07.05.2025

Mehr Hülsenfrüchte auf Äcker und Teller

Pflanzliche Eiweißquellen für eine nachhaltige Zukunft

Hülsenfrüchte liefern jede Menge Eiweiß. Damit sind sie optimal für eine pflanzenbetonte, nachhaltige Ernährung. Aber auch auf dem Acker haben Erbsen, Bohnen, Lupinen und Co. ein großes Potenzial, um das Klima und die Umwelt zu schützen.

In Zeiten der Klimakrise gewinnen Hülsenfrüchte – auch Leguminosen genannt – immer mehr Bedeutung. Denn sie sind wertvoll für die Gesundheit. Forschende sowie Agrar- und Ernährungsfachleute empfehlen, deutlich mehr davon anzubauen und zu essen.

Hülsenfrüchte in der Ernährung

In vielen Ländern der Erde gehören Hülsenfrüchte zu den Grundnahrungsmitteln, weil sie viel Eiweiß und weitere wichtige Nährstoffe liefern. Zudem sind sie in getrockneter Form lange haltbar und daher bestens für den Vorrat geeignet. Verhältnismäßig günstig sind sie obendrein. Während Linsen, Erbsen, Bohnen und Co. in Deutschland lange Zeit ein Schattendasein als Arme-Leute-Essen führten, sind sie auch aufgrund des Veggie-Trends und internationaler Rezepte seit einigen Jahren wieder auf dem Vormarsch. Allerdings gibt es häufig auch Vorbehalte, die kleinen Kraftpakete könnten Bauchschmerzen und Blähungen auslösen. Bei Menschen, die nicht daran gewöhnt sind, stimmt das auch zu einem gewissen Grad. Durch häufigeren Verzehr, die Auswahl von bekömmlichen Sorten und die richtige Zubereitung gehören diese Unannehmlichkeiten aber schnell der Vergangenheit an.

Hülsenfrüchte für das Klima

Die Klimakrise ist da, und wenn wir sie bremsen wollen, müssen wir den Ausstoß von Treibhausgasen in allen Bereichen senken. Dabei spielt auch die Ernährung eine große Rolle, denn die Ernährungssysteme verursachen zwischen 25 und 30 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Vor allem die Nutztierhaltung trägt maßgeblich dazu bei. Daher ist es mittlerweile wissenschaftlicher Konsens, dass es ein wirksamer Hebel ist, die Produktion und den Konsum tierischer Lebensmittel wie Fleisch und Milchprodukte zu reduzieren, um das Klima und unsere Lebensgrundlagen zu schützen. So werden neben viel Obst, Gemüse und Getreideprodukten in der sogenannten „Planetary Health Diet“ 75 Gramm Hülsenfrüchte pro Tag empfohlen. Und auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, mindestens eine Portion Hülsenfrüchte in der Woche in den Speiseplan zu integrieren.

Wertvoll für eine nachhaltige Landwirtschaft

Hülsenfrüchte besitzen an ihren Wurzeln sogenannte Knöllchenbakterien, die mit den Pflanzen in einer Symbiose leben. Diese können Stickstoff aus der Luft binden und im Boden anreichern. Der Stickstoff im Boden steht folgenden Ackerpflanzen zur Verfügung, weshalb – nicht nur im Öko-Landbau – Hülsenfrüchte zunehmend als Vorkulturen,zum Beispiel vor Getreide, angebaut werden. Dadurch erhöht sich nicht nur die Bodenfruchtbarkeit, sondern auch die Artenvielfalt. Zudem benötigen die Pflanzen wenig Wasser. Aus diesen Gründen ist der vermehrte Anbau von Hülsenfrüchten eine wichtige Säule für eine nachhaltige Landwirtschaft in Deutschland und wird beispielsweise durch die Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

Wie die Agrarstatistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zeigt, sind Anbauflächen und Erntemengen von sogenannten Körnerleguminosen in Deutschland in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich gestiegen, vor allem bei Erbsen, Ackerbohnen, Süßlupinen und Sojabohnen. Aber auch Linsen werden in einigen Regionen wieder angebaut, in denen sie lange Zeit von den Äckern verschwunden waren. Allerdings sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der größte Teil der hierzulande erzeugten Leguminosen als Futtermittel für Nutztiere verwendet wird.

Weitere Beiträge