Pflanzenschutz sichert Ertragskraft / Wissenschaftler der Humboldt-Universität weisen positive Auswirkungen auf die Einkommen von Agrarbetrieben nach
Das haben Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen des Forschungsprojekts „Der gesamtgesellschaftliche Nutzen des Pflanzenschutzes in Deutschland“ berechnet. Dazu hat eine Forschergruppe um den Agrarökonom Professor Harald von Witzke, Leiter des Fachgebiets Internationaler Agrarhandel und Entwicklung an der Humboldt-Universität, die Einkommensverluste für eine Reihe von landwirtschaftlichen Betrieben, wie sie für Deutschland typisch sind, ermittelt. Ursache der Einkommensverluste sind die deutlich geringeren Flächenerträge, die Landwirte erzielen, wenn ihnen die erforderlichen Wirkstoffe nicht zur Verfügung stehen oder sie, wie im ökologischen Landbau, aufgrund der Anbauregeln auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichten müssen.
Professor von Witzke resümiert daher: „Sachgemäßem chemischen Pflanzenschutz kommt eine sehr große Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Agrarproduktion und für die Einkommen der hierzulande in der Landwirtschaft Beschäftigten zu. Er ist darüber hinaus ein ganz wesentlicher Bestimmungsfaktor für unsere vielfältigen Agrarstrukturen, die unsere Kulturlandschaft prägen und einen gesellschaftlichen Mehrwert an sich ausmachen.“
Der Präsident des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), Dr. Hans Theo Jachmann, unterstrich bei der Vorstellung der Studienergebnisse im Rahmen eines Pressegesprächs auf den DLG-Feldtagen 2012 (19. bis 21. Juni) in Bernburg-Strenzfeld die positiven sozioökonomischen Wirkungen eines produktiven Agrarsektors: „Die Erkenntnis, dass modern wirtschaftende Landwirte Pflanzenschutzmittel in Deutschland ökologisch verantwortungsvoll und ökonomisch sinnvoll einsetzen, hat sich inzwischen herumgesprochen. Die Studie der Forschergruppe um Professor von Witzke zeigt zudem, dass es auch einen unmittelbaren sozialen Nutzen für die Mitarbeiter der Betriebe gibt. Kann die Ernte nicht durch Fungizide wirksam vor Pilzbefall geschützt werden, so fehlt am Ende des Jahres das zwölfte Monatsgehalt für die Beschäftigten.“
Der IVA hat das Forschungsvorhaben von Professor von Witzke von Beginn an unterstützt. Die Untersuchung zu den Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe ist bereits der dritte Teil des Projekts. In den schon vorliegenden Forschungsberichten hatten die Wissenschaftler berechnet, dass sich der jährlich in Deutschland durch Pflanzenschutz geschaffene Wohlstandsgewinn auf bis zu 4 Milliarden Euro belaufen kann und dass durch sachgemäßen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in erheblichem Umfang Treibhausgase eingespart werden.
Die Studie steht kostenlos zum Download auf den Internet-Seiten des Lehrstuhls für Internationalen Agrarhandel und Entwicklung der Humboldt-Universität (>> weiter) und des IVA (>> PDF, 320 KB) zur Verfügung.
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