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Das Wandelröschen bezaubert durch sein wechselndes Farbenspiel. Foto: iStock
27.04.2022
Haus & Garten

Zauberhafte Sommerblüher Wandelröschen

Buntes Blütenspektakel für Balkon und Terrasse

Das Wandelröschen ist ein kleines Blühwunder auf dem Balkon und der Terrasse. Die zahlreichen Blüten wechseln im Zeitverlauf ihre Farben und bieten so ein buntes Spektakel bis in den Oktober hinein.

Das Wandelröschen (Lantana camara) gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) und ist in den tropischen Regionen Amerikas und Südafrikas sowie auf den Kanarischen Inseln beheimatet. Dort wächst es als Strauch mit überhängenden Zweigen. Wegen der starken Ausbreitung in der freien Natur ist Lantana camara in einigen Regionen als Zierpflanze verboten. Hierzulande ist sie überwiegend als Balkonblume oder Hochstämmchen im Topf erhältlich.

Beliebte Sorten von Lantana camara

Viele Wandelröschen blühen zuerst gelb, gehen dann in einen Orange- oder Rosa-Ton über und zeigen sich gegen Herbst in kräftigem Rot oder Violett. Dadurch, dass dies im Blütenstand von außen nach innen zeitversetzt stattfindet, zeigt sich immer wieder ein anderes hübsches Bild: Wenn die letzten Knospen im Inneren des Blütenstands zum Beispiel gerade hellgelb aufblühen, wird die Blütenfarbe nach außen hin immer dunkler. Es gibt allerdings auch Sorten, bei denen sich das Farbspiel von dunkel zu hell vollzieht, außerdem solche mit weißen oder rosafarbenen Blüten und Sorten, bei denen der Farbumschlag nur schwach ausgeprägt ist, sodass diese fast einfarbig wirken.

Die Sorte „Bandana“ Pink beispielsweise bildet während der gesamten Saison zahlreiche gelbe, pinke, zweifarbige Blüten, die wie alle Wandelröschen einen angenehmen Duft verströmen. „Calippo Tutti Frutti“ gibt es in den Farben Gelb, Orange, Rosa und Violett, „Tropic Lantanas Tukan“ blüht weiß und gelb. Die Blüten von „Esperanta Compact Red“ wechseln ihre Farbe von Gelb über Rosa bis leuchtend Rot. Die kompakte Wuchsform macht sie ideal für den Balkon. Lantana camara „Mine d’Or“ besticht weniger durch Farbwechsel, sondern mit ihren üppigen goldgelben Blütendolden.

Lantana camara pflanzen

Aufgrund seiner Herkunft mag es das Wandelröschen gerne warm. Deshalb sollte es am besten erst nach den Eisheiligen in Blumentöpfe oder Kübel gepflanzt werden. Ein sonniger Standort ist essenziell. Fehlen Sonne und Wärme, kann es dagegen zum Wachstumsstillstand kommen. Als Substrat eignet sich normale Pflanzerde. Das Pflanzgefäß sollte einen Ablauf besitzen, damit bei reichlichem Gießen oder nach ergiebigem Regen keine Staunässe entsteht. Außerdem sollte es nicht zu groß sein, da sich sonst viele Wurzeln und Laub bilden, aber weniger Blüten. Sobald die Wurzeln aus dem Abzugsloch wachsen, sollte das Wandelröschen in einen größeren Topf umziehen.

Wandelröschen pflegen

Die Erde im Pflanzgefäß sollte stets feucht gehalten werden. In heißen Sommern kann es daher nötig sein, das Wandelröschen zwei Mal am Tag zu gießen, am besten mit Regenwasser. Zusätzlich wird zwischen März und Oktober wöchentlich eine Gabe von Flüssigdünger empfohlen. Damit die Blühfreude erhalten bleibt, sollte Verblühtes regelmäßig ausgeputzt werden. So haben Gartenfans lange Freude an dem farbenfrohen Blütenspiel. Außerdem wird durch diese Maßnahme verhindert, dass sich die kugeligen Steinfrüchte bilden. Diese ähneln Brombeeren und sind sehr giftig. Für manche Vögel sind die Früchte jedoch gut verträglich, und so sorgen diese für eine Verbreitung der Samen. Da auch die anderen Pflanzenteile giftig sind, sollte die Pflege von Lantana immer mit Gartenhandschuhen erfolgen.

Wandelröschen überwintern

Vor den ersten Nachtfrösten wird es Zeit, Wandelröschen in ihr Winterquartier zu bringen. Dieses sollte hell sein und eine Temperatur zwischen 10 und 15 Grad Celsius bieten. Steht kein heller Raum zur Verfügung, gelingt das Überwintern auch in dunkler Umgebung. Dann sollte es jedoch kühler sein, etwa 5 Grad Celsius. Außerdem sollte die Pflanze in diesem Fall vorher stark zurückgeschnitten werden. Bei einem hellen Überwinterungsort ist der Rückschnitt erst zu Beginn des Neuaustriebs ab März notwendig. Dann werden die Triebe auf eine Länge von 10 bis 15 Zentimeter gekürzt. Bei Hochstämmchen sorgt ein starker Rückschnitt der Krone ebenfalls dafür, dass sich kräftige Jungtriebe bilden, die später zahlreiche Blüten tragen. Beim Schneiden sollte eine scharfe Klinge zum Einsatz kommen, denn die Triebe von Wandelröschen verholzen.

Insektenweiden Wandelröschen

Wandelröschen sind nicht nur schön anzuschauen, sondern ihre kleinen bunten Blüten locken auch eine Vielzahl von Insekten an. In der Heimat der Pflanze gehören Kolibris zu den häufigsten Bestäubern. Diese sind zwar in Deutschland nicht anzutreffen, dafür aber ein Insekt, das den kleinen Vögeln sehr ähnlich sieht: das Taubenschwänzchen. Dieser Wanderfalter kam ursprünglich nur am Mittelmeer vor, verbreitet sich aber zunehmend auch in Deutschland. Wie ein Kolibri schwirrt er von Blüte zu Blüte und taucht seinen langen Rüssel in die Blüten, um an den Nektar zu kommen. Auch Bienen und Schmetterlinge schätzen das Wandelröschen als ergiebige Futterquelle.

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