreitet. Auch am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen, insbesondere in den Landkreisen Borken und Kleve hat die gefürchtete Art erst in den letzten Jahren Fuß gefasst.

Professor Wulf warnt dennoch vor all zu viel Pessimismus: „Der Eichenprozessionsspinner muss nicht unbedingt zum Dauerproblem werden“. Zudem gäbe es wirksame Bekämpfungsmethoden; zum Beispiel das Spritzen der Bäume mit Bt-Präparaten während des jungen Larvenstadiums. Gespinste mit gefährlichen Gifthaaren müssten zwar von Personen mit Schutzanzügen entfernt werden. Das sei aber immer noch weniger aufwändig und eher angemessen, als aus übertriebener Vorsicht die Bäume zu fällen, meint der Experte.