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Die eher klassisch anmutende Strauchrose Eden Rose 85 hat große, üppig gefüllte Blüten. Foto: Shutterstock
08.09.2020
Haus & Garten

Rosensorten mit Prädikat

ADR-Prüfung sichert Blühfreude und Gesundheit

Beet- und Kletterrosen, Strauch- und Edelrosen, von weiß über gelb, orange, rosa und pink bis zu Sorten in verschiedenen Rottönen oder mit gemusterten Blüten – die Vielfalt an Rosenzüchtungen ist unüberschaubar groß. Pflanzen mit dem ADR-Prädikat bieten jetzt – in der besten Pflanzzeit für Rosen – eine gute Orientierung, vor allem für Anfänger oder für Gärtner der bequemeren Sorte. Denn bei ihnen kann man kaum etwas falsch machen.

Die Rose ist mit ihrer außergewöhnlichen Blütenpracht nicht umsonst als Königin der Blumen bekannt und beliebt. Kein Wunder, dass viele Gartenfreunde Beete, Kübel, Spaliere und Hauswände gerne mit diesem Blickfang bepflanzen. Gerade für Anfänger stellt sich aber die Frage, welche der zahlreichen Rosensorten am besten für den eigenen Garten geeignet ist. Orientierung kann hier das ADR-Prädikat geben. Damit zeichnet ein Arbeitskreis aus Bund deutscher Baumschulen e. V. (BdB), Rosenzüchtern und unabhängigen Prüfungsgärten Rosenneuheiten aus, die sich als besonders widerstandsfähig und blühfreudig erwiesen haben. Die Koordinierung erfolgt durch das Bundessortenamt.

Hintergrund zur ADR

ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, mit der der Gartenwert einer Rose beurteilt wird. Dabei spielen Eigenschaften wie Blattgesundheit, Blühverhalten und Winterhärte eine Rolle sowie das Zusammenspiel aller Eigenschaften. Eingeführt wurde das ADR-Siegel unter anderem, um das Sortenbewusstsein zu schärfen und im immer größer werdenden Markt für Rosenneuheiten eine Orientierung zu geben. 1952 wurde die Auszeichnung zum ersten Mal vergeben – an den Rosenzüchter Wilhelm Kordes für seine Ramblerrose „Flammentanz“. Kordes war es auch, der die Einführung der strengen Prüfung im Jahr 1950 maßgeblich vorantrieb. Insgesamt haben bis heute mehr als 2000 Sorten die ADR-Prüfung durchlaufen, jedoch erhielten nur etwa 170 das begehrte Gütesiegel. Übrigens kann eine Rose das Prädikat auch wieder verlieren – wenn sie nach einer Reihe von Jahren in ihren guten Eigenschaften nachlässt, besonders in der Gesundheit.

Ablauf der ADR-Prüfung

Die ADR-Prüfsorten werden in elf verschiedenen Sichtungsgärten angepflanzt, die bundesweit verteilt sind – von Nord nach Süd und von Ost nach West. Damit ist gewährleistet, dass ADR-Rosen in Hamburg ebenso zuverlässig blühen wie in Aachen, Dresden oder München. An den Prüfstandorten werden sie drei Jahre lang ohne Pflanzenschutzmittel (Fungizide) kultiviert und jährlich bewertet. Danach entscheidet die Prüfungskommission, ob der Qualitätsstandard der Rosensorten ausreicht, um ihnen das ADR-Prädikat zu verleihen.

Neben Winterhärte und Resistenz gegen Blattkrankheiten spielt natürlich auch die Attraktivität der Rosenblüten eine wichtige Rolle, genauso wie die Blühfreude und der Duft. Je besser das Rosensortiment insgesamt wird, desto strenger handhabt das Expertengremium die Punktevergabe. Nur Sorten, die mindestens 75 von 100 möglichen Punkten erzielen, bestehen den Test. Im Jahr 2018 schafften das beispielsweise nur sechs von 40 geprüften Sorten.

Von elegant bis bienenfreundlich

ADR-Rosen lassen keine Wünsche offen, was die Wuchsform betrifft: Es gibt zum Beispiel Strauchrosen und handlichere Beetrosen, bodendeckende Sorten und Kletterrosen sowie putzige Zwergrosen. Nicht zu vergessen die Edelrosen, die besonders elegant sind. Neben den bekannteren gefüllten Blüten gibt es auch halb- und ungefüllte Varianten, die als Nektar- und Pollenspender bei Insekten sehr gefragt sind. Einfach blühende Rosen, zum Beispiel aus der großen Gruppe der Wildrosen, setzen häufig Früchte an, die Hagebutten. Über diese freuen sich dann die Vögel oder die Genießer und Gesundheitsbewussten unter den Gartenfreunden.

Auf der Webseite www.adr-rose.de findet man alle ADR-Rosen und kann gezielt nach Wunschfarbe und bevorzugter Wuchsform suchen.

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