Sanddorn pflanzen und pflegen
Sanddorn pflanzen und pflegen
Attraktives Gehölz für den Garten
Sanddorn liefert nicht nur Beeren mit hohem Vitamin C-Gehalt, sondern ist mit seinem silbrig-grün schimmernden Blattwerk im Sommer und den dornenbesetzten Zweigen im Winter ein außergewöhnlicher Blickfang im Garten.
Sanddorn (Hippophaë rhamnoides) ist ein Strauch aus der Familie der Ölweidengewächse. Ursprünglich vermutlich aus Nepal stammend, führten ihn Klimaveränderungen in der letzten großen Eiszeit bis nach Mitteleuropa. In Deutschland wächst Sanddorn auf Sanddünen in Küstenregionen, seltener auch an grobsandigen Ufern von Flüssen und Seen. Und auch im Garten ist es gar nicht mal so schwierig, das attraktive Gehölz zu kultivieren.
Der richtige Standort im Garten
Wie wild wachsende Sträucher und der Name schon sagen, braucht Sanddorn einen durchlässigen, sandigen und eher trockenen Boden. Wer Früchte ernten möchte, sollte eine entsprechend große Fläche für die Pflanzung vorsehen, denn es werden wegen der Zweihäusigkeit des Gehölzes mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze benötigt. Viel Platz sollte auch eingeplant werden, da die Sträucher über 4 Meter hoch und je nach Sorte etwa 3 Meter breit werden. Mit der Zeit bilden sich dichte Gebüsche, in denen Vögel gerne nisten. Gartenfachleute empfehlen einen Pflanzabstand von 2 bis 4 Metern. Für eine blickdichte Hecke kann der Abstand auf einen guten Meter reduziert werden. Raumgreifend sind auch die vielen kräftigen Wurzelausläufer. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, empfiehlt sich eine Wurzelsperre. Alternativ können die Ausläufer abgestochen und zur gezielten Vermehrung genutzt werden.
Sanddorn optimal pflegen
Weil Sanddorn an nährstoffarme Böden angepasst ist, muss er in der Regel nicht gedüngt werden. Wichtig ist dagegen, auf ausreichende Bewässerung nach dem Pflanzen zu achten. Aber Vorsicht: Staunässe verträgt das Gewächs nicht. Sobald es sich im Garten etabliert hat, kommt es sogar mit wenig Wasser zurecht. Um das Wachstum neuer Triebe zu fördern und eine schöne Form des Strauchs zu erhalten, ist ein regelmäßiger Rückschnitt im Spätwinter ideal, bei weiblichen Pflanzen alle zwei Jahre und bei männlichen alle vier Jahre. So kann auch dem Verkahlen entgegengewirkt werden, das typisch für Sanddorn ist. Zu dicht wachsende oder tote Zweige können und sollten jederzeit bei Bedarf entfernt werden. Noch ein Tipp vom Profi: Sind zwei oder mehr weibliche Pflanzen vorhanden, kann der Ernteertrag maximiert werden, indem diese jedes Jahr im Wechsel geschnitten werden.
Sanddorn gezielt vermehren
Ohne Wurzelsperre verbreitet er sich der Sanddorn durch seine Ausläufer zwar ganz von selbst, aber das ist häufig nicht gewünscht. Für eine gezielte Vermehrung können die eingewurzelten Ausläufer abgestochen und an der gewünschten Stelle wieder eingegraben werden. Dabei sollte der Wurzelabschnitt mindestens 10 Zentimeter lang sein und vollständig mit sandiger Erde bedeckt werden. Alternativ kann das Gehölz auch durch Absenker vermehrt werden. Dazu einen flexiblen, bodennahen Trieb in eine flache Erdmulde biegen und mit Erde bedecken. Die Triebspitze sollte herausschauen. Den Trieb am besten mit einem Stein oder Draht am Boden fixieren und die Erde gleichmäßig feucht halten. Sobald der Absenker eigene Wurzeln gebildet hat, kann er von der Mutterpflanze abgetrennt und umgepflanzt werden.
Eine dritte Möglichkeit ist die Vermehrung mit Steckhölzern. Dazu im Oktober oder November 15 bis 20 Zentimeter lange, bleistiftdicke Stücke von den Trieben schneiden. Diese sollten mindestens zwei, besser drei bis fünf Blattknoten haben und werden so in mit Sand vermischte Anzuchterde – in Töpfen oder Anzuchtkisten – gesteckt, dass ein bis zwei Blattknoten herausschauen. Die Töpfe überwintern an einem geschützten, frostfreien Ort im Freien. Während dieser Zeit sollte die Erde stets leicht feucht sein. Ab März sind die ersten Triebe zu sehen, auch ein Zeichen dafür, dass sich Wurzeln gebildet haben. Das klappt leider nicht bei jedem Steckholz, weshalb es empfehlenswert ist, einige mehr zu stecken als Pflanzen gewünscht sind. Sobald die Jungpflanzen im späteren Frühling oder im Frühsommer kräftig austreiben, können sie in den Garten gepflanzt werden.