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Für mehr Ernährungsthemen im Unterricht sprechen sich Schülerinnen des Arndt-Gymnasiums aus. Quelle: IVA
26.01.2007
Umwelt & Verbraucher

Berliner Schüler beim Hoftalk mit Landwirten und Pflanzenschutzexperten

Wie entstehen gesunde Nahrungsmittel und was muss der Landwirt tun, damit der Verbraucher die gewohnte große Auswahl an hochwertigen und frischen Waren hat? Darüber diskutierten am Dienstag Schüler der 9. Klasse der Kopernikus-Gesamtschule (Berlin-Zehlendorf) und des Arndt-Gymnasiums (Berlin-Steglitz) auf der Bühne des Erlebnisbauernhofes im Rahmen der Grünen Woche in Berlin.

Das Thema „gesundes Essen“ interessiert die Schüler, allerdings werde es im Unterricht kaum angesprochen, bedauerten die Gymnasiasten. Die Kopernikus-Gesamtschule griff zur Selbsthilfe: Die Schüler mit dem Schwerpunkt Arbeitslehre bieten mit ihrer Schülerfirma Mac Snack ihren Mitschülern frische, selbst gemachte Snacks zu marktgerechten Preisen an. Die Zutaten kaufen die Schüler selbst ein und achten dabei auf Qualität und Preis. Der Geschäftsführer: „Wir machen auch Pizza, aber am besten geht Kuchen.“

Nur frische Zutaten kommen auch bei Familie Lösing auf den Tisch: „Unsere Kinder helfen im Betrieb und in der Küche! Wir bereiten alles frisch zu und essen alle unsere Erzeugnisse auch selbst.“ Die Lösings mästen Schweine und Bullen und ziehen Kälber auf. Das Futter für ihre Tiere bauen sie selbst an. Pflanzenschutz gehört selbstverständlich dazu. Erstaunt erfuhren die Schüler, in welch geringen Mengen Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden. Ein Schnapsglas auf ein Fußballfeld, darauf wäre keiner gekommen!

Saubere Bewirtschaftung und Hygiene sind im Betrieb von Josef Kreiterling oberstes Gebot.

Dort wird Gemüse angebaut, verkaufsfertig verpackt und frisch ausgeliefert. „Chemische Pflanzenschutzmittel setzen wir ein, allerdings erst, wenn es wirklich notwendig ist.“ Durch ständige Kontrollen auf den Feldern erkennen Landwirt und Anbauberater rechtzeitig, wann welche Maßnahmen nötig sind. „Zunächst kommen Pflanzenstärkungsmittel zum Einsatz, die übrigens auch im biologischen Anbau zugelassen sind. Genügt das nicht, setzen wir Pflanzenschutzmittel ein. Das sind sozusagen Arzneimittel für die Pflanzen. Ein Pilzbefall ist weit giftiger als die Substanzen, die zur Bekämpfung eingesetzt werden.“

Die fertige Ware wird streng kontrolliert. Was den gesetzlichen Anforderungen nicht genügt, gelangt nicht auf den Markt.

Ein Schüler fragte, ob Obst und Gemüse aus dem Ausland auch unbedenklich seien. Dazu Siegfried Kulisch: "Auch die ausländischen Agrarprodukte müssen über die deutsche Hürde.“ Überschreitungen der Höchstmengen seien zwar unerwünscht, kämen aber gelegentlich vor. Für den Verbraucher sei dies aber im Normalfall ungefährlich, da der gesetzlich festgelegte Grenzwert so niedrig angesetzt sei und so große Sicherheitsreserven beinhalte, dass selbst bei einer deutlichen Überschreitung keine Gesundheitsgefährdung befürchtet werden müsse.