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Der Schwarze Holunder ist „Heilpflanze des Jahres 2024“. Foto: Gabriele Hanke/fotografie-pur
20.06.2023
Umwelt & Verbraucher

Der Schwarze Holunder ist „Heilpflanze des Jahres 2024“

Auszeichnung für Bewährtes

Der Schwarze Holunder wurde durch die Jury des Naturheilvereins NHV Theophrastus zur „Heilpflanze des Jahres“ gekürt. Er ist ein bewährtes Mittel bei Fieber und Atemwegsinfekten, hat aber noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten.

„Viele Menschen nutzen Holunderbeersaft oder auch den Blütentee bei Erkältungskrankheiten“, freut sich Heilpraktiker und Jury-Vorsitzender Konrad Jungnickel. „Aber dass Holunder auch bei anderen Leiden helfen kann, weiß kaum noch einer“. Das will der NHV Theophrastus ändern. Der gemeinnützige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Wissen um altbekannte sowie nicht vertraute Heilpflanzen zu erhalten und weiterzugeben. Mit der Auszeichnung des Schwarzen Holunders rückt er ein Gewächs in den Mittelpunkt, das schon in vorchristlicher Zeit sehr geschätzt war.

Inhaltsstoffe und Heilwirkungen des Schwarzen Holunders

Seit dem Altertum werden Blüten und Früchte des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra), auch Hollerbusch genannt, für den Aufguss von Tee oder zur Herstellung von Saft verwendet. Zwar handelt es sich bei Heilpflanzen nicht um Arzneimittel mit Wirkgarantie. Die Europäische Arzneimittelagentur stuft die Wirksamkeit der Pflanze zur Behandlung von Erkältungen im Anfangsstadium jedoch als plausibel ein und hat dem Holunder den Status einer “traditionellen Nutzung” verliehen. Bei Vitaminen und Mineralstoffen punkten Holunderbeeren vor allem mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt und reichlich Kalium. Darüber hinaus liefern sie verschiedene Gerbstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide sowie ätherische Öle. Damit entfalten sie eine Reihe unterschiedlichster Wirkungen, zum Beispiel zur Unterstützung bei rheumatischen Beschwerden, gegen Hautunreinheiten oder Verdauungsproblemen wie Obstipation.

Verarbeitung des Schwarzen Holunders

Die Blüten des Schwarzen Holunders zeigen sich von Mai bis Juni, je nach Sorte auch bis Juli, und werden gerne für die Herstellung von Holunderblütensirup verwendet. In Mineralwasser oder als Zutat für einen „Hugo“ mit Limette, Minze, Sodawasser und Prosecco ist der Sirup nicht wegzudenken. Beliebt sind auch „Hollerküchle“. Für deren Zubereitung werden die Holunderblüten durch einen Teig gezogen und knusprig ausgebacken. Um einen Vorrat an Holunderblütentee anzulegen, müssen die Blütendolden einfach einige Tage gut durchtrocknen. Dann die Blüten von den Stängeln abstreifen und gut verschlossen sowie lichtgeschützt aufbewahren. Erntezeit für die dunkelvioletten Beeren ist meist im August. Da sie, wie übrigens alle Pflanzenteile des Hollerbuschs, leicht giftig sind, sollten sie erst nach dem Erhitzen verzehrt werden. Weil die Beeren stark abfärben, empfehlen sich Handschuhe beim Ernten und Verarbeiten. Für Holundersaft werden die reifen Früchte mit Zitronensaft in Wasser aufgekocht und entsaftet. Optional kann Zucker hinzugefügt werden. Noch heiß in sterile Glasflaschen abgefüllt, ist der Saft einige Monate haltbar.

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