Pressemitteilung
04.05.2010 - Frankfurt/Main

Jahrespressekonferenz 2010 / IVA: Weniger Treibhausgase durch Mineraldüngung

Mineraldüngung leistet Beitrag zum Klimaschutz - Emissionen je Produkteinheit geringer

Eine moderne Landwirtschaft, die durch den Einsatz von Mineraldüngern und Pflanzenschutzmitteln hochproduktiv ist, leistet einen wichtigen Beitrag, um Treibhausgasemissionen je Produkteinheit (z. B. Getreide) zu reduzieren. Dies erklärte Prof. Dr. Hermann Kuhlmann, Vorsitzender des Fachbereichs Pflanzenernährung im Industrieverband Agrar e. V. (IVA), auf der Jahrespressekonferenz des Verbands in Frankfurt.

„Natürlich ist unumstritten: auch die Landwirtschaft produziert Klimagase“, sagte Kuhlmann. Global gesehen beträgt der Anteil der Landwirtschaft an den gesamten Treibhausgasemissionen rund 26 Prozent. Knapp die Hälfte davon entsteht durch Umwandlung von Wäldern, Mooren und natürlichem Grasland in neue landwirtschaftliche Nutzflächen. Durch Abholzung und Humusabbau werden dabei große Mengen an CO2 frei, die bislang fest im Holz und im Bodenhumus gebunden sind. In Deutschland beträgt der Anteil der Landwirtschaft an den gesamten Treibhausgasemissionen rund 13 Prozent, wovon etwa ein Sechstel der Mineraldüngung zugeschrieben werden können.

„Vorrangige Aufgabe der Landwirtschaft ist und bleibt die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln“, erklärte Kuhlmann. „Diese Nahrungsmittel müssen mit möglichst geringen Treibhausgasemissionen erzeugt werden. Konkret bedeutet dies eine Minimierung der Emissionen pro Produkteinheit, also etwa pro Tonne Getreide und nicht, wie oftmals gefordert, pro Hektar Anbaufläche.“

Berechnungen zur Weizenproduktion zeigen, dass bei einer Stickstoffdüngung in optimaler Höhe nach guter fachlicher Praxis weniger Treibhausgase je Tonne Weizen emittiert werden als bei reduzierter Stickstoffdüngung. Dies liegt daran, dass eine reduzierte Mineraldüngung zu niedrigeren Erträgen führt. Um die benötigte Nahrungsmenge zu erzeugen, müssten bei reduzierter Düngung neue Ackerflächen in Kultur genommen werden, was über Abholzung und Humusabbau zu einer sehr starken zusätzlichen Freisetzung von CO2 führt. Eine optimierte Stickstoffdüngung erhöht dagegen die Nahrungsmittelproduktion auf den bestehenden Flächen, sodass naturnahe Ökosysteme als natürliche CO2-Speicher erhalten werden können. Dieser Aspekt wird mit dem weiteren Anwachsen der Weltbevölkerung noch stärker an Bedeutung gewinnen.

Kuhlmann wies ferner darauf hin, dass auch in der Düngemittel-Industrie selbst in den vergangenen Jahren maßgebliche Verbesserungen in der Klimabilanz erzielt wurden. Bei der Düngerproduktion konnte nicht nur der Energieverbrauch drastisch reduziert werden, sondern durch den Einbau neuer Katalysatoren auch die Lachgasemissionen. Dadurch weisen die modernen europäischen Produktionsanlagen weltweit die niedrigsten Treibhausgasemissionen auf. „Zusätzliche Reglementierungen der Mineraldüngerproduktion, aber auch der Landwirtschaft in Deutschland und Europa, werden zu einer Verlagerung der Nahrungsmittel- und Mineraldüngerproduktion in weniger effizient arbeitende Drittländer führen und damit insgesamt zu einer höheren Emission von Treibhausgasen“, sagte Kuhlmann.

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