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China - Pflanzensamen zwecks Mutation in den Weltraum. Quelle: Sputnik
16.08.2006
Schule & Wissen

Zahlen, Daten, Fakten 8/06

Mutationen erwünscht – chinesischer Satellit bringt Pflanzensamen ins Weltall; Überschwemmungen in Nordkorea erhöhen Nahrungsmittelknappheit; Trotz immer ausgefeilterer Analytik nur selten Rückstände im Brotgetreide; Viele Arbeitsplätze in Sachen nachwachsender Rohstoffe und ihrer Verwertung; 1 000 Jahre älter als gedacht - der Mais.

Mit kosmischer Strahlung das Erbgut von Obst und Gemüse verändern?

Kann das Erbgut der Pflanzensamen mit Hilfe der kosmischen Strahlung in der Schwerelosigkeit des Weltraums so beeinflusst werden, dass es zu Mutationen kommt? Das erwartet jedenfalls die chinesische Raumfahrtbehörde laut Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25.7.06.

Man verspricht sich von solchen Genveränderungen die Chance, dass aus dem Samen Pflanzen hervorgehen, die ertragreicheres und gesünderes Obst und Gemüse liefern. Wie die chinesische Raumfahrtbehörde mitteilte, sollen Anfang September zu diesem Zweck 2 000 Samen in einem Satellit ins All geschickt werden und dort 2 Wochen verbleiben.

Verschärfte Nahrungsmittelknappheit in Nordkorea

5,5 Millionen Tonnen Lebensmittel benötige Nordkorea jährlich für seine 23 Millionen Bürger, das Land produziere aber nur 4,5 Millionen Tonnen, so das Welternährungsprogramm der UN.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Juli 06 meldet, haben heftige Unwetter die Lebensmittelknappheit noch verschärft. Nach UN-Angaben hätten Überschwemmungen 30 000 Hektar Ackerland verwüstet. Das könnte zu einem Verlust von 100 000 Tonnen Nahrungsmittel führen.

Brotgetreide mit guten Untersuchungsergebnissen

Trotz ständig verbesserter Analytik finden sich im Brotgetreide nur noch selten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. In zwei Dritteln aller Proben ließen sich im vergangenen Jahr überhaupt keine Rückstände von den mehr als 250 erfassten Pflanzenschutzmittelwirkstoffen nachweisen, so ernährung im fokus 6-03/06.

In fast allen Proben mit Rückständen waren sie sehr niedrig und bewegten sich meist nahe der Nachweisgrenze. Wie die Landpost 28/ 2006 berichtet, überprüfen seit mehr als 30 Jahren Arbeitsgruppen der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL) in Detmold frisch geerntetes Brotgetreide, wie Weizen und Roggen. Die Institution kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Rückstände von Pflanzenschutzmitteln seien nur noch selten zu finden. Diese Überprüfungen geschehen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätserhebung“. Alljährlich werden dafür rund 3 000 Proben aus dem gesamten Bundesgebiet ausgewertet und die Daten für agrar- und verbraucherpolitische Entscheidungen benötigt. Die Daten sind aber auch für die weiterverarbeitende Wirtschaft von Interesse.

Arbeitsplätze durch nachwachsende Rohstoffe.

Auf deutlich mehr als 10 Prozent der Ackerfläche in Deutschland werden nachwachsende Rohstoffe angebaut. Sie dienen der Energiegewinnung oder als Basis für neue Stoffe, seien es Verpackungsmaterialien oder Biokunststoffe. Wie dem General Anzeiger vom 28.6.2006 zu entnehmen, betrugen die Neuinvestitionen in die Bioenergie im vergangenen Jahr 2,85 Milliarden Euro, auch weil Bundesregierung und Europäische Union die Entwicklung neuer Techniken und den Biomasse-Absatz fördern. Mit der Erzeugung von Bioenergie hängen 57 000 Arbeitsplätze zusammen, insgesamt sind 180 000 Menschen mit nachwachsenden Rohstoffen und ihrer stofflichen Verwertung beschäftigt.

Maisanbau vor 4 000 Jahren nachgewiesen

1 000 Jahre früher als angenommen haben die Peruaner in den Anden bereits Mais angebaut, das heißt vor 4 000 Jahren, berichtet das Deutsche Maikomitee e.V. (DMK). Ein US-Forscherteam hat die Maisspuren in der Siedlung Waynuna an den Hängen des Cerro Aycano in Südperu entdeckt. In der Ruine eines 4 000 Jahre alten Bauernhauses fanden sich auf dem Fußboden u. a. Spuren von Stärkekörnchen des Mais. An Steinwerkzeugen fanden sich Reste von Maismehl, das, so vermuten die Wissenschaftler, zu Brot verarbeitet worden ist. Die Siedlung liegt auf einer Höhe von etwa 3 625 Meter.